PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
als Perry Rhodan die Einsatzgruppe in einem Nebenraum der Werkstatt versammelte.
»Was immer uns am Ziel erwartet, wir müssen zusammenbleiben«, eröffnete er die kurze Besprechung. »Sollte dennoch einer den Anschluss verlieren, wird er so schnell wie möglich zur BOX zurückkehren. Auf keinen Fall dürfen die Posbis eine Möglichkeit erhalten, hinter unsere Fassade zu schauen. Jeder muss sich darüber klar sein, dass ein solcher Vorfall nicht nur seinen sofortigen Tod, sondern ebenso die Vernichtung unseres Schiffes bedeuten wird.«
Mondra Diamond war mit von der Partie, Captain Telemach Ol-exa ebenso. Beide hatten Gelegenheit gefunden, ihre Schatullen ausführlich zu testen. Der Lare und Leutnant Harrison Hainu hatten zwar mehrere Anproben hinter sich gebracht, waren aber mit den Funktionen der Schatullen bislang kaum vertraut. Zumindest hatten sie selbst keine längere Funktionsprobe vornehmen können. Leut-nant Hainu war nicht nur hoch dekorierter Kampfpilot der imperialen Flotte, sondern zugleich der beste Sprengstoffexperte, über den Olexa verfügte. Rhodan brauchte ihn für den Fall, dass sie überraschend schnell zu der Hass-Schaltung vorstoßen würden.
»Ich fasse nur kurz zusammen«, fuhr der Resident fort. »Vor ungefähr zwanzigtausend Jahren errichteten die Konstrukteure der Posbis auf der Hundertsonnenwelt ein überaus komplexes Robotgehirn, das wir als Hyperinpotronik bezeichnen, und ergänzten beziehungsweise verknüpften diese Rechenanlage mit lebendem Zellplasma. Um dieses Plasma dauerhaft zu schützen, konstruierten sie zudem einen autarken Block innerhalb des Hyperinpotronik, der den positronisch-biologischen Robotern einen dauerhaften Hass gegen die Feinde ihrer Erbauer aufprägte. Wir nennen diesen Komplex die Hass-Schaltung. Im Laufe der Zeit bildete sich jedoch eine Modifikation, die den künstlichen Hass der Roboter über das bisher definierte Feindbild hinaus auf andere organische Lebensformen erweiterte. Der Einfachheit halber sprechen wir in diesem Zusammenhang von Falschem Leben.
In der Milchstraße ist es uns schon vor langer Zeit gelungen, den Komplex der Hass-Schaltung zu zerstören.«
»Ambriador kämpft seit sechsunddreißig Jahren mit denselben Problemen«, wandte Captain Olexa ein. »Die Maschinenteufel fragen permanent nach dem Wahren Leben, aber sie akzeptieren keine Antwort.«
»Die Anlagen der Achtzigsonnenwelt - soweit sich das bisher erkennen ließ - wurden nach dem Vorbild aus der Milchstraße errichtet. Von Anfang an lag für mich nahe, dass die Posbis von Ambriador von einer Hass-Schaltung beherrscht werden, zumindest seit ich diese Frage nach dem Wahren Leben vernahm. Also kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass eine eigenständige Schaltung existiert, bei der es sich möglicherweise um eine exakte Kopie des positronischen Blocks von der Hundertsonnenwelt handelt. Warum diese in Ambriador erst vor kurzem aktiv wurde, lässt sich vorerst nicht sagen. Aber das herauszufinden ist keinesfalls unser vorrangiges Ziel.
Wir müssen die Hass-Schaltung finden und deaktivieren oder zerstören. Möglicherweise handelt es sich um einen nachträglich eingefügten positronischen Baustein, und ebenso wahrscheinlich finden wir ihn in den Kuppeln des Zentralplasmas. Da uns Nano Aluminiumgärtner und Drover begleiten werden, dürfte die Identifikation keinesfalls unmöglich sein.«
»Falls wir diesen Block aufspüren«, wandte Verduto-Cruz ein. »Warum ist Nano Aluminiumgärtner nicht erschienen und klärt uns über seine Möglichkeiten auf? Ich nehme an, mit Hilfe seiner Kodes wäre es ihm sehr schnell möglich, die Schaltung zu finden.«
»Die Posbis werden uns selbstverständlich begleiten, aber sie stoßen erst sehr spät zu uns. Bis dahin müssen sie an Bord eine Vielzahl von Absicherungen Vornehmen.«
»Nano Aluminiumgärtner fürchtet also um seinen Einfluss?«
Das breite Grinsen des Laren musste nicht dieselbe Bedeutung haben wie bei einem Menschen. Trotzdem glaubte Rhodan, dass Verduto-Cruz sich immer mehr für unersetzlich hielt. Wie sich das letztlich auswirken konnte, blieb abzuwarten. Er würde ihn jedenfalls mit Argusaugen beobachten.
»Die höchste Instanz der Posbis, die Hyperinpotronik mit dem Zentralplasma, befindet sich in nächster Nähe«, stellte er unumwunden fest. »Ich kann nur befürworten, dass Nano jede denkbare Vorsichtsmaßnahmen trifft.«
»Natürlich.« Mit beiden Händen massierte der Lare seine kiemenartig
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