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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Warum ein Polaroid?
    Der Mann steckte in einer Air-Force-Uniform. Die Jacke und die Krawatte tiefblau, das Hemd hellblau. Auf der Schulterkappe ein goldenes Blatt. Die Farben wirkten im Umfeld der überwiegend blaustichigen Töne des Bildes unecht, als hätte jemand diese Bildabschnitte liebevoll handkoloriert. »Er ist Major?«, tippte ich.
    »Ja.«
    »Er sieht nicht gerade aus wie ein Krieger, oder?« Sie lächelte. »Täuschen Sie sich nicht. Er kann ziemlich zäh sein. Und hartnäckig. Er ist auch Wissenschaftler.«
    »So?«
    »Kernphysiker.«
    »Kernphysik? Atome und so.« Ich ahmte mit dem Zeigefinger das Kreisen der Elektronen um einen Atomkern nach.
    »Ja. Und so.«
    »Also auch noch ein schlaues Kerlchen.« Ich hasste ihn jetzt schon. Wahrscheinlich standen die Frauen bei ihm Schlange. Sexbomben mit Atombusen. Er als Atomphysiker würde sich damit bestens auskennen.
    »Finden Sie ihn für mich. Sie müssen ihn finden.«
    »Wie lange ist Ihr Bruder schon verschwunden?«
    »Beinahe ein Jahr. Das ist doch eine lange Zeit, oder?« Sie sah mir direkt in die Augen.
    »Scheußlich lang«, gab ich ihr recht. »Wie kommen Sie darauf, dass er in New York sein könnte?«
    »Als wir das letzte Mal telefonierten, deutete er so etwas an.«
    »Nämlich?« Ich griff wieder nach dem Notizblock.
    »Dass er etwas sehr, sehr Wichtiges, über das er nicht offen reden könne, hier zu tun habe: in New York, auf dem alten Raumhafen...«
    Ich glaube, von diesem Moment an hatte sie mich. Ich nannte ihr meinen Tagessatz, erklärte, dass meine Spesen auf ihre Rechnung gingen und dass ich noch einen anderen Fall zu erledigen hätte, bevor ich mich vordringlich um Perry-Schatz kümmern könnte.
    Sie akzeptierte.
    Ich hielt ihr die Tür auf. Carmen manikürte gerade ihre Fingernägel. Im Radio sang Frank Sinatra schläfrig ein Liebeslied.
    »Nun?«, fragte Carmen, nachdem Deborah Rhodan gegangen war. »Nun: was?«
    »Nun - hast du einen zweiten Auftrag? Die Lady machte einen etwas überkandidelten Eindruck, fandest du nicht?«
    »Nein.«
    »Hat sie dir schöne Augen gemacht?«
    »Nein.«
    »Und der Job, den du für sie erledigen sollst?«
    »Ich soll den Bruder der Lady finden.«
    »Ach. Er ist demnach verloren gegangen, der Herr Bruder?«
    »Ja. Futsch und weg.«
    »Zahlt die Lady bar oder in Naturalien?«
    »Du hast eine schmutzige Fantasie«, sagte ich anerkennend und zog mir einen trockenen Mantel über. Ich hielt im Büro einige Mäntel in Reserve, nebst verschiedenen Hüten, dunklen Brillen, Regenschirmen, Stöcken und sogar einigen künstlichen Barten.
    Frankie-Boy bat im Radio eben mit weinerlicher Stimme: »Wait till our Ups have met. Wait till you see that sunshine day. You ain't seen nothin' yet. The best is yet to come.«
    Carmen knurrte misstrauisch, aber Frankie im Radio blieb dabei: »The best is yet to come.«
    »Wie wahr, wie wahr«, sagte Carmen, klang jedoch immer noch nicht überzeugt.
    Wir hatten uns Sinatra mal im Paramount Theatre angesehen. Die Mädels im Saal waren hin und weg gewesen. Ich hatte mich nach einer Weile auf die Toilette verabschiedet und ein bisschen was aus dem Flachmann gezischt, den ich für solche Notfälle bei mir hatte.
    »Hast du deine Wumme eingesteckt?«, fragte Carmen.
    Ich klopfte auf das Holster mit der PPK darin. »Alles an Bord. Ich mach dann mal los«, sagte ich, winkte Carmen mit dem Hut und setzte ihn auf. »Tarrytown, sagtest du?«
    Sie wiederholte die genaue Adresse.
Sakister Liebchen:
Wo ist Perry Rhodan?
    »Eine letzte Frage noch, Sakister«, sagte Sergeant Pendergast, der schrille Moderator von Cafe Gnadenschuss.
    Aus lauter Freude, dass ich mich nicht etwa via Schaumbild zugeschaltet, sondern leibhaftig ins Studio begeben habe, hat sich der Moderator beinahe eingenässt, dachte Sakister Liebchen, die Stimme des Roten Imperiums.
    Sakister war einer der vier Repräsentationsfiguren dieses Staates. Die vier gaben dem Imperium ein beständiges Gesicht, während das regierende Triumvirat sich nur zu besonderen Ereignissen an die Öffentlichkeit wandte. Bavo Velines ließ sich als Generalgouverneur noch am häufigsten sehen; Johari Ifamas Auftritte besaßen Seltenheitswert; Jaakko Patollo lebte seit Jahrzehnten völlig zurückgezogen und trat nicht einmal den periodisch auftretenden Gerüchten entgegen, die von dem Tod des Ersten Wissenschaftlers und Geheimdienstchefs des Imperiums wissen wollten.
    Die Sakisters dagegen waren tagtäglich präsent: Sakister, die Stimme, sprach für

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