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PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

Titel: PR TB 002 Der Große Denker Von Gol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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haben, „… Jeff. Eure Aufgabe ist nicht einfach. Ihr müßt
kräftig nachdenken. Nicht nach denken, sondern denken. Ich weiß,
daß das eine schwierige Sache ist. Ich schlage vor, daß
Fred sich einbildet, er müsse Jeff einen Befehl geben, wenn er
etwas zu denken hat - und umgekehrt, wenn die Reihe an Jeff ist. Das
unterstützt erfahrungsgemäß die Fähigkeit des
Gehirns, Gedanken klar zu formen. Wir…“
    „Einen Augenblick mal“, unterbrach Fred verwirrt. „Ich
verstehe kein Wort. Was für Befehle soll ich Jeff geben?“
    „Das kommt noch“, antwortete Martin. „Im übrigen
sollst du sie nicht wirklich geben. Du sollst so tun, als wäre
der Befehl für Jeff bestimmt, damit du deine Gedanken klarer
formulieren kannst.“
    „Und für wen sind die Befehle in Wirklichkeit
bestimmt?“
    Martin breitete die Arme aus. „Für das hier ringsum.
Für das Gehirn.“ Fred stieß einen überraschten
Laut aus, dann schwieg er.
    „Der wichtigste Befehl“, fuhr Martin fort, „lautet:
Nur Ruhe, nicht denken, es ist alles in Ordnung! Ich möchte, daß
diese Anweisung in regelmäßigen Abständen von je zwei
Minuten wiederholt wird. Ist das klar, Fred?“
    „Nicht im geringsten“, antwortete Fred Warren. „Aber
wenigstens kann ich mich wortwörtlich an deinen Auftrag halten.“
    „Das genügt vollständig“, erklärte
Martin. „Wir haben jetzt keine Zeit, lange Erklärungen zu
geben. Außer dieser Anweisung, Fred, wirst du nur noch zwei
andere zu geben haben. Die erste heißt: Bring diese Leute hier
ins Zentrum! Mit ,diesen Leuten’ sind wir gemeint: Patty, Mark,
Paul, Olsson und Manning. Die zweite Anweisung heißt: Bring sie
wieder hierher zurück. Diese zweite Anweisung muß eine
halbe Stunde nach der ersten gegeben werden. Verstanden?“
    Fred begann, seinen Auftrag zu rekapitulieren. Martin beruhigte
ihn, daß es nicht auf den genauen Wortlaut der Anweisungen,
sondern nur auf ihren Sinn ankomme. Dagegen legte er Wert darauf, daß
die Zeitspannen genau eingehalten würden.
    „Na schön“, murmelte Fred, „ich glaube, das
ist nicht so schwierig. Wann soll ich anfangen?“ Martin sah
seine Begleiter der Reihe nach an.
    „Jetzt gleich“, entschied er.
    Sie hatten alle das Gefühl, daß er genau wußte,
was er tat, und es wäre ihnen lieber gewesen, sie hätten
ein wenig mehr davon verstanden. Fred Warren stellte sich in Positur
und schrie Jeff Markham an: „Bring diese Leute ins Zentrum!“
    Daraufhin vergingen ein oder zwei Sekunden in bangem Schweigen.
Martin war schon fast davon überzeugt, daß der Versuch
fehlgeschlagen sei. Aber dann spürte er plötzlich einen
kräftigen Ruck - das war, als die Kabelverbindung mit Fred
Warren abriß —, und plötzlich befand er sich in
einer neuen Umgebung.
    Es war eine lichterfüllte, fremdartige Weite, voll seltsamer
Bauwerke und Geräte. Martin sah sich hastig um. Er befürchtete
immer noch, das kleine, graue Gebäude irgendwo zu sehen, in dem
die vielen Pulte standen. Die, die schon lange dort gewesen waren,
und die anderen, die nach den Wünschen des Gehirns einfach aus
dem Boden wuchsen. Aber das kleine Haus war nirgendwo zu sehen, und
Martin fühlte sich erleichtert.
    Das Gehirn hatte Fred Warrens Befehl richtig verstanden. Es hatte
die Terraner nicht in das geometrische Zentrum geführt, sondern
in den Mittelpunkt. Mit welchem Attribut man den Mittelpunkt auch
immer belegen wollte - er war offensichtlich die Stelle, de ein jeder
Verstand für die wichtigste halten mußte, nämlich
die, an der die bewußten Gedanken
    entstanden.
    Neben Martin waren seine Begleiter aufgetaucht. Er sah ihre Köpfe
unter den Sichtscheiben der Helme sich aufgeregt bewegen. Sie
betrachteten die wirren Reihen kleinerer Bauwerke, die vor ihnen aus
ebenem Boden wuchsen, und den Rand des Lichtkreises hinter ihnen, wo
die Dunkelheit begann, aus der sie gekommen waren.
    Martin gönnte sich ein paar Augenblicke, um sich darüber
klarzuwerden, wie zufrieden er mit sich war. Bisher hatten seine
Vermutungen sich als richtig erwiesen. Die Aufgabe, die jetzt vor ihm
lag, enthielt keine Vermutung, nur eine Frage.
    Er wollte wissen, auf welche Weise das Gehirn dachte.
    *
    Am siebzehnten September verließ zum erstenmal ein größerer
Teil der Besatzung der URANUS das Schiff. Es war gleichzeitig der
erste Ausflug auf GOL, der ohne die Zuhilfenahme schwerer und
kompliziert gebauter Fahrzeuge geschah.
    Diese Fahrzeuge waren jetzt nicht mehr notwendig. Um das Schiff
herum dehnte sich eine

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