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PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

Titel: PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Trampelpfades versteckt lagen. Sie kratzten das bunte Laub zur Seite, holten die prall gefüllten Taschen hervor und hingen sie um.
    Kiri führte die Gruppe. Hinter ihm stand Ori, der dem Kampf gegen die verhaßten Abs entgegenfieberte. Sie konnten sich Zeit lassen, die Abs zu verfolgen. Denn sie waren im Wald dreimal schneller als die anderen. Leider war das Verhältnis umgekehrt, wenn sie sich auf einer freien Fläche trafen. Dort konnten die Abs riesige Sprünge vollführen, wobei sie ihren Sichelschwanz als Steuerung benutzten. Und gerade diese Kunst machte sie für alle Monks so gefährlich.
    Kiri gab das Zeichen zum Abmarsch. Lautlos schlichen die Monks durch das Halbdunkel des Waldes. Auf ihren sechs Beinen bewegten sie sich erstaunlich schnell vorwärts. Sie handelten zum erstenmal nach einem sorgfältig ausgearbeiteten Plan und ahnten nicht, daß sie damit in ihrer Evolution einen Schritt vorwärts getan hatten.
    Vier weitere Monk-Gruppen, ungefähr so stark wie Kiris Mannschaft, erwarteten die Abs am Waldrand und in dem Gebüschstreifen vor dem Wald. Kiri sollte die Abs, wenn sie am Ende des Waldes durch einen Angriff aufgehalten worden waren, vom Rücken her angreifen und mit Steinen totwerfen. In den prall gefüllten Basttaschen schleppten sie viele faustgroße Steine mit, die als Wurfmunition dienten.
    Kiri roch die Abs deutlich. Er konnte bis auf wenige Schritte Differenz angeben, wie weit der verhaßte Gegner vor ihnen war. Deshalb fand er es jetzt auch nicht nötig, seine Gruppe langsamer gehen zu lassen. Als er wiederum die Entfernung zum Gegner prüfte, roch er auch den Waldrand. Er drehte sich um und flüsterte Ori seine Beobachtungen zu. Der gab sie weiter. Die Nachricht lief unverändert durch bis zum letzten Monk.
    Es wäre auch undenkbar gewesen, daß ein Monk sie bei der Weitergabe hätte verändern können. Von Kindheit an wurde jeder Monk darauf geschult, jeden Satz, den er hörte, so zu behalten, wie er in der Wortfolge gesprochen worden war. Die Monks ahnten nicht, daß sie, sofern diese Entwicklung keinen Bruch erlitt, auf dem besten Weg waren, in ferner Zukunft zu den größten Gedächtniskünstlern der Galaxis zu zählen. Plötzlich war Zischgeschrei zu hören. Kiri stürmte im gleichen Moment vor.
    Die anderen Monk-Gruppen hatten die Abs gestellt. Das triumphierende Zischen wurde lauter. Kiri streckte den linken Arm senkrecht hoch. Seine Monks scherten nach rechts und links aus, verschwanden zwischen den hohen Bäumen und stürmten in breiter Front auf den Waldrand zu.
    Laut Anweisung hatte Ori dicht neben seinem Großvater Kiri zu bleiben. Aber er war noch zu jung, um im Eifer seiner Angriffslust jetzt auch daran zu denken. Er war auch schneller als Kiri, und sein Vorsprung wurde immer größer.
    Er sah als erster einen der verhaßten Abs. Im Laufen schleuderte er seinen Stein. Der Abs ahnte nichts von der Gefahr hinter seinem Rücken.
    Oris Geschoß traf mit aller Wucht. Er schleuderte schon den zweiten Stein auf den nächsten Gegner. Vor ihm, zwischen den
    Bäumen, wimmelte es plötzlich von Abs. Der zweite brach, auch tödlich getroffen, zusammen. In diesem Augenblick entdeckten sie, daß sie von hinten angegriffen wurden.
    Ein Abs wagte den Sprung auf Ori. Der fühlte sich wohl herumgeschleudert, aber er konnte dem Zugriff des Feindes nicht einmal entkommen.
    Seine sechs Beine verhinderten einen Sturz. Doch bis auf einen Stein war seine Basttasche leer. Sie war geplatzt, und die wertvolle Munition lag verstreut auf dem Waldboden.
    Ori handelte instinktiv, als er den Stein, den er in der Hand hielt, dem Todfeind an den Kopf warf. Aber er sah ihn nicht mehr zu Boden stürzen. Ein anderer Abs war ihm auf den Rücken gesprungen und versuchte ihn zu töten. Das letzte, was Ori hörte, war ein furchterregendes Zischen. Dann verlor er das Bewußtsein.
    Als er wieder zu sich kam, blickte er in Kiris Gesicht. Er hörte ihn zischen: »Ori, du warst ungehorsam, aber weil du mehr Abs besiegt hast als jeder andere von uns, will ich dir verzeihen, du großer Mann!«
    Sein Großvater hatte ihn einen Mann genannt? Er war ein Mann? Er durfte sich den Bart wachsen lassen?
    Er vergaß den brennenden Schmerz am Hals. Er vergaß, wie elend er sich fühlte. Als Mann durfte er nicht zeigen, daß er Schmerzen hatte. Mit einem Satz sprang er auf - und fiel zur Seite.
    Kiri fing ihn auf. Er war so stolz auf seinen Enkel, den er im letzten Moment vor dem Tod bewahrt hatte. »Ruhe dich erst ein bißchen aus,

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