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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Grenze des Wahnsinns gestoßen hatte. Es gab tausend Erklärungen, aber eins war wichtiger als alles andere - diese Würfel, diese ganze Knochenstadt gab es nicht.
    Durfte es nicht geben und nie gegeben haben, schon gar nicht von Terranern errichtet. Vielleicht von barbarischen Kulturen, von Völkern ohne Ethik, von Truppen der Chaosmächte, der Terminalen Kolonne TRAITOR ... aber ganz bestimmt nicht von Terranern, und mochte es sie auch vor Generationen in ein fremdes Universum verschlagen haben.
    »Nun los«, sagte die tiefe Stimme. »Spiel auch du, Rhodan! Zaubern wir ein Lächeln auf das Gesicht der kleinen Farashuu...«
    Wind rauschte in kahlen Ästen. Ein letztes Blatt löste sich, trieb in einer Bö, flatterte höher, immer höher auf, hinauf zu den Wolken, zum kuschelweichen, weißen Vergessen. Aus den Wolken schälte sich Farashuu Perkunos' Gesicht, eingeschlossen in das groteske viereckige Aquarium des Transpathein-Helmes, wie ihn nur die Kindersoldaten des Roten Imperiums trugen. Die Symbionten umschwirrten die Nase, die Augen, bohrten sich in die Pupillen, weiteten sie, bis sie wie eine Supernova explodierten.
    »Zaubern wir ein Lächeln auf dieses Gesicht«, sagte die Stimme noch einmal.
    Rhodan schrie.
    Farashuus Lippen öffneten sich hinter dem golden schimmernden Etwas, und sie zogen sich in die Breite, als freue sie sich, endlich sterben zu können. Ihr Gesicht verglühte in schillernden Regenbogenfarben, doch wo immer die Lichtkometen auftrafen, rissen sie eine Schneise der Zerstörung.
    »Farashuu!«, schrie Rhodan. »Nein!«
    Nein...
    ... »Ruhig«, sagte Finan Perkunos, der Vater der Kindersoldatin.
    Und Perry Rhodan erwachte. Schweiß perlte auf seiner Stirn und vermischte sich mit den Tränen.
    »Du bist wieder da«, sagte Finan.
    »Was... was waren das für Bilder?« Rhodans Worte waren schwammig. Finan Perkunos konnte unmöglich wissen, worauf sie sich bezogen.
    Und doch verstand er ihn ganz offensichtlich. »Es war ein Traum. Eine Vision. Ganz wie du es nennen willst. Auswirkungen des Heilkomas. Dein Körper und deine Psyche sind unsere medizinischen Methoden offensichtlich nicht gewohnt und reagieren entsprechend stark.«
    Rhodan hustete und würgte. Etwas bewegte sich unter der Zunge, drückte von Innen gegen die Lippen. Er öffnete den Mund, und ein gallertartiges Etwas kroch daraus hervor. Der Wurm hing halb auf Rhodans Kinn. Der Unsterbliche setzte sich ruckartig auf, wischte über den Mund, doch durch die hastige Bewegung flog der Wurm bereits zur Seite und landete platschend auf dem Boden.
    Perkunos bückte sich und hob das schleimige Ding sanft und beinahe zärtlich auf. »Echte Erinnerungen vermischten sich mit Zerrbildern aus deinem Unterbewusstsein. Wahrscheinlich hat dein Verstand auch Schlagworte mit eingebracht, die du von uns hörtest, obwohl du ... weg warst. Wir haben dich sozusagen auf dem Laufenden gehalten, weil wir ahnten, dass du uns hörst. Aber sei dir darüber im Klaren, dass das, was ich in diesen Momenten sage, die ersten realen Worte sind, die du seit mehr als vier Tagen vernimmst. Genauer gesagt, seit dem Ende der apokalyptischen Schlacht, die begann, als wir gemeinsam die Knochenstadt verließen.«
    Die Knochenstadt - das entsetzliche Mahnmal, das Rhodan die Augen auf derart brutale Weise geöffnet hatte, dass er sich wünschte, nie zuvor irgendetwas gesehen zu haben. Welchen Glanz konnte irgendeine Farbe noch haben, welche Schönheit einem beliebigen Anblick noch innewohnen, nach diesem Anblick?
    Erinnerungen blitzten in ihm auf:
    Wiesel tastete über die Außenstruktur des Gebäudes. »Knochen», sagte er tonlos. »Säuberlich von den Gelenken getrennt. Sandgestrahlt, glasiert, lackiert und teilweise sogar nummeriert. «
    Dann stürzte sein Geist in die Dunkelheit der Fassungslosigkeit, und:
    Er streichelte über einen winzigen Schädel, der in eine Lücke der Knochenburg eingepresst worden war. »Das da gehörte einem Menschenbaby«, schluchzte er.
    Seine Hände verkrampften sich. Ein weiterer Wurm suchte den Weg über seine Lippen. Er ließ es teilnahmslos geschehen.
    Er schätzte die Stadt auf mindestens tausend Gebäude. Manche ragten mehr als 150 Meter in die Höhe, und alle bestanden sie aus den Überresten der Opfer des Roten Imperiums. »Verstehst du nun?«, fragte eine heisere Stimme.
    Er verstand. Verstand damals und verstand auch in diesem Augenblick die ersten Worte, die Finan Perkunos an ihn gerichtet hatte.
    Perry Rhodan riss sich aus den

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