Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Zigaretten.
Beides ist nicht mehr nötig."
    Abgesehen davon, daß einige andere Bilder an den Wänden
hingen, und daß die Möbel den Bezugsstoff gewechselt
hatten, war nur weniges verändert. Eine neue Plastik kauerte auf
einem Sideboard, und auf der Terrasse standen helle Ledersessel.
    „Nimm bitte Platz", sagte Venda. „Weshalb bist du
gekommen?"
    Jared überlegte nicht lange.
    „Nicht zuletzt deinetwegen", antwortete er halblaut.
Seine Sprache klang etwas verzerrt.
    „Es war reines Heimweh. Nach der Erde, nach Menschen und
nach Venda Noce."
    „Ich weiß natürlich ganz genau, was alles
passiert ist", sagte Venda. „Reginald Bull hat mir
erzählt, was ich noch nicht wußte. Zehn Jahre, Jared!"
    Sie setzten sich. Jared in den tiefen Sessel, in dem er vor zehn
Jahren gesessen hatte, Venda ihm gegenüber. Er betrachtete das
Mädchen eingehend. Die zehn Jahre schienen fast spurlos an ihr
vorübergegangen zu sein; nur einige Fältchen in den
Augenwinkeln der Eurasierin waren neu.
    „Eine lange Zeit, in der sehr viel passiert ist, Venda",
sagte Jared. „Ich wünschte, das alles wäre nie
geschehen. Aber meine Wünsche sind bedeutungslos - niemand
konnte das ahnen. Du hast diese zehn Jahre gewartet; Auf mich?"
    Sie nickte. Das Schweigen zwischen den einzelnen Sätzen war
bedrückend.
    „Ich weiß nicht, warum ich dich treffen wollte",
sagte Venda leise und stützte sich mit beiden Armen auf die
Maserung der Tischplatte. „Es ist doch alles vorbei..."
    Jared rieb sich in einer vergeblichen Bewegung mit der Hand über
die Stirn. Er war jetzt sehr müde. Mit einemmal ließ ihn
alle Hoffnung im Stich; er wusste jetzt, daß jede weitere Geste
sinnlos war, und daß der Gedanke, Venda könne für ihn
bestimmt sein, utopisch war.
    Ein Mann vom Format Colns überspielte diese Empfindungen mit
Ironie.
    „Du wirst dich nach meiner leisen, spöttischen Stimme
gesehnt haben und nach meinem Sarkasmus."
    „Weiß Gott", erwiderte Venda. „So ist es.
Nun ..."
    „Damals, als ich dich auf dem Flugplatz vor dem alten
Clipper küßte - das war wirklich ehrlich gemeint. Ich kann
dazu nicht mehr sagen."
    Er sah, wie ihre Blässe stärker wurde, und ihre Stimme
klang nicht mehr so sicher wie vor Minuten.
    „Ich weiß es. Aus diesem Grund habe ich auch gewartet.
Ich konnte nicht glauben, daß die JUMPING KANGAROO niemals
wieder auftauchen würde. Ich weiß, es ist die Einstellung
eines sehr dummen Mädchens; ich habe sie zu der meinen gemacht."
    „Du hast wegen eines Phantoms pausenlos Chancen
weggeworfen."
    „Deinetwegen. Dieses Kompliment kannst du für dich
buchen."
    „Danke. Was hättest du getan, wenn ich niemals wieder
hierhergekommen wäre? Es war der reinste, wunderbarste,
unmöglichste Zufall, daß ich auf Axhalaisom traf."
    „Weiterhin gewartet."
    „Bis zu deinem Tod, Venda?" fragte Jared und stand auf.
Er ging zum Fenster hinüber, trat in die Terrassentür und
sah auf die Lichter der Stadt hinunter.
    „Wahrscheinlich. Ich weiß es nicht."
    „Doch", sagte er, „du weißt es genau. Ich
bin heute gekommen, um endgültig Abschied zu nehmen. Es kann gar
nicht anders sein."
    Er brach ab, starrte sie an und sagte dann etwas ruhiger:
    „Ich bin nun hier in Terrania und habe eingesehen, daß
wir nicht mehr länger Menschen der Erde sind. Ich werde in
einigen Tagen mit dem Nebelwesen zurück nach Chromund fliegen."
    Sie stand aus dem Sessel auf und kam durch den Raum. Sie war so
ungeheuer liebenswert, daß Jared einen Augenblick sehr nahe
daran war, den Verstand zu verlieren. Er kämpfte zitternd gegen
den Versuch an, etwas Unsinniges zu tun. Von der Brüstung zu
springen, schreiend gegen die Scheiben zu rennen oder den Tisch
hochzureißen und zu zertrümmern. Er beherrschte sich mit
äußerster Konzentration. Es war sinnlos!
    „Venda ...", flüsterte er.
    Sie stand vor ihm. Sie war fast so groß wie er. Sie legte
ihre Hand auf seine Schulter und ließ dann den Kopf an seine
Brust sinken, an die goldene Brust hinter dem glatten, durchsichtigen
Plastik. Er hob die rechte Hand und strich Venda leicht über das
lange Haar.
    Jared spürte die Erregung, die das Mädchen ergriffen
hatte. Er legte beide Arme um sie, ohne jedes Verlangen, ohne den
seltsamen Moment ganz zu begreifen. Als er fühlte, daß sie
sich gegen ihn lehnte, wußte er, daß sie ihn niemals mehr
loslassen würde, dann hörte er sich sagen:
    „Venda - es ist zwecklos. Ich kann mich nicht mehr
zurückverwandeln lassen. Keine Theorie der Welt vermag

Weitere Kostenlose Bücher