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PR TB 010 Die Goldenen Menschen

PR TB 010 Die Goldenen Menschen

Titel: PR TB 010 Die Goldenen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das.
Nicht einmal Stuart. Kannst du das nicht einsehen?"
    Sie hob den Kopf und zog sein Gesicht zu sich herab. Es war mehr
als seltsam - als sie zurücktrat, lächelte sie. „Was
werden wir jetzt tun, Jared?"
    Er bückte sich, hob sie hoch und ging mit ihr hinüber zu
der breiten Liege. Er legte das Mädchen nieder und setzte sich
neben sie.
    „Ganz einfach", sagte er. „Wir werden uns jetzt
gegenübersitzen und uns freuen, daß es den anderen gibt.
Alles andere ist unwichtig. Und nach vielen Stunden werden wir als
gute Freunde Abschied nehmen."
    Sie nickte.
    „Was ist denn so verschieden an uns beiden, Jared?"
fragte sie und ließ ihre Hand auf seinem glatten, goldenen Arm
liegen. Jared streifte seine Spezialbrille hoch; der Mechanismus
rastete ein. Venda sah die violetten Augen.
    „Alles", antwortete er, „alles, jede einzelne
Zelle ist anders als deine."
    „Erzähle mir von Chromund und von Spectrum Hill,
Jared!" bat sie.
    Jared tat es. Er beschrieb zwei Stunden lang mit ruhiger Stimme
die kleinen und großen Schönheiten des Planeten und des
Talkessels, die kleinen und großen Schwierigkeiten der kleinen
Kolonie und alles, was das Mädchen interessierte.
    „Hast du Cendé geliebt?" fragte sie endlich. Die
Antwort war anders, als sie erwartet hatte. Jared nickte.
    „Du bist mir zu kostbar, als daß ich dich anlügen
könnte", sagte er. „Ich habe sie geliebt. Sie wußte
von dir, und sie hat niemals bewußt versucht, etwas anderes zu
sein als Cendé Nevers. Es gibt zwei Bilder, die man liebt, von
zwei verschiedenen Malern. Man liebt sie beide - aber man kann nur
eines bekommen. Ich bekam damals Cendé, nicht dich, Venda."
    „Und jetzt bist du allein - so allein, wie kaum ein Mensch",
sagte sie leise und nachdenklich. „Ich möchte dir nicht
schmeicheln; du hast Fehler wie jeder. Wir alle können nur tun,
was wir müssen. Aber du bringst es fertig, aus dieser
Gesetzmäßigkeit auszubrechen. Du bist ein merkwürdiger
Mensch; dein Wille bricht die Zufälligkeiten dessen, das wir
Schicksal nennen."
    „Venda - du übertreibst!" sagte Jared zärtlich
und legte seine Hand neben ihre Wange. Sie schmiegte sich an ihn;
Plastik schien sie nicht zu stören.
    „Doch", beharrte sie, „ich glaube, du liebst mich
immer noch. Und wenn du das tust, dann bin ich zufrieden. Du bist wie
ein Monolith in Spectrum Hill. Mehr konnte ich nicht erwarten."
    „Venda! Du machst es uns schwieriger, als es ist",
schränkte Jared ein. „Belaste diese Vorgänge nicht
noch mit Gefühlen, die ich niemals erwidern kann."
    „Tue ich das?" fragte sie. Er nickte.
    „Uns trennt nicht nur eine Kunststoffschicht, und nicht die
Unterschiede der Sinneseinrichtungen - uns trennen zwei Millionen
Lichtjahre und die Daten einer Umwandlung. Es kann niemals anders
werden!"
    Sie lächelte.
    „Der Große Coln weiß keinen Ausweg?" fragte
sie.
    „Nein", sagte Jared hart, „wüßte er
einen, hätte er den betreffenden Weg bereits eingeschlagen."
    Sie blickten sich an und blieben schweigend eine lange Zeit
nebeneinander sitzen. Dann begann das Mädchen:
    „Wie gefällt dir die Erde jetzt, als goldener Mensch,
meine ich?"
    Jared brauchte auch jetzt nicht lange zu überlegen, um die
richtige Antwort geben zu können. Er blickte an Vendas Gesicht
vorbei durch die offene Terrassentür und auf die Lichter und den
Spiegel des Goshun-Sees und sagte:
    „Verglichen mit Chromund ist Terra eine farblose Wüste.
Natürlich rechne ich den Eindruck, den der Planet ohne
eingeschaltete Entzerrer auf mich macht. Ich weiß jetzt, daß
wir keine Menschen mehr sind, und dieses Wissen macht es mir ein
wenig leichter, wieder zurückzukehren und dort dafür zu
sorgen, daß meine Kameraden in steter geistiger Spannung
gehalten werden. Wenn in einem Jahrtausend das erste Schiff nach
Terra starten kann, bin ich daran in erster Linie schuld."
    „Axhalaisoms Intelligenz, Jared?"
    „Richtig", sagte der Mathematiker und lächelte
etwas. „Ich habe viel von unserem Partner gelernt. Ich kenne
neue Möglichkeiten. Aber ich werde diesen Augenblick nicht mehr
erleben; wir werden höchstens hundertundfünfzig Terrajahre
alt, also fünfundsiebzig in unserer eigenen Rechenweise."
    „Die Gedanken des endgültigen Abschiedes von Terra sind
nicht zu widerrufen, Jared?" fragte Venda und richtete sich auf.
Jared schüttelte bestimmt den Kopf.
    „Nein", sagte er. „Sie sind endgültig."
    Das Mädchen lehnte sich an seine Schulter. „Brauchst du
etwas, kann ich dir helfen?" fragte

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