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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gebäude
errichtet. Ich wußte noch genau, wie ich als Junge durch den
Rohbau gewandert war, bis hinauf, von wo man einen herrlichen
Ausblick auf die Berge hatte und der Wind durch die unverglasten
Fenster strich. Irgendwie war ich immer dieser Dunn Beynon geblieben,
der überall hinaufsteigen wollte, aber nie sein Ziel erreichte.
    Ich verstaute meine Habseligkeiten im Wandschrank und betrachtete
mich im Spiegel neben dem Bett. Ich sah einen großen, schlanken
Mann, mit ernstem Gesicht und hervorstehenden Wangenknochen. Die
Haare waren inzwischen wieder gewachsen, nachdem ich bei einem
Laborunfall in den Dolp-Werken fast alle verloren hatte.
    Jemand klopfte gegen die Kabjnentür. Ich schrak zusammen.
    Ein kleiner Mann schlüpfte herein. Er war in einen roten
Umhang mit blauen Litzen gekleidet. „Nummer achtzehn”,
sagte er kichernd. „Halley Governor.” Mit unverhohlener
Neugier blickte er sich um.
    „Waren Sie schon im Maschinenraum oder in der Zentrale?”
fragte er, während seine Blicke auf dem offenen Wandschrank
haften blieben.
    „Ich bin gerade angekommen und noch ziemlich müde”,
eröffnete ich ihm.
    Halley Governor gehörte nicht zu den empfindsamen Gemütern,
die einen kleinen Wink verstehen. Er war aufdringlich, geschwätzig
und ungebildet. Ich schätzte ihn über fünfzig Jahre.
Es erschien mir unglaubhaft, daß man ihn für eine Kolonie
freigegeben hatte.
    „Ich bin Vertreter”, sagte Governor. Er zog eine
auffällige Visitenkarte unter seinem Umhang hervor und übergab
sie mir. Über seinem Namen war ein farbiges Wappen abgebildet.
Es glich jenem, das ich auf Clarriss De Fartons Koffer gesehen hatte.
    „Kennen Sie ein Mädchen mit Namen Clarriss De Farton?”
fragte ich Governor.
    Ich hatte das Gefühl, daß er einen Augenblick verwirrt
war. Er riß mir die Karte förmlich aus der Hand und
steckte sie ein.
    „Nein, nein”, sagte er hastig. „Wie kommen Sie
darauf?” „Nichts”, sagte ich. „Es handelt
sich um eine Verwechslung.” Er schien es plötzlich sehr
eilig zu haben, die Kabine zu verlassen.
    „Wir sehen uns noch im Aufenthaltsraum”, sagte er und
ging hinaus.
    *
    Eine Stunde vor dem Abflug rief der Kapitän alle Passagiere
im Aufenthaltsraum zusammen. Wir waren längst vollzählig
versammelt, als Ruscon durch eine kleine Tür eintrat. Er war
ungekämmt und trug einen Anzug, der ihm mindestens zwei Nummern
zu klein war.
    „Stellen Sie die Musik leiser!” brüllte er
Leutnant Dellman an, der auf dem kleinen Podium neben dem
Haupteingang stand. Dellman schaltete die Tonspule aus.
    Kapitän Ruscon musterte uns mit zornigen Blicken.
    Ich bedauerte, daß Clarriss De Farton auf der anderen Seite
des Raums stand. Da jeder Passagier einen bestimmten Platz erhalten
hatte, konnte ich nicht näher an sie herankommen.
    „Bis auf wenige Ausnahmen sind Sie alle Kolonisten”,
sagte Ruscon unfreundlich. „Alle Formalitäten sind
erledigt. Ich habe den Auftrag, Sie zu Ihren Bestimmungsplaneten zu
bringen. Verschiedene Passagiere scheinen zu glauben, daß sie
nach Belieben überall herumschnüffeln können. Leutnant
Dellman, sagen Sie den Leuten, was sie zu tun haben.”
    Ruscon trat zwei Schritte zurück und lehnte sich mit
verschränkten Armen gegen die Wand. „Bleiben Sie nach
Möglichkeit in diesem Teil des Schiffs”, sagte Dellman
lächelnd. „Beschwerden sind an mich zu richten. Unser
erstes Ziel ist der Planet Uvbe im Re-Re-System. Wir haben dort einen
Aufenthalt von sieben Stunden. Sie alle haben Gelegenheit, die
Hauptstadt zu besichtigen, in deren unmittelbarer Nähe der
Raumhafen liegt. Ich muß Sie allerdings vor dem Klima warnen.”
„Hat jemand Fragen?” erkundigte sich Ruscon und schob
Dellman zur Seite.
    Drei Plätze neben mir hob ein junger Mann den Arm. Ruscon
runzelte erstaunt die Stirn.
    „Ja, bitte, Mr. Ansom!” rief Dellman.
    Ansom erhob sich. Er vermied es, Ruscon anzublicken.
    „Verschiedene unter uns sind technisch interessiert”,
sagte er. Ruscon musterte ihn finster, aber Ansom fuhr mutig fort:
„Ist es nicht möglich, eine Führung zu veranstalten,
an der alle…” Ruscon winkte ungeduldig ab. „Was,
glauben Sie, ist das hier? Ein Raumzirkus? Wir haben wichtige Fracht
an Bord. Unser Zeitplan muß auf die Sekunde genau eingehalten
werden. Wer Einzelheiten über die TEEKANNE erfahren will, muß
sich an Delgaard Ruscon wenden, der die Passagiere betreut. Leutnant
Dellman wird nach dem Start kaum noch Zeit für Sie haben.”
Ansoms Gesicht rötete sich.

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