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PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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haben."
    „Das kann er doch", sagte Jared.
    Dann sprach das Nebelwesen zu ihm, und er verbesserte sich:
„Natürlich bin ich auch damit einverstanden. Axhalaisom
soll sich in eine Wolke verwandeln und unsere Körper verlassen.
    Er kann ja, in einer höheren Dimension schwebend, überall
hinein, ohne gesehen zu werden und ohne aufzufallen."
    „Jetzt gleich?" fragte Stuart.
    „Ja", erwiderte Jared. „Und er kann in seiner
Geschwindigkeit, ausgestattet mit dem überaus
    schnellen Verstand seiner Intelligenz, binnen weniger Tage
Stilkunde treiben - mehr, als Kulturpsychologinnen in zehn
Semestern."
    „Mußt du denn immer sarkastisch sein, Jared?"
fragte Seir und schüttelte den Kopf.
    Jared lachte.
    „Ja", sagte er. „Ein einziger Rebell hält
einen ganzen Staat in Atem. Terranische Geschichte - Robin Hood!"
    „Richtig", echote Seir, „fangen wir an?"
    Sie reichten sich über den Tisch hinweg die Hände und
bildeten einen geschlossenen Kreis. Einen langen Augenblick schien
es, als ob sich nichts veränderte. Dann aber entstand über
der goldenen Haut der drei Menschen ein diffuser Nebel, verdichtete
sich allmählich und schwebte in einer einzigen, breiten Fahne
weg. Dann kondensierte sich der Nebel, bildete einen Tetraeder; die
bekannte Form. Impulse wanderten hin und her.
    „Ich werde drei Tage lang, nach eurer Zeitrechnung, über
die Landschaft der Erde fliegen und mit allen meinen Sinnen
auffangen, was sich mir bietet. Werdet ihr auf dem Rückflug
erklären können, wenn ich etwas nicht verstehe?" Sie
sicherten es zu.
    Obwohl, so dachte Jared, es sehr wenig zu erklären gab.
Axhalaisom mit seiner unfaßbaren Intelligenz würde keine
Unklarheit empfinden. Er würde alles begreifen können. Van
Gogh, Picasso und die Weizenfelder Kanadas, New York und das alte
Europa, die griechischen Ruinen, Akropolis ...
    „Ich mache mich auf den Weg", dachte Axhalaisom und
verschwand, ohne sich zu bewegen. „Jetzt bin ich in einer
übergeordneten Dimension. Ihr werdet warten?"
    Stuart lachte leise. Sie würden warten - was sonst?
    Dann riß die Verbindung zu Axhalaisom ab. Seir, Stuart und
Jared blieben übrig.
    „Da rast er dahin", sagte Jared nachdenklich. „Ein
kosmischer Vagabund, der einen Monat lang drei Gäste
beherbergte, die nicht aus seiner Welt stammen. Drei Fremde, die
dennoch zu Freunden wurden. Wir sind jetzt vierzig terranische Jahre
alt - was alles haben wir in dieser Frist schon erlebt?"
    „Mehr als andere Menschen", antwortete Stuart Rushbrook
leise, „und weniger zugleich. Wir sind keine Terraner mehr. Wir
sind Menschen von Chromund. Nicht weniger und nicht mehr. Hier
erkannten wir endgültig die Grenzen."
    „Eine verdammte Lage", sagte Seir vor sich hin, „wir
wollen weder hier noch auf Chromund sein, wir wollen weder unsere
alte noch die neue Heimat verlieren. Was eigentlich wollen wir?"
    „Das, was Milliarden andere Menschen auch wollen; Glück
und Zufriedenheit innerhalb unserer eigenen Grenzen. Manche schaffen
es. Denken wir an die anderen in Spectrum Hill, die sich mit der Lage
abgefunden haben und das Beste daraus machen. Andere schaffen es
nicht oder erst später. Dazu gehören wir."
    Jared schwieg.
    „Und wenn ich daran denke, was mir in einer Stunde
bevorsteht...", sagte er.
    „Venda Noce?" fragte Seir rasch. Jared nickte.
    „Können wir dir helfen - brauchst du Unterstützung?"
fragte Stuart.
    „Nein", sagte Jared und trank aus dem Becher, der vor
ihm stand. „Dazu brauche ich niemanden. Ich muß diese
Sache allein hinter mich bringen. Hoffentlich behalte ich meine
Beherrschtheit bis zum bitteren Ende."
    „Du tust mir leid", sagte Seir leise.
    „Unsinn!" antwortete Jared und begann seinen Anzug
überzustreifen. Er sah nach, ob das Geld und die Wagenschlüssel
noch in den Taschen steckten, dann winkte er Seir und Stuart zu und
betrat die Schleuse.
    *
    Der Wagen brummte los, als ihn Jared startete. Seltsam, dachte der
Mathematiker, als er das Steuer bewegte, manche Dinge verlernt man
anscheinend niemals. Vor zehn Jahren, fast genau auf den Tag, hatte
er zum letztenmal einen Wagen gesteuert. Damals hatte er noch
    einen Gesellschaftsanzug getragen; einen mitternachtsblauen
Smoking. Heute ... Die Reifen jaulten, als Jared beschleunigte und
sich in die Highway einreihte.
    Die Bauten neben der breiten Straße waren hell beleuchtet.
In Terrania war die Nacht nicht leblos; die Hauptstadt der
Imperiumsverwaltung lebte bis spät. Jared fuhr weiter, bis er
ein Blumengeschäft fand. Er war

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