PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
sich vor. Sein Händedruck war sehr fest, zeugte von Durchsetzungsvermögen und einer gehörigen Portion Hartnäckigkeit. Aus dem Blick seiner braunen Augen sprach die Entschlossenheit, durch die Hölle zu gehen, wenn es sein musste.
Wahrscheinlich wartet auf uns auch die Hölle, resümierte Rhodan.
Das Alter des Captains konnte er nur schwer schätzen. In der Spanne zwischen vierzig und fünfzig, wahrscheinlich eher auf die fünfzig zu. Es waren Kleinigkeiten, Nuancen in der Körperhaltung, Falten um die Augenwinkel und die sehnigen Handrücken, die alle anderen Eindrücke in der Hinsicht ein klein wenig der Lüge straften.
»Ich war zuletzt auf Fort Kanton stationiert«, erklärte der Captain wie beiläufig. »Staatsmarschall Michou hat mich für diesen Sondereinsatz angefordert - um was es sich handelt, wurde mir erst in der Administration von Neo-Tera eröffnet Ein gewagtes Unternehmen.«
Perry Rhodan konnte erkennen, dass Telemach Olexa sich am liebsten auf die Zunge gebissen hätte, weil ihm im Nachhinein bewusst wurde, was er da gesagt hatte.
»Ich bitte um Verzeihung, Großadministrator. Natürlich bleibt uns keine andere Wahl.«
»Schon gut, Captain.« Rhodan winkte ab. »Sagen Sie mir lieber, wie es bei Fort Kanton aussieht! Und noch etwas: Ich bin nicht mehr Großadministrator. Dieses Amt gibt es nicht in der Liga Freier Ter-raner.«
Sein Gegenüber leckte sich über die Lippen. Offensichtlich besann er sich, dass nicht die Zeit dafür war, Fragen über die Milchstraße zu stellen.
»Das Kanton-System befindet sich wieder unter unserer Kontrolle«, sagte der Captain. »Zumindest, als ich abgezogen wurde, hielten sich die Schiffe der Maschinenteufel fern. Aber das wird nicht lange so bleiben. Fort Kanton ist unser Außenposten zum Einflussgebiet der Posbis und den Robotern längst ein Dorn im Auge. Fragen Sie mich nicht nach unseren Chancen, Sir, das Kanton-System zu halten. Wir haben keine. Auf die Bevölkerung und unsere Truppen wartet der Tod. Der nächste Angriff der Posbis wird nur Wracks und verbrannte Planeten zurücklassen. Und mehr als zwei Milliarden Tote. Die Maschinenteufel werden auf eine Herde von Schlachtvieh treffen, die sich nicht mehr wirkungsvoll verteidigen, aber auch nicht schnell genug fliehen kann.«
»Die Frage stellt sich, wohin diese Menschen fliehen sollten«, wandte Drover ein. Er war lautlos herangeschwebt. Mauerblum hing wie ein Cape über seinem Rücken.
Der Captain versteifte sich. Sein Blick sprang zwischen Rhodan und dem klobigen Roboter hin und her; schließlich fixierte er den Matten-Willy, der zwei Hautlappen ausstülpte, groß wie die Pranken eines Haluters, und mit ihnen die Sensorfelder seines Schützlings verdeckte.
»Drover ist harmlos!«, rief Mauerblum. »Er sieht zwar aus wie einer dieser schrecklichen Teufel, dabei kann er nicht mal eine Fliege erschlagen.«
»Drover...« Verbissen schüttelte der Captain den Kopf. »Dieses Schiff mit seinen Maschinenteufeln ist ein Alptraum. Der Staatsmarschall hat nicht gesagt, dass es so schlimm sein würde.«
»Die deaktivierten Posbis sind nicht schlimm, Captain. Und alle anderen werden von Nano Aluminiumgärtner kontrolliert.« Mondra Diamond kam nun heran. »Würden in Kürze die Posbi-Flotten zum Entscheidungsschlag über das Imperium herfallen ... das wäre schlimm. Wir müssen dem zuvorkommen und sind deshalb auf die Maschinenteufel an Bord angewiesen. Machen Sie sich mit dieser Vorstellung vertraut, je eher, desto besser.«
Im ersten Moment schien der Offizier zu einer geharnischten Erwiderung ansetzen zu wollen, dann entspannte sich seine verkniffene Miene. Dass ihn, dessen Haar schon die ersten silbernen Fäden erkennen ließ, der Anblick der dunkelhäutigen Schönheit ein klein wenig von der eigentlich unerträglichen Nähe der Posbis ablenkte, stand ihm sekundenlang ins Gesicht geschrieben. Doch er hatte sich sofort wieder unter Kontrolle.
»Sie müssen Mondra Diamond sein, die Lebensgefährtin des Großadministrators.« Er deutete eine knappe Verbeugung an. »Der Staatsmarschall sprach mit aller Hochachtung von Ihnen.«
»So, hat er das?«, bemerkte die ehemalige Agentin des Terrani-schen Liga-Dienstes spitz. »In einem irrt Laertes Michou: Ich bin nicht die Lebensgefährtin Perry Rhodans, ich begleite ihn.«
Rhodan überging diese Bemerkung mit einem Schulterzucken. Nur vorübergehend war er sich unschlüssig, ob Mondra möglicherweise doch die frühere erotische Spannung zwischen ihnen
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