PR TB 011 Im Zentrum Der Galaxis
und die Venus eingeäschert. Das nächste
Sonnensystem angeflogen.
Vom Zentralplaneten aus startete die zweite Flotte.
Die dritte war bereits im Bau.
Als die vierte startbereit war, gab es fast keine Humanoiden mehr.
Die Götter waren gestorben, und es gab nur noch Roboter.
Roboter, die sich unaufhörlich reproduzierten, immer
schneller, immer vollkommenerer, immer herrschsüchtiger.
Und wenn nichts mehr da war, was sie beherrschen konnten, würden
sie den Sprung über den großen Abgrund wagen und zur
benachbarten Milchstraße vorstoßen. Niemand wußte,
was sie dort vorfinden würden, aber vielleicht würde dort
ihr Vormarsch gestoppt werden.
Die Menschen hätten nichts mehr davon...
*
Nur eine Minute hatte die unheimliche Vision gedauert, aber Homunk
waren diese sechzig Sekunden wie eine Ewigkeit vorgekommen. Er
erwachte wie aus einem Traum und sah den Arbeitsroboter an.
"Warum erzählst du mir das?" fragte er.
"Mußt du die Gründe kennen?"
"Sie interessieren mich. Ich bin selbst ein Androide und
denke logischer als ein Mensch. Du bist ein Roboter und denkst
ebenfalls logisch. Sicher, ich gebe zu, noch niemals begegnete ich so
gefühlsmäßig handelnden Robotern wie auf dieser Welt,
trotzdem bleibt die Logik vorherrschend. Du würdest mir das
Vorhaben der Stählernen nur dann berichten, wenn du einen
Vorteil davon hast. Dieser Vorteil interessiert mich."
"Euer Erscheinen hat die Verhältnisse unserer Welt
verändert. Die Oberflächenroboter haben sich geeinigt.
Bisher nahm der Glaubenskrieg ihre Kräfte in Anspruch. Wir haben
immer arbeiten müssen, aber nun haben wir gedroht, die Arbeit
einzustellen. Wir besitzen keine Waffen, um uns zu wehren. Es wird
also unser Schicksal sein, eingeschmolzen und neu hergestellt oder
einfach umprogrammiert zu werden. So wie wir jetzt sind, werden wir
nicht weiterexistieren. Mit anderen Worten: Das weitere Schicksal
unserer Welt und unserer Rasse hat mit uns nichts mehr zu tun. Wir
sind die Opfer der Einigung geworden. Aber du sagst schon, daß
wir fühlen und denken. Darum habe ich dir die Wahrheit verraten.
Wir wollen uns rächen, bevor wir vernichtet werden."
Gucky spielte mit seinem schwarzen Kasten. "Ob ich nun auf
den weißen Knopf drücke oder nicht - für euch, so
willst du sagen, spielt es keine Rolle mehr?"
"Ganz richtig", bestätigte der Robot und
betrachtete den Mausbiber aufmerksam. "Darum kannst du jetzt die
Bombe zünden. Du würdest damit das Universum vor dem
Untergang bewahren." Er wandte sich wieder Homunk zu. "Verlaßt
unsere Welt jetzt. Wir danken dir, daß du kamst."
Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um, ging zu den
übrigen elf Robotern und marschierte an ihrer Spitze aus der
leeren Kuppelhalle.
Oben auf der Plattform des Robotgehirns kletterte Ooch aus der
Kabine des Gleiters. Er stellte sich in Positur und piepste: "Na,
Homunk, was sagst du nun? Wir erscheinen, und schon verduften die
Stählernen. Ohne unser Eingreifen hätte das ein böses
Ende für Koster und seine Männer nehmen können."
"Vielleicht hast du recht", gab Homunk zu. Er zögerte
noch. Der schnelle Abschluß kam ihm ein wenig zu abrupt vor. Er
konnte sich nicht vorstellen, daß die Roboter so schnell
aufgaben.
Außerdem hatten sie nicht die Entfernung der gefährlichen
Bombe verlangt. "Steig wieder ein, Ooch. Wir fliegen zur EX-238
zurück."
Ehe er und Gucky zum Gleiter emporsteigen konnten, flammten die
Bildschirme des Robotgehirns auf. Diesmal schaltete sich der
Lautsprecher nicht ein.
Das Robotgehirn selbst nahm Verbindung mit Homunk auf.
Während er die Symbole ablas, übersetzte er laut, damit
Gucky die Botschaft verstand: "Wir geben euch zehn Minuten eurer
Zeit, unsere Welt zu verlassen. Beeilt euch, ehe es zu spät ist.
Ende der Durchsage."
Homunk sah Gucky an. Der Mausbiber hielt den Kasten hoch.
"Frage das Ding, was damit ist."
"Wozu? Wir kehren ins Schiff zurück, dann sehen wir
weiter. Ich weiß nicht, ob du so denkst wie ich. Ich allein
will die letzte Entscheidung nicht treffen, denn ich weiß
nicht, ob ich sie je verantworten könnte. Du weißt wohl,
was ich meine... ?"
"Die Bombe, ja. Keine Sorge, das entscheiden nicht wir,
sondern die Roboter selbst."
"Wie meinst du das?"
"Abwarten", sagte Gucky geheimnisvoll und nahm Homunk am
Arm. "Wir tele-portieren."
Als sie im Gleiter saßen, erhob sich dieser sofort unter den
geübten Händen des Piloten Doch.
Sie nahmen Richtung auf den Raumhafen. Dort überragte der
Kugelraumer EX-238
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