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PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

Titel: PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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sicher zu Boden bringen. Er gab dem Knebelschalter mit dem Zeigefinger einen leichten Stoß. Der Knebel ruckte zur Seite. Dann war es plötzlich still.
    Das Triebwerk schwieg. Aus mehr als hundert Metern stürzte die MALTZO-XXI in freiem Fall auf die Oberfläche des Eisplaneten.
    »Festhalten!« schrie Guri. Seine dröhnende Stimme war so laut, daß zumindest das Gefühl der Warnung, das in seinem Schrei lag, noch von den Leuten draußen in den Quartieren wahrgenommen wurde.
    Guri drückte sich tief in seinen Sessel und hob die Füße eine Handbreit weit vom Boden.
    Nur nicht zu lange bewußtlos bleiben, war sein letzter Gedanke. Dann verging die Welt in Donnern und Krachen.
    Der grelle Strahl einer Handlampe, die Funken tanzenden Staubs im Lichtkegel, zuckte durch die Finsternis. Das Licht traf Guris Gesicht, und er schloß geblendet die Augen.
    »Mach das Ding aus, du Holzkopf«, knurrte Guri. »Wie geht's den Leuten? Wer ist das überhaupt?«
    »Ich«, antwortete eine freche, helle Stimme.
    »Immer wieder du!« rief Guri mit einem Seufzer. »Du bist wohl überhaupt nicht totzukriegen!«
    »Was hättest du davon? Dann wärst du als einziger an Bord nicht mehr bewußtlos.«
    Guri fuhr überrascht in die Höhe und rannte sich im Aufspringen den Kopf gegen eine Kante, die nicht an diese Stelle gehörte. Der peitschende Schmerz hätte ihn um ein Haar wieder zurückgeworfen, aber er biß die Zähne zusammen und kam darüber hinweg.
    »Was heißt das?« brüllte er. »Alle anderen sind noch...«
    »Kalt wie die Suppe nach dem dritten Gang«, ergänzte Terry zynisch.
    »Mach die Lampe an!« befahl Guri.
    Terry richtete den Lichtkegel gegen die Decke. Diffuse Helligkeit enthüllte den heillosen Wirrwarr des Kommandoraums. Geräte waren von den Wänden gerissen und zu Boden gestürzt. Vier Schaltpulte bildeten einen grotesken Haufen von aufgeschlitzten Plastikverschalungen, losen Hebeln und Schaltern und einem Dschungel bunter Leitungen.
    Guris Offiziere lagen mitten im Durcheinander. Von fünfen war eindeutig zu erkennen, daß sie atmeten, bei einem jedoch war Guri seiner Sache nicht sicher.
    Er hob den Arm und sah auf seine Uhr. Das Chronometer war stoßsicher und funktionierte nach wie vor. 23.02 Uhr, las Guri ab. Etwa um 22.45 Uhr war die MALTZO-XXI aufgeprallt. Siebzehn Minuten waren verloren.
    Terry hatte die Lampe inzwischen so zwischen zwei Trümmerteile geklemmt, daß sie sie nicht mehr zu halten brauchte, und machte sich an einer Schalttafel im Hintergrund zu schaffen.
    »Ein Teil der Notaggregate funktioniert noch!« rief sie triumphierend. »Das heißt, wenn die Instrumente nicht spinnen.«
    Guri fuhr aus seiner Starre auf. »Die Notbeleuchtung ...?«
    »Eine Sekunde, Chef! Soo... hier!«
    Eine Kette schwacher Lampen leuchtete auf. Trübe Helligkeit erfüllte den Raum. Guri atmete auf. Bei Licht hatte er weitaus mehr Chancen, aus diesem Unternehmen zu guterletzt doch noch einen Erfolg zu machen.
    Die alte Tatkraft kehrte zurück. »Kümmere dich um die Leute hier«, herrschte er Terry an. »Ich sehe draußen nach.«
    Er schloß den schweren Schutzanzug und warf sich auf das heckseitige Schott. Als es sich unter der Wirkung der viel zu schwachen Notaggregate endlich langsam zu öffnen begann, sah er, daß auch draußen in den Quartieren ein paar Lampen brannten.
    Um 23.12 Uhr Bordzeit war mehr als die Hälfte der Mannschaft soweit wiederhergestellt, daß mit dem für die Zeit unmittelbar nach der Landung vorgesehenen Programm begonnen werden konnte. Guri Tetrona, dem selbst der Schädel vor pochendem Schmerz bald zersprang, gebärdete sich als der wildeste Antreiber, den die Geschichte der Raumflotte je gesehen hatte. Stolpernd und fluchend hasteten die Leute hinunter in die dem Boden zunächst gelegenen Etagen des gepanzerten Schiffskerns.
    Inzwischen instruierte Terry Simmons die später Erwachenden über den Stand der Dinge und wies ihnen ihre Aufgaben zu. Die Toten mußten von Bord geschafft werden. Es galt, so rasch wie möglich ein Druckzelt auf der luftleeren Oberfläche der Eiswelt zu errichten und die Leichen darin zu bergen. Benommen torkelten die Leute unter der Last der Strahlschutzanzüge zum Schott hinaus und machten sich an die Arbeit.
    Unten im Hauptlagerraum hatten die Männer des Stützpunktkommandos inzwischen die halbmeterstarke Haut des Schiffskerns kantig aufgeschweißt. Ein tragbarer Feldschirmprojektor verschloß das Loch mit einer Art blasenförmigen Schutzschirms, so daß die Innenluft

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