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PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine

Titel: PR Posbi-Krieg 06 - Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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»Cairol - der Erste - hat mir versichert, dass ich irgendwann auf Spuren meiner Herkunft stoßen würde. Und er hat mir freigestellt, dem Geheimnis dann auf den Grund zu gehen.« Nicht nur freigestellt, dachte der Steuermann, er hat diese Möglichkeit, diese Aussicht, benutzt, um mich zu überzeugen, für die Hohen Mächte tätig zu werden.
    »Wie du meinst«, erwiderte das Bordgehirn. »Wenn du es so sehen willst .«
    »Genauso sehe ich es.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl.«
    Täuschte Vhatom sich, oder hörte er eine gewisse Ironie aus den Worten heraus?
    Er konnte den Rechner nicht mehr darauf ansprechen, denn in diesem Moment meldete das Bordgehirn die Ortung des Objekts.
    Nachdenklich betrachtete Vhatom es auf den Holos. So etwas hatte er in all den langen Jahrtausenden noch nie gesehen.
    Es war eine leuchtende Kugel aus Energie. Schlieren aus allen Farben des Regenbogens zogen sich über eine irisierende Oberfläche mit faszinierenden, sich von einem Sekundenbruchteil zum anderen verändernden Lichtspielen, die nicht einmal der Steuermann in ihrer Komplexität erfassen konnte. Die schillernden Lichtkaskaden übten auf ihn eine seltsame Wirkung aus. Wenn er sie eingehend auf sich wirken ließ, schienen sie tief in sein Innerstes zu greifen, und er konnte für winzige Augenblicke alles abschütteln, was ihn bedrängte, die Anspannung, die Fragen, die ihn quälten, die Unruhe, die ihn trieb.
    »Hast du weitere Ortungen vorgenommen?«, fragte er den Bordrechner. »Ist das Objekt tatsächlich rein energetisch oder doch in einem gewissen Ausmaß materiell?«
    »Ich habe noch keine neuen Erkenntnisse gewinnen können.« In der Stimme des Rechners schwang leichter Tadel mit. »Nicht einmal die Größe des Objekts lässt sich exakt bestimmen. Manchmal scheint es nur wenige Meter zu durchmessen, manchmal mehrere Kilometer. Sobald weitere Daten vorliegen, werde ich dich unverzüglich informieren.«
    Vhatom knurrte unwillig, enthielt sich aber einer Bemerkung. Was war das für ein Objekt? Wirklich nur eine Kugel aus Licht oder Energie? Psi-Materie? Oder gar nur eine Tarnung, eine äußere Erscheinung, eine Illusion für einen schwachen Verstand, der sich narren lassen wollte?
    Eine Kollektion! Wieso kam ihm dieser Begriff nun in den Sinn? Und . eine Ansammlung von was?
    Das Objekt hielt einen respektvollen Abstand und unternahm nichts, was man auch böswillig als feindseligen Akt bezeichnen konnte. Manchmal näherte es sich, aber auf einem Kurs, der weder zu einem Angriff noch zu einer Kollision taugte, und zog sich dann
    sofort wieder zurück.
    Vielleicht kann das Objekt TRAGTDORON genauso wenig erkennen oder orten, wie wir bei ihm dazu imstande sind, dachte Vhatom. Vielleicht nimmt es einfach nur wahr, dass sich hier etwas befindet, aber demateriali-siert im Hyperraum, und kann uns nicht vollständig erfassen.
    »Wir werden versuchen, Kontakt mit dem Unbekannten aufzunehmen«, befahl Vhatom nachdenklich. »Sende einen Breit-band-Funkspruch aus. Betone unseren guten Willen und unsere friedfertige Absicht. Gib dich nicht als Beauftragter der Kosmokraten zu erkennen, das behalten wir für uns, bis wir wissen, woran wir sind.«
    »Hältst du das für sinnvoll? Nach allem, was wir wissen, ist zu bezweifeln, dass dieses Objekt überhaupt Funksprüche empfangen kann.«
    »Kann es schaden? Führe die Anweisung aus.«
    »Ich habe den üblichen Standardspruch für solche Gelegenheiten soeben gesendet.«
    Während Vhatom noch überlegte, ob er nicht zunehmend irrationaler reagierte, indem er berechtigte Einwände des Bordgehirns einfach ignorierte, wurde er eines Besseren belehrt. Er registrierte zwei Dinge gleichzeitig.
    In der Zentrale TRAGTDORONS erklang das laute Jaulen von Alarmsirenen, und vor ihm materialisierte eine leuchtende Kugel aus Energie, über deren irisierende Oberfläche bunte Farbschlieren huschten und Lichtspiele erzeugten, die ihn sofort in ihren Bann schlugen.
    Die Kugel war etwa so groß wie sein Kopf und schwebte zweieinhalb Meter über dem Zentraleboden, etwa auf Höhe von Vhatoms Kopf. Der Steuermann versuchte, sie genau zu fixieren, doch es gelang ihm nicht. Sie schien in der Tat immateriell zu sein; hinter ihr konnte er unscharf und minimal vergrößert Einrichtungsgegenstände der Zentrale ausmachen.
    Auch wir hegen keinerlei feindselige Absichten. »Auch wir hegen keinerlei feindselige Absichten.« Zuerst hörte er die Stimme in seinem Kopf, dann mit seinen Audio-Rezeptoren. »Ganz im Gegenteil, wir

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