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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wollte.
    »Velines ist der Feind aller freiheitsliebenden Anjumisten«, schnaufte sie empört, als wäre damit alles gesagt. »Und ich bin Tomoko Amaya Yo. Eine Manifestin der Anjumisten. Judas Schreyver kennst du schon; er hat dir den Kokon angelegt. Hinter uns kommen Claude Schecks, Yon-Il Simaa und Bart Bauspin, genannt Corodonne.«
    Entführer, die sich namentlich vorstellten? Perry Rhodan hätte gern den Kopf geschüttelt: der Kokon gestattete es nicht.
    Was stimmte hier nicht? Wollten ihn diese sogenannten Terroristen auf eine völlig verquere Art und Weise vor einem noch schlimmeren Schicksal bewahren?
    »Zur Station hinab!«, befahl Tomoko Amaya Yo den Mitgliedern ihres kleinen Trupps. »Wir haben’s gleich geschafft.«
    Ein Gebäude, geformt wie ein der Länge nach auseinandergeschnittenes Ei, erstreckte sich über die Sohle eines schmalen Trogtals. Es wirkte modern, nüchtern und kühl, in den Augen Perry Rhodans sogar avantgardistisch. Es passte keinesfalls in die Ödnis des Steinernen Meers. Die Architekten des Roten Imperiums hatten es zwischen zylindrische Bauten gequetscht, aus deren Oberseiten meterlange Röhren wie überdimensionierte Strohhalme ragten.
    Dort unten hatte es gebrannt. Das Dach war teilweise eingebrochen, dünne Rauchfahnen kräuselten zwischen Plastträgern hindurch, die aussahen wie zersplitterte Streichhölzer.
    »Beeil dich gefälligst!« Jemand schlug Rhodan wuchtig in den Rücken. Judas Schreyver war es, dessen Stimme der Terraner wohl erkannte. Rhodan stolperte den Weg hinab, vom Kokon zu einer weiteren Temposteigerung gezwungen.
    Amaya Yo blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht an seiner Seite. Was auch immer sie für Verletzungen mit sich trug – sie litt Höllenqualen. Immer wieder schien sie zu straucheln; ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen, dann glätteten sich die Gesichtszüge, und sie ging weiter, als habe ihr jemand durch das Gehirn gewischt.
    Keine Angst!, teilte der Kokon Perry Rhodan in »Emotionalbotschaften« mit. Es kommt alles in Ordnung, bei mir bist du gut aufgehoben…
    Sie erreichten die Talsohle. Über ihnen waren versteinerte Gebäude ineinander verkeilt. Die gewaltigen Massen, die Millionen von Tonnen über ihren Köpfen – sie drückten aufs Gemüt. Nur vereinzelt drangen trübe Lichtstrahlen herab, die nicht von einer Sonne stammten. Sie verstärkten den Eindruck des Unheimlichen, des Surrealistischen.
    »Halt!«, piepste eine dünne Stimme.
    Amaya Yo blieb abrupt stehen, als wäre sie gegen eine Wand gekracht.
    Vor ihnen, nahe des Eingangs zur zerstörten Halle, wartete eine einsame Gestalt. Sie war klein, gedrungen, dickleibig. Ihr Kopf steckte in einer Art… Aquarium, das mit bernsteinfarben schillernder Flüssigkeit gefüllt war.
    Ein Kind. Ein junges, vielleicht vierzehnjähriges Mädchen. Es atmete ein, atmete aus, blies Luft ins Aquarium, schluckte Flüssigkeit.
    »Eine Präfidatin!«, hauchte Amaya Yo. »Wir sind verloren.«

21
Ein kleines Spielchen
    Farashuu Perkunos beobachtete die Anjumisten lange. So lange, dass Sur-Paris in ihrem Rucksack unruhig wurde und ihr mit seinen kleinen Füßchen ins Kreuz trat. Stets forderte er, dass sie ihre Aufgabe effektiver erledigte und nicht zu sehr ihrem Spieltrieb nachgab.
    Der Mann im Transportkokon durfte unter keinen Umständen entführt werden. So lautete der Befehl. Er war wichtig. Er bedeutete etwas.
    Farashuu atmete Transpathein ein und labte sich an seinen Kräften. Längst schon hatte sie sich daran gewöhnt, dass ihre Sicht durch das immer rascher verhärtende Zeugs verschwommen war. Andere Sinne hatten stattdessen an Schärfe und Tiefe gewonnen.
    »Wollen wir spielen?«, fragte sie in Richtung der Anjumisten, als sich diese nicht rührten. »Ist mir eh lieber, hier zu sein, statt den doofen Lernstoff zum hundertsten Mal durchzukauen. Ich bin euch echt dankbar, wirklich!«
    Einer ihrer Gegner zog wortlos seine Waffe und feuerte. Farashuu hatte damit gerechnet. Geschickt wich sie aus. Die Impuls-Strahlengarbe fuhr neben ihr in einen Steinquader, pulverisierte ihn.
    »Du hast nicht mal gewartet, bis ich den Startschuss gegeben hab!«, rief sie ihm vorwurfsvoll zu. »Du spielst nicht fair! Na warte!«
    Erwachsene spielten niemals fair. So viel wusste sie mittlerweile. Seit mehr als sieben Jahren versah sie nun ihren Dienst, und immer wieder hatte sie dieselben Erfahrungen gemacht.
    Farashuu würde eine Waffe ausbilden. Irgendeine. Ohne lange darüber nachzudenken. Etwas, das Gestein zum

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