PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
Blau des Himmels.
Das Nahziel auf dem Boden war ein großer Felsbrocken, der haushoch aufragte.
»Jetzt bin ich gespannt«, sagte Bully ahnungsvoll. Jeder war neugierig, was geschah, wenn Rhodan den Brocken unter
Strahlbeschuß nahm.
Er zielte sorgfältig und berührte die Stelle am eigenartig geformten Kolben, die so leicht auf Fingerdruck nachgab. Der Strahl traf den Brocken.
»Nichts«, sagte Rhodan enttäuscht und ließ die Waffe sinken. Im nächsten Moment sprach kein Mensch ein Wort.
Der schmutzig graue Felsbrocken funkelte in grellem Rot. Verblüfft sahen die Männer sich an. Diese Erscheinung konnten sie sich nicht erklären.
Rhodan nahm einen einzelnen Baum unter Beschuß - und dann funkelte auch der Baum in grellem Rot.
»Das sehe ich mir an«, sagte Rhodan und ging auf den Baum zu. »Vorsicht, Perry!« rief Atlan ihm nach. »Vergiß die lauernden Bestien nicht!«
Er hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, als hoch über seinem Kopf ein häßliches Geräusch aufklang. Melbar Kasom hatte gut aufgepaßt und eine auf Rhodan herabschießende Flugechse unschädlich gemacht. In der Nähe des rotfunkelnden Baumes schlugen die Überreste auf - und begannen im gleichen Rot zu strahlen wie der Baum.
Rhodan verzichtete darauf, sich dem Baum weiter zu nähern. Er wäre auch nicht mehr dazu gekommen.
Von allen Seiten griffen Tiere sie an, als ob jemand einen Angriff befohlen hätte.
»Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu«, brüllte Bully, der mit seiner Beutewaffe die Bestien unter Feuer nahm.
Die Ebene wimmelte von Raubzeug. Der Luftraum über ihnen wurde schlagartig von wildem Gekreisch erfüllt. Rundherum brüllten die Ungeheuer von Lovely. Die Tiere mußten tollwütig geworden sein - alle zur gleichen Zeit!
Melbar Kasom und Mory Abro übernahmen den Luftraum. Perry Rhodan, Bully, Atlan und Noir verteidigten sich nach allen Seiten. Sie feuerten aus Beute-Strahlern und Waffen plophosischer Technik.
Wieviele Tiere griffen sie an? Dreihundert? Fünfhundert? Sie fanden keine Zeit, die Zahl zu schätzen. Die Ebene und der Luftraum darüber waren von tierischem Geschrei erfüllt. Vor und hinter ihnen schlugen die Leiber angeschossener
Raubechsen krachend zu Boden.
Melbar Kasom erkannte neidlos, daß Mory Abro ein besserer Schütze war als er. Am meisten aber bewunderte er ihre Kaltblütigkeit. Angst schien diese Frau nicht zu kennen. Mit ihrem Thermostrahler hantierte sie wie andere Frauen mit ihren Make-up-Utensilien.
Überall zuckte es grell auf. Wo das geschah, hatten Bully und Atlan mit den erbeuteten Strahlern getroffen. Dieser physikalische Vorgang war zu erklären. Fremdenergie traf auf Masse und setzte sie schlagartig in Licht um!
Was aber geschah, wenn Rhodan mit seinem tintenblauen Energiestrahl traf und das funkelnde Rot auslöste?
Plötzlich grollte Donner über die Ebene! Der Boden zitterte. Der rotfunkelnde Felsbrocken bestand nicht mehr. Kurz darauf drohte eine Druckwelle, die Menschen zu Boden zu schleudern. Auf die Druckwelle folgte eine Hitzewelle.
Dann explodierte donnernd der Baum. Wieder kam eine Druckwelle, aber schwächer als die erste, und wieder wurden die Menschen von einer Hitzeflut gequält.
Das Donnern nahm kein Ende mehr. Rotfunkelnde Tierkadaver verschwanden spurlos. Druckwelle folgte auf Druckwelle, und die Hitze, die sich mit jeder steigerte, war unerträglich.
Diese Donnerschläge hatten ein Gutes: Die Tiere gerieten in Panik.
Die ersten rasten blindlings davon. Einige mußten durch Atlan, Rhodan, Bully oder Noir getötet werden, weil sie gefährlich wurden. Die meisten jagten auf die parkähnliche Ebene hinaus. Und dann begann die große Flucht. Auch die Raubechsen wurden von der Panik angesteckt.
»Ende der Vorstellung!« sagte Bully und sah den letzten davonjagenden Bestien kopfschüttelnd nach. »Ich möchte den Kerl unter meine Finger bekommen, der uns diesen Empfang bereitet hat!«
Rhodan und Atlan blickten ihn verblüfft an.
Bully bemerkte die Blicke. Sein breitflächiges Gesicht zeigte Zorn. »Ihr glaubt mir nicht? Kann ich verstehen. Aber ihr werdet mir noch glauben müssen. Den Viechern ist es doch nicht von selbst eingefallen, uns anzugreifen? Wenn ich den Burschen erwische, der hinter der Sache steckt, dann darf der sich freuen. Tiere zu mißbrauchen... Pfui Teufel!« Sie hatten einen seichten, breiten Fluß durchwatet. Sie waren Tieren begegnet, die in panischer Angst vor ihnen flohen.
Die Ebene schien kein Ende zu nehmen. Immer noch zeigte
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