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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Schmelzen brachte.
    Ihr Gedanke erreichte die Stufe der Realität. Der Arm wurde zum Waffenarm, das Feuer brannte aus ihr, mit ihr, knapp versetzt neben den Erwachsenen, der sie hereinlegen hatte wollen. Er sollte sich erschrecken. Sollte Angst vor ihr spüren, bevor er starb.
    Es war so einfach. Farashuu verstand nicht, warum nur Kinder dieses Spiel beherrschten. Man hatte ihr gesagt, dass man die natürliche Grausamkeit eines Jugendlichen und seine unbändige Fantasie benötigte, um die Armierung zum Funktionieren zu bringen.
    Mangelte es an einem dieser beiden Faktoren, war eine Kindersoldatin nichts mehr wert. Ein paar spezielle Blocker konnten ihr den notwendigen Arbeitseifer für einige Zeit bewahren. Sie erhielten die kindliche Naivität. Doch im Alter von 14 oder 15 Jahren war endgültig Schluss.
    Farashuu wurde in ein paar Tagen 14 Jahre alt.
    Ihr Schuss saß ganz genau da, wo sie ihn hinhaben wollte. Glühend heiße Spritzer verbrennenden Materials drangen durch den lachhaften Schutzschirm des Anjumisten. Sie fraßen sich durch die Kleidung und ließen den bösen Mann laut aufschreien.
    »Siehst du!«, rief sie blubbernd durchs Transpathein. »Das mach ich mit Betrügern wie dir!«
    Der Mann blieb stehen, feuerte trotz der Schmerzen ein weiteres Mal. Wiederum wich Farashuu problemlos aus. Auch als sich die anderen Anjumisten in den Spiel-Kampf einmischten, blieb sie gelassen und bewegte ihren Körper geschmeidig an den Strahlschüssen vorbei.
    Respekt! Ihre Gegner ließen sich auf die Auseinandersetzung ein. Die meisten Wesen liefen vor ihr davon. Sie fürchteten sich vor Kinder Soldaten. Nannten sie Monstren, Missgeburten, Kretins.
    Farashuu scherte sich nicht darum. Sie war für eine ganz bestimmte Aufgabe erzogen worden: Sie diente dem Roten Imperium. Um Ungerechtigkeiten ungeschehen zu machen, um dem Volk zu helfen, um die Stabilität des Reiches zu gewährleisten.
    Sur-Paris hatte ihr erzählt, dass es überall und zu jeder Zeit speziell ausgebildete Kämpfer wie die Kindersoldaten gegeben hatte – und geben würde. Niemals würden sie die Sympathien der Massen auf sich ziehen. Dafür waren sie zu mächtig. Ihre hochgezüchteten Fähigkeiten erschreckten die Normalos.
    Farashuu erlaubte einen Treffer. Die Quantronische Armatur hielt der Belastung problemlos stand und erstellte eine Analyse. Das Ergebnis: Die Anjumisten hatten keine Chance gegen sie.
    »Töte sie endlich!«, schrillte Sur-Paris. »Du bist schon wieder viel zu verspielt!«
    Na und? Das war ihr gutes Recht. Sie hatte so viel und so lange gelernt. Jetzt wollte sie endlich mal wieder ihren Spaß haben.

22
Perry Rhodan
    Das Mädchen wirkte aufgedunsen, in den Augen lag erschreckende Leere. Für sein Alter von vielleicht 13 oder 14 Jahren bewegte es sich geradezu linkisch. In Rhodans Augen verhielt es sich wie ein Kind, das noch immer nicht gelernt hatte, seinen Körper zu beherrschen.
    Doch dieser Eindruck änderte sich, als der Mann namens Corodonne das Feuer eröffnete. Auf einmal wurde aus der Präfidatin – was mochte das Wort bloß bedeuten? – ein tanzender Derwisch. Sie wich dem Schuss aus…
    Rhodan glaubte es eine Zehntelsekunde lang selbst nicht, aber sie wich ihm tatsächlich aus! Als ahnte sie bereits im Ansatz den exakten Schussvektor, den Aufprallwinkel, die Wirkung, die Folgen. Als wäre das alles in ihrem Kopf abgespeichert, als könne sie mit Lichtgeschwindigkeit denken und handeln.
    Der Terraner fühlte panische Angst. Das Gefühl wurde zum Teil auch vom Kokon gesteuert. Sein… Symbiont ahnte, dass es kein Entkommen gab, dass die sogenannte Kindersoldatin auf jeden Fall triumphieren würde.
    Ergebt euch!, dachte Rhodan so intensiv wie möglich. Ich werde ein gutes Wort für euch einlegen.
    Der Kokon ließ ihn Hoffnungslosigkeit, aber auch ein gerüttelt Maß an Trotz spüren. Die fünf Anjumisten zeigten ähnliche Reaktionen. Sie wollten unter keinen Umständen von ihrem Plan ablassen. Seine Entführung stand an der obersten Position ihrer Prioritätenliste, ganz klar. Alles andere war zweitrangig. Selbst ihr Leben.
    Die zwei Frauen und drei Männer feuerten nunmehr konzertiert auf die Präfidatin. Sie errichteten ein Sperrfeuer, das kein Durchkommen erlaubte.
    Sollte man denken.
    Das Mädchen verrenkte seinen so plump wirkenden Körper, lenkte ihn akrobatisch durch Lücken, die es gar nicht geben konnte, und befreite sich selbst aus der schwierigsten Situation.
    Endlich ein Treffer. Yo, Schreyver und die anderen

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