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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schob die
Brille aus seinem schmutzigen, geröteten und schmerzenden
Gesicht und lächelte ihr zu Dann hob er die Schultern und ließ
sie wieder fallen.
    „Denn es steht geschrieben“, sagte er, „daß
der Schlechtere verliert. Besuchen Sie ihn im Krankenhaus.“
    „Wenn ich nur wüßte, weshalb die Männer
solche Narren sind...“, antwortete das Mädchen. „Es
liegt in der Natur des Mannes - Zivilisation ist nicht viel mehr als
Tünche“, sagte Toni und ließ sie stehen.
    „Raubtiere!“ sagte das Mädchen voller Verachtung
und drehte sich um und ging dem Wagen entgegen, der Keegy brachte.
    *
    Die Monteure und Toni saßen am späten Nachmittag in der
Box herum und hatten den Rennwagen teilweise auseinandergenommen.
Maschine, Getriebe und Räder wurden überprüft. Die
Männer feierten Tonis Sieg. Anthony Cimarosa saß auf einem
leeren Ölfaß und hielt die große Flasche in der
Hand.
    „Die gesamte Hinterachse muß neu gelagert werden,
Chef“, sagte der Chefmonteur. Toni nickte.
    „Machen Sie’s, Ronald. Schicken Sie mir die Rechnung.“
    „Das war die lange Kurve, die Sie mit fast quergestelltem
Wagen durchrast sind“, erläuterte der Mechaniker. „Das
verträgt kein Lager, nicht einmal das eines Veega.“
    Toni rieb sich das schmerzende Gesicht - der Fahrtwind bei rund
dreihundert Kilometern Stundengeschwindigkeit war ein wütender
Orkan, der das letzte Fett aus der Haut entfernte. Dann sah er auf,
als sich ihm eine Hand auf die Schulter legte.
    „Ein Anruf für Sie, Toni“, sagte der Mann des
Renndienstes. Toni stand auf. „Wo ist der Apparat?“
    „Bei uns drüben, in der Kontrollstation“
    Toni setzte die Sonnenbrille auf und ging neben dem schweigenden
Mann hinüber in die Glaskabine, in der drei riesige Ventilatoren
rotierten und kühle Luft in den sonnendurchglühten Raum
pumpten. Das Übermittlungsgerät stand auf einem Sockel im
Hintergrund des Raumes. Toni trat näher und nahm die
Sonnenbrille ab. Von der Scheibe sahen ihm die Augen D’Arcys
entgegen.
    „Sie entschuldigen, Mr. Anthony, daß ich Sie
störe...“, sagte der Butler von Tonis Vater ruhig und
langsam.
    „Natürlich“, antwortete Cimarosa. „Was ist
los?“
    „Ihr Vater, mein Herr und Chef unserer Firma ist gestorben.
Es geschah vor einer Stunde.“ Beide Männer schwiegen. So
lange Toni lebte, war D’Arcy im Haus und hatte für jeden
und für alles gesorgt.
    „Ich fahre sofort los“, sagte Toni schweratmend.
„Haben Sie die nötigen Dinge veranlaßt?“
„Selbstverständlich. Ich werde auf Sie warten, Mr.
Anthony.“
    Die Verbindung brach zusammen, und die Scheibe wurde wieder grau
und stumpf.
    „Schicken Sie mir bitte sämtliche Unterlagen und
ähnlichen Kram nach Brasilia“, sagte Toni zu einem der
Männer des Renndienstes. „Ich muß sehr dringend nach
Hause.“
    „Geht in Ordnung, Mr. Cimarosa“, antwortete der Mann.
Toni nickte und ging langsam in seine Kabine zurück. Die
wartenden Mechaniker waren vergessen, sein verletzter Gegner und auch
die Schwedin. Der letzte Grund, dieses Leben weiterzuführen, war
soeben hinfällig geworden.
    Es lebte nur noch einer der Cimarosas.
    Anthony.
    Er packte schweigend seinen Koffer voll, steckte Brieftasche und
Ausweise ein und ging ebenso schweigend hinunter zu seinem Wagen. Er
startete die rote Maschine und raste davon, über die breiten,
weißen Straßen, die durch einen Teil des Urwalds führten,
bis an den Rand der Stadt Brasilia.
    *
    D’Arcy war ein fast siebzigjähriger Mann. Sein Wesen
war lautlos und unauffällig; das Ergebnis eines scharfen,
kontrollierenden Verstandes, der trotz der vielen Jahre zuverlässig
funktionierte. Er war sowohl den beiden Söhnen des Senators als
auch Spencer Cimarosa gegenüber mehr ein Freund als ein Diener
gewesen. Auch jetzt, als er im halbdunklen Zimmer Toni gegenübersaß,
änderte sich nichts an seiner Stellung dem jüngeren Mann
gegenüber.
    Toni war müde, und ein Glas eisgekühlten Alkohols stand
vor ihm. Zwischen den langen, sehnigen Fingern verbrannte eine
Zigarette. Vor dem offenen Fenster verglühte die Sonne hinter
dem Rand des Waldes.
    „Was soll ich tun, D’Arcy?“ fragte Toni. Etwas
wie Verzweiflung lag in seiner Stimme. Der Diener konnte seine Augen
nicht sehen; es war zu dunkel. „Das ist schwierig, Mr.
Anthony“, antwortete er. „Sie werden einige sehr
unangenehme Tage vor sich haben. Ich werde alles tun,
    um Ihnen zu helfen.“
    Toni gab eine müde Antwort.
    „Die Tage werden nicht viel unangenehmer

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