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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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gewagt. Ohne ihren Kalup war die LION ein Schiff ohne Aussicht auf Rückkehr. Dann hing alles von Captain Heintman ab. Ein Zwischenfall an Bord der LION-DREI genügte, um die Besatzung der LION für alle Zeiten in dieses Sonnensystem zu verbannen.
    Der Mann am anderen Ende der Sprechverbindung hustete. Dann sagte er langsam: »Wir kommen nicht mehr heran, Sir. Der Kalup wird explodieren. Wir müssen uns zurückziehen.«
    Tschato schoß aus dem Kommandosessel heraus, als habe ihn ein unsichtbares Katapult herausgeschleudert.
    »Los, Dan!« rief er stimmgewaltig. »Wir jagen diese Höllenmaschine auseinander.«
    Picot wunderte sich darüber, wie schnell er noch war.
    Da begann Dawson, der Cheffunker, zu schreien. Er kippte langsam aus seinem Sessel heraus, landete auf dem Boden und kroch wimmernd davon. Picots Augen erfaßten den Hyperkom, der nichts mehr als eine glühende Wand aus Metall war. Instinktiv glitten die Blicke des Ersten Offiziers auf die anderen Geräte, die auf Hyperimpulsbasis arbeiteten. Überall war der gleiche Vorgang zu beobachten.
    Auf diese Weise mußte das Forschungsschiff der Akonen untergegangen sein.
    »Zu spät«, sagte Picot. »Wir können den Kalup nicht mehr sprengen, Sir.«
    Tschato spreizte die Hände und breitete seine Arme aus. Er wirkte wie ein Stier in einer Arena, der seine Gegner nicht fassen kann. Ein unwirklicher Laut kam über die Lippen des Kommandanten. Picot ging mit taumelnden Schritten zu seinem Platz zurück und ließ sich darin niedersinken. Die Temperatur innerhalb der Zentrale stieg schlagartig. Jemand ging zu Dawson und hob ihn auf. Der Funker hatte Verbrennungen im Gesicht und an den Armen davongetragen. Sein Gesicht war verzerrt, aber sein Geschrei ging im Tosen des Kalups unter.
    Picot fühlte, wie ihn zwei mächtige Hände packten und hochrissen. Als er herumfuhr, sah er in Tschatos Gesicht. Noch nie hatte er den Löwen so gesehen, und er erschrak vor diesem Mann, der einem schwarzen Ungeheuer glich.
    »Machen Sie nicht schlapp, Dan!« sagte Tschato mit durchdringender Stimme. »Wir müssen die LION hier wegbringen.«
    Picot bewegte sich neben Tschato durch die Zentrale. Der eiserne Wille dieses Mannes trieb ihn an. Obwohl jeder Schritt der letzte sein konnte, fühlte Picot plötzlich Hoffnung. Es erschien ihm unglaublich, daß ein Mann wie Tschato zu bestehen aufhören könnte.
    Plötzlich wurde es still. Die Geräusche des Kalups verstummten. Im gleichen Augenblick erbebte die Zentrale.
    Der Kalup ist detoniert, schoß es durch Picots Gedanken. Eine lautlose Detonation hatte die Riesenmaschine vernichtet. Nur die Erschütterungen kamen durch. Sie wurden immer stärker.
    Picot verlor den Halt und stürzte vornüber. Die Zentrale schien sich um ihn herum zu drehen. Sie wand sich wie ein gewaltiges Tier unter den Stößen, die von der Explosion ausgelöst wurden.
    Tschato landete wie ein gefällter Baum neben Picot am Boden. Da wußte der Erste Offizier, daß alles aus war. In überdeutlicher Klarheit sah er sich wieder auf dem Raumhafen stehen und auf die LION hinausblicken. Er glaubte, den kühlen Regen wieder im Gesicht zu spüren, obwohl es innerhalb der Zentrale immer heißer wurde. An diesem Tag hatte Dan Picot sein Todesurteil besiegelt.
    Mit unsäglicher Anstrengung wandte Picot den Kopf, so daß er Tschato sehen konnte. Beine und Hände des Löwen zuckten, als versuche der große Mann aufzustehen. Diese Bemühungen erschienen Picot das Großartigste zu sein, was er je gesehen hatte. Er erkannte, daß Tschato auch jetzt noch nicht aufgeben wollte.
    Dann verlor er das Bewußtsein.
    Dan Picot hatte ein Gefühl, als liege die Last eines mehrstöckigen Hauses auf seiner Brust. Er wollte sich davon befreien, doch die Arme folgten dem Befehl des Gehirns noch nicht. Brandgeruch stieg in Picots Nase und reizte ihn zum Niesen.
    Er schlug die Augen auf und sah genau in das Gesicht von Oberstleutnant Nome Tschato, das allerdings noch etwas verschwommen wirkte. Mit einem Seufzer schloß Picot wieder die Augen.
    »Sagen Sie mir eines, Sir: Befinden wir uns im Paradies oder in der Hölle?« krächzte er. Sein Mund war ausgetrocknet, die Kehle schnürte sich bei jedem Wort zusammen.
    »Ich würde sagen, es ist ein Vorraum zur Hölle«, sagte Tschato gemächlich. »Aber es kann sein, daß jemand anderer Ansicht ist.«
    Der spöttische Unterton in Tschatos Stimme ließ sie alles andere als überirdisch erscheinen. Picot lauschte, aber kein Geräusch verriet ihm, wo er sich

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