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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder
Männer, die als Narren geboren werden. Die meisten werden
während ihrer Jugend vernünftig. Sie passen sich unserer
sogenannten Gesellschaftsform an.” „Auch auf Gelton wird
es eine Ordnung geben, der Sie sich fügen müssen”,
sagte Ansom. „Mir ist jede Ordnung recht, die nicht von Trusts
und Kapitalgesellschaften bestimmt wird.” Ansom lächelte
schwach. „Als ich noch unverheiratet war, dachte ich fast wie
Sie”, gestand er. „Dann kam die Verantwortung gegenüber
meiner Familie, und alles wurde anders.” „Gehen Sie jetzt
zu Ihrer Familie, Mr. Ansom”, empfahl ich ihm und ließ
ihn stehen.

29. Januar
    Nur ein völlig unkomplizierter Mann wie Leutnant Dellman
konnte die Schikanen des Kapitäns mit Gelassenheit ertragen.
Wann immer Dellman in der Nähe der Passagierabteilung
auftauchte, dauerte es nur wenige Minuten, und Ruscons dröhnende
Stimme wurde hörbar.
    Sieben Stunden nach dem Start kam Ruscons Neffe in meine Kabine.
    „Leutnant Dellman läßt Ihnen ausrichten, daß
alles in Ordnung ist”, sagte er.
    Ich bedankte mich, und der Junge ließ mich allein.
    Ich blickte auf die Uhr. Das gemeinsame Essen begann in zwanzig
Minuten. Im Augenblick empfand ich keine Dankbarkeit gegenüber
Dellman, so sehr war ich in Gedanken mit dem Mädchen
beschäftigt. Ich bereitete mich auf eine Unterhaltung mit ihr
vor. Vielleicht war sie sogar eine Kolonistin für Gelton im
Santey-System.
    Außer Ruscon, Gurielford, Dellman und Ruscons Neffen, hatte
ich von der Besatzung nur noch Ingenieur Buggsy kennengelernt. Zwei
Stunden nach dem Start war Buggsy durch den Hauptgang zwischen den
Passagierkabinen gestampft, eine kleine, ölverschmierte Gestalt,
mit einem gewaltigen Schnurrbart.
    Ich war gerade vom Waschraum gekommen.
    Buggsy hatte mich durchdringend gemustert, den Kopf geschüttelt
und war dann, heftige Verwünschungen gegen den Kapitän und
das Schiff ausstoßend, weitergegangen.
    Die Zeit zum Essen war gekommen. Ich warf einen letzten Blick auf
mein Spiegelbild und ging zum Aufenthaltsraum. Als ich eintrat, fiel
mein erster Blick auf einen langen Tisch, der mit sorgfältig
ausgewähltem Porzellan und wertvollen Kristallgläsern
nahezu überladen war. Am oberen Ende dieser Tafel hockte Kapitän
Ruscon, in eine zerknitterte Uniform gekleidet und die Haare mit viel
Frisiercreme gebändigt. Sein Neffe saß rechts neben ihm
und machte den Eindruck, als würde er beim ersten lauten
Geräusch unter den Tisch sinken. Die meisten Passagiere waren
bereits anwesend, aber das Mädchen konnte ich nicht entdecken.
    Dellman schoß auf mich zu, als er mich sah und führte
mich in die Mitte des Tischs. Ein kleiner Faltzettel neben den
Tellern trug meinen Namen. Sofort blickte ich nach rechts. Auch dort
stand ein Zettel. Clarriss De Farton las ich befriedigt.
    „Danke”, sagte ich zu Dellman.
    „Gehen Sie zur Hölle”, flüsterte er und
drückte mich auf den Stuhl nieder.
    Ruscon starrte feindselig von einem zum anderen. Ein mir
unbekanntes Mitglied der Besatzung kam mit mehreren Flaschen Wein.
Der Mann entkorkte eine Flasche und goß Ruscon einen Schluck
zur Probe ein.
    Ruscon blickte von seinem Glas auf den Mann, „Was soll das?”
schrie er. Seine Faust sank auf den Tisch. Ein Klirren pflanzte sich
bis zum anderen Ende der Tafel fort.
    „Die Weinprobe, Kapitän”, erklärte der Mann
ruhig.
    „Schenken Sie voll”, verlangte Ruscon. „Halten
Sie mich für ein Kind?” Der Mann goß Ruscons Glas
randvoll. Ruscon leerte es in einem Zug, schmatzte genießerisch
und sagte, während Leutnant Dellman verstohlen lächelte:
„In Ordnung, Deschon.” Ruscons Glas wurde abermals
gefüllt. Dann erst ging Deschon zu den Passagieren. Ich
beobachtete ihn nicht länger, denn Clarriss De Farton war
eingetreten. Sie trug ein einfaches, aber ihre Figur betonendes
Kleid. Etwas hilflos stand sie im Eingang, und wartete darauf, daß
sich jemand um sie kümmerte. Ich rückte meinen Stuhl
zurecht und machte mich zum Aufstehen bereit. Dellman ging zur Tür
und deutete eine Verbeugung an. Dann führte er das Mädchen
auf die andere Seite des Tisches, und sie ließ sich zehn Plätze
von mir entfernt nieder.
    Ich war so verblüfft, daß ich Ruscons ersten
Trinkspruch überhörte. Ich suchte nach Dellmans Blicken,
doch der Leutnant bewegte sich völlig ungezwungen in den
Hintergrund des Raumes, um die Musik einzuschalten.
    Ich beschloß, auf eigene Faust zu handeln. Nichts konnte
mich abhalten, Clarriss De Farton an ihren richtigen

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