PR TB 011 Im Zentrum Der Galaxis
so aus. Mit dem Kasten habe ich sie
hereingelegt, zugegeben. Aber nicht mit der Bombe. Das was sie fanden
und in eine Rakete luden, war die Attrappe. Die richtige Bombe liegt
fünfzig Meter darunter in einem ausgetrockneten Schwimmbecken
der alten Galaktier."
Homunk sah Gucky forschend an.
"Und wo ist der Fernzündschalter?"
"In der Attrappe."
Homunk stand auf. Er schritt in der Zentrale auf und ab, während
draußen ein Silberpfeil nach dem anderen durch furchtbare
Explosionen zerrissen wurde. Gegen teleportierte Atombomben gab es
weder Schutzschirme noch Ausweichmanöver.
Es war einfach, sich den Rest zusammenzureimen. Auch Gucky hatte
nicht den Mut gehabt, die Verantwortung für die Vernichtung der
Zentralwelt auf sich zu nehmen. Er überließ sie den
Robotern selbst. Er hatte den Zündkasten in die Attrappe
eingebaut. Wenn man sie demontierte, würde die richtige Bombe
ferngezündet und detonieren. Aber auch dann, wenn man sie von
der Stelle bewegte. Die Roboter hätten die Attrappe nur ruhig
liegen zu lassen brauchen, um sich und ihre Welt zu retten. Aber sie
hatten sie in eine Rakete geladen und in den Weltraum geschossen.
Fünfzig Meter unter der Oberfläche der Zentralwelt
wütete nun schon der Atombrand. Er war unlöschbar und würde
genug Nahrung finden, den Planeten schnell in eine Sonne zu
verwandeln. In einer Stunde schon würden die Roboter wissen, daß
sie verloren waren. Die Emigration würde beginnen, aber es waren
dann nur vielleicht fünfzigtausend Silberpfeile, die auf die
Suche gingen, um die Menschen zu finden. Eine Gefahr, mit der Terra
fertig wurde - wenn sie jemals bis Terra gelangte.
Die letzten fünf Silberpfeile drehten ab und verschwanden in
Richtung des Zentralplaneten.
Die EX-238 überschritt die Lichtgeschwindigkeit und verließ
das Einsteinuniversum.
Gucky löste seine Hände aus denen Iltus. Er stand auf
und ging zu Koster und Homunk. Im Hintergrund stand FR-7 mit
ausdruckslosem Gesicht.
"Homunk, habe ich richtig gehandelt?" fragte der
Mausbiber. Seine Stimme klang ein wenig unsicher. Der Androide
nickte.
"Uns allen blieb keine andere Wahl. Ich weiß genau, was
geschehen wäre, hättest du nicht so gehandelt. Und ich
werde auch Rhodan vor Augen führen, welche Gefahr diese
merkwürdigen Roboter für uns alle bedeutet hätten."
"Aber... ich mache mir doch Vorwürfe. Wenn ich nun nicht
auf den verrückten Gedanken gekommen wäre, in meinem Urlaub
einen Silberpfeil zu fangen... was wäre dann geschehen?"
"Es hätte etwas länger gedauert, das ist alles,
Gucky. Einmal hätten sich die Roboter geeinigt, und wenn es erst
in hundert oder tausend Jahren gewesen wäre. Einmal hätten
sie begriffen, daß Menschen keine Götter sind. Du kannst
beruhigt sein, Kleiner. Deine Idee, einen Silberpfeil zu fangen, war
sicherlich die beste Idee, die du jemals hattest. Du hast das
Universum gerettet - und das ist keine Übertreibung."
Gucky starrte ihn an, dann begannen seine Augen zu leuchten. Er
reckte sich und wurde um einige Zentimeter größer.
"Das wirst du Perry auch sagen?" vergewisserte er sich.
"Natürlich, weil es die Wahrheit ist."
"Bully wird platzen!"
"Das kaum. Er wird zuerst einmal einen fürchterlichen
Schreck kriegen und dann erleichtert sein. Er wird dir auf die
Schulter klopfen und dir zu dem Orden gratulieren, den du zweifellos
bekommen wirst."
"Einen Orden? Du meinst, Perry wird mir einen Orden
verleihen?"
Homunk verfügte über eine unendliche Geduld, aber
allmählich ging ihm die Fragerei auf die elektronis ch
gesteuerten Nerven. Aber gerade in diesem Augenblick, in dem er
antworten wollte, wurde die Tür aufgerissen.
Zwei völlig zerrupfte und zerzauste Mausbiber stürmten
in die Zentrale. Ein dritter folgte. Er sah aus, als sei er zwischen
zwei Mühlsteine geraten und habe sich nur mit letzter Kraft
retten können.
Gucky starrte sie wütend an. Sie rissen ihn aus seinem
herrlichen Traum und brachten ihn in die Wirklichkeit zurück.
"Ooch und Wullewull! Ich hätte es mir denken können!
Was ist los? Wie sieht Fippi denn aus?"
Wullewull quetschte einige unfeine Flüche hervor, die selbst
Bully schamrot gemacht hätten.
Mit beiden Händen zeigte er auf poch.
"Der da... ich habe ihn erwischt. Er hat mit Fippi geflirtet.
Das ist eine Unverschämtheit, nachdem ich ihm Biggy endgültig
überlassen habe. Er gönnt mir nichts, der Neidhammel.
Aber ich habe es ihm gezeigt..."
"Nichts hat er!" protestierte Ooch entrüstet.
"Frag' die anderen, Gucky, wer hier
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