PR TB 003 Schatzkammer Der Sterne
fünfzehn Nokturner, vorzustellen.
"Chef, alle sind patente Kerle, und wenn ich sie richtig
verstanden habe, dann haben sie Kopf und Kragen riskiert, um euch aus
der Klemme zu helfen.
Wir... "
Perry Rhodan hatte seinem Mausbiber eine Hand auf
die Schulter gelegt. Gucky verstand dieses Zeichen und schwieg mitten
im Satz.
"Lugom, ich habe Ihnen allen im Namen meiner
Freunde zu danken, aber darf ich auch fragen, ob wir uns in
Sicherheit befinden?"
Während er noch sprach, flüsterte ihm
Fellmer Lloyd erregt zu: "Sir, die Haßimpulse fehlen,
statt dessen kann ich plötzlich Gehirnwellenmuster orten!"
Rhodan zeigte seine Überraschung nicht. Bully
entspannte sich. Neben ihm stand John Marshall. Der nickte ihm
freudig erregt zu. "Mister Bull, diese Nokturner denken auf der
gleichen Frequenz wie wir. Ich habe dafür keine Erklärung..."
Lugoms Stimme ertönte: "Unser aller
Sicherheit ist im Augenblick bedroht, Rhodan. Seit Talus Bestehen hat
kein Nokturner, wie ihr uns nennt, es gewagt, Gefangene, die zur
Enzephalisation bestimmt waren, zu befreien. Wir haben damit zu
rechnen, daß die andere Seite sehr schnell bestimmt, wie die
Verschiebung unserer Raumkonstanten aussieht. Dann werden sie von
einem Parallelraum aus versuchen, uns zu überwältigen."
Von den Wissenschaftlern verstand nur Professor
Lorenzo Ynot, was Lugom in solcher Selbstverständlichkeit gerade
gesagt hatte.
Die Nokturner waren in der Lage,
Miniatur-Welträume nach Belieben zu schaffen!
"Große Milchstraße" ,
stöhnte Bully auf, und sein Gesicht lief vor Erregung rot an,
"was ist das für eine Welt...?"
"Und weshalb sind Sie dieses Wagnis
eingegangen, Lugom?" fragte Rhodan.
Darum. Der Nokturner zeigte auf das winzige
flackernde Licht auf dem Tisch.
"Ihr seid aus dem anderen Sein, aus dem
Großen, in dem ihr alle Licht von dieser Art seht, aber unser
Licht in Talu als Dunkelheit empfindet. Wir wollen endlich heraus aus
unserer Welt der Welten und wieder in Freiheit leben und atmen. Wir
wollen nicht länger durch das Gesetz des Cant versklavt sein!"
Der erste Angriff auf ihr Versteck erfolgte nicht
unerwartet, aber er kam ohne jede Ankündigung.
Eine Wand des Raumes, in dem sie dicht gedrängt
standen, riß auf, aber nicht unter krachenden und berstenden
Geräuschen, sondern völlig lautlos. Das Material der
Zimmerwand hörte auf zu existieren. Drei Roboter von ellipsoider
Form, nicht größer als einen halben Meter, versuchten
einzudringen.
Ein Nokturner schrie auf, doch dazwischen erklang
eine piepsende Stimme: "Roboter habe ich noch nie ausstehen
können!"
Bevor die zehnarmigen Maschinenmenschen auch nur
das erste Opfer ergreifen konnten, wirbelten sie durch die Luft und
flogen dorthin zurück, woher sie gekommen waren. Den vier
anderen Robotern, die hinter der Vorhut gestanden hatten, erging es
nicht besser.
Jetzt krachte und dröhnte es, als die
Metallkonstruktionen zusammenprallten, und wie von einem Tornado
erfaßt, im Kreis herumwirbelten und auf-und niederstiegen.
"Nokturner, ihr seid dran! Wie geht es jetzt
weiter?" Wieder klang Guckys Piepsstimme auf und besorgte mit
seinen telekinetischen Kräften, daß die Roboter weiterhin
durch die Luft wirbelten.
"Atab, wir müssen in die Welt der
Kräfte!" Es war verblüffend, daß Lugom in dieser
bedrohlichen Lage die englische Sprache benutzte und mit seinem Zuruf
zugleich auch die Terraner informierte.
Nur Gucky kannte Atab, und jetzt wußten auch
Fellmer Lloyd und John Marshall, die sich in des Mausbibers Gedanken
eingeschaltet hatten, wer Atab war. Beide fühlten einen
Willensimpuls unbekannter Art. In ihren Gehirnen drückte er sich
als starkes Vibrieren aus. Was es war, verstanden sie nicht.
Dann war das Wunder für alle Terraner schon
geschehen.
Es gab in der Wand keinen breiten Riß mehr;
es gab keine Roboter mehr, die in der Luft herumgewirbelt wurden und
hart gegeneinander prallten.
Es gab nur noch sie und fünfzehn Nokturner.
"Ohne Gucky hätten wir nicht entkommen
können!" gab Lugom zu, und sein auf die Spitze gestelltes
Dreiecksgesicht mit der unterentwickelten Nase mitten unter dem
breiten Augen-System zeigte den Anflug eines Lächelns.
"Wo sind wir jetzt?" fragte Rhodan
voller Spannung. Er glaubte zu ahnen, was ihn erwartete, aber er
besaß nicht Phantasie genug, um damit an die Wirklichkeit
heranzukommen.
"Wir sind in der Welt der Kräfte,
Rhodan" , erwiderte Lugom gelassen und glaubte, damit alles
gesagt zu haben.
Marshall aber, der die Gedanken des
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