PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
wurde. Nun, etwa zwanzig Minuten nach ihrem Eindringen in den Stützpunkt, veränderte sich die Situation völlig.
Zuerst waren sie erschrocken, als das Trappeln vieler Stiefel in ihrem Rücken erscholl. Doch dann sahen sie die Uniformen des Solaren Imperiums, vermischt mit den wuchtigen Gestalten von
Kampfrobotern. Die Plophoser waren so gut wie geschlagen.
Atlan bestätigte es wenig später über Telekom. Gleichzeitig bat er Rhodan, sofort zur Schachtöffnung zu kommen.
Als Rhodan, ein wenig verwundert, der Aufforderung folgte, traf er draußen auf Atlan, der persönlich mit einem gepanzerten Gleiter gekommen war.
»Die Plophoser sind Wahnsinnige, Perry. Sie haben sich, nachdem ihre Niederlage besiegelt war, in das Feuer unserer Roboter gestürzt. Aber darum habe ich dich nicht gerufen. Der Obmann wollte fliehen, Perry. Sein Schiff kam nicht weit. Es liegt nur zwei Kilometer von hier. Die Bergungsmannschaften sind bereits unterwegs.«
»Gut! Sehen wir nach, ob Hondro noch lebt!« sagte Rhodan.
Er lebte noch. Perry Rhodan und Atlan hatten sich mit ihren Desintegratoren einen Weg durch die Trümmer gebahnt, während die Bergungsmannschaften die schwerverletzten Besatzungsmitglieder herausholten.
Iratio Hondro lag auf dem Boden der Zentrale. Sein Atem ging stoßweise, und blutiger Schaum stand ihm vor dem Mund. Aber die Augen waren noch klar. Er blickte Rhodan an.
»Du hast gesiegt, Rhodan. Ich werde sterben, und das ist wohl auch die beste Lösung.« In seiner Stimme war kein Haß. Sie war ruhig und ohne Furcht. »Nun, ich gebe zu, daß du dich als der bessere von uns beiden erwiesen hast. Ich hatte dich gründlich unterschätzt.«
Zum erstenmal verschleierten sich seine Augen. Er mußte starke Schmerzen haben.
Plötzlich bäumte sich sein Oberkörper auf. Rhodan kniete neben dem Obmann nieder und stützte ihn. Ein Lächeln glitt über das vom Tod gezeichnete Gesicht.
»Keine rührseligen Szenen bitte, Terraner. Ich...«, er bewegte stöhnend den Arm und nestelte am Verschluß seiner Kombination herum, »...ich habe... noch etwas. .. für dich.« Er zog eine Schnur hervor und streifte sie über seinen Kopf.
Perry Rhodan schaute auf den zum Vorschein kommenden eiförmigen Gegenstand. Es war ein Zellaktivator!
»Nimm ihn!« sagte Iratio Hondro. »Gib ihn Mory Abro, der Rebellenführerin. Sie braucht ihn, wenn sie an deiner Seite leben will. Und... bleib auf deinem Weg, Rhodan. Du wirst es schaffen, ich weiß es. Leider zu spät für mich. Viel Glück auf dem Weg, Rhodan - und viel Glück für die Menschheit!«
Ein Zittern lief über den Körper des Mannes, der beinahe ein Imperium aus den Angeln gehoben hätte.
Perry Rhodan drückte ihm die Augen zu und ließ den Oberkörper zurückgleiten.
Im nächsten Augenblick bebte die Erde. Ein unheimliches, unterirdisches Grollen drang an die Ohren der beiden Männer.
Rhodan rief über Telekom Hite Tarum an.
»Die letzten Verteidiger haben sich mitsamt dem Stützpunkt vernichtet, Sir. Insgesamt konnten nur acht schwerverletzte Plophoser gefangengenommen werden.«
»Ich konnte es mir denken«, Atlan strich sich mit müder Gebärde über die Stirn, »ein Mann wie Iratio Hondro tritt nur mit einem Donnerschlag ab.«
»Da ziehen sie hin«, sagte Dan Picot bitter, »und wir hängen immer noch hier herum.«
Nome Tschato lächelte. »Für morgen ist der Flottentender angesagt, Dan. Er wird unsere Hyperkraftmaschinen ersetzen, und dann kann die LION wieder abdampfen.«
»Abdampfen! Wie das klingt! Ich wollte, es gäbe noch so etwas wie die Dampfschiffahrt des terranischen Mittelalters, Sir. Dann wäre ich nämlich Erster auf so einem Kahn geworden. Hätte meinem Magen bestimmt besser getan, als... Ach, lassen wir das!«
Um Tschatos Mundwinkel zuckte es verdächtig.
»Hm! Falls Sie lieber doch zum Bodenpersonal wollen, Dan; ich stelle Ihnen nichts mehr in den Weg.«
Picot rief mit hochrotem Kopf: »Ach nein? Mit einemmal? - Es wäre ja besser für meinen Magen«, fügte er mit kläglichem Gesicht hinzu. »Aber es geht einfach nicht. Wissen Sie, Sir, der Zwischenfall im Stützpunkt hat mir bewiesen, daß Sie ohne mich nicht leben können. Nein, ich bleibe auf der LION, und wenn es nur deshalb ist, weil ich auf Sie aufpassen muß.«
25
John Marshall, Chef der Mutanten, machte sich seit einigen Tagen Sorgen um Mausbiber Gucky. Wenn es auf 18 Uhr ging, begann Gucky demonstrativ zu gähnen, sprach von Erschöpfungszuständen und suchte seinen Bungalow auf. Fragte
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