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PR TB 018 Raumkapitän Nelson

PR TB 018 Raumkapitän Nelson

Titel: PR TB 018 Raumkapitän Nelson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem
Schmerzensschrei, der weit über das ganze Plateau hallte, stieß
er die verbrauchte Luft aus. Dann füllte er seine Lungen mit
machtvollem Atemzug. Bevor er zurücksank,
     
    packte er den Rand des Beckens. Vor sich erblickte er Georges
metallene Beine und einen Arm, der ihn herausziehen wollte.
    Guy stieß den Roboter zurück.
    “Meine Mütze!” knurrte er. “Erst muß ich
meine Mütze noch holen!”
    In dem Augenblick, in dem er sich umdrehte, um seine immer noch
schwimmende Kapitänsmütze zu holen, tauchte ein
angstverzerrtes Gesicht mit klatschnassem rotem Haar vor ihm auf. Ein
Mund öffnete sich.
    “Hilfe! Ich finde ihn nicht!”
    “Wen …?” fragte Guy völlig verdattert. Dann
erkannte er Mabel. “Was machst du denn hier, Kindchen? Willst du
dich erkälten?”
    Mabel schnappte nach Luft, sackte noch einmal weg und kam hustend
und spuckend wieder hoch.
    “Un … ge … hobel… ter Klotz!” keuchte sie. Sie
wich Guys hilfreich ausgestreckten Armen aus und schwamm zur anderen
Seite des Beckens. Dort wurde sie von dem rasch hinübergeeilten
George herausgezogen.
    Guy zuckte die Schultern, fischte nach seiner Mütze, setzte
sie auf und stemmte sich aus dem Becken. Sekundenlang hatte er das
Gefühl, als bestünden seine Kniegelenke aus Weichplastik,
doch dann riß er sich gewaltsam zusammen.
    Fest auftretend schritt er um das Becken herum zu Mabel, die von
einem Weinkrampfgeschütteltwurde. Erräusperte sich.
    “Es tut mir leid, Kindchen. Ich war wirklich unmöglich.
Ich war… ähem …” Er suchte nach passenden Worten. Wenn
seine Schwester in Tränen ausbrach, fühlte er sich stets
hilflos.
    In diesem Augenblick sah Mabel auf. Sie musterte ihn nur kurz.
Ihre Augen wurden dabei immer größer. In ihrem Gesicht
begann es zu zucken, während ihre Blicke von den quietschnassen
Schuhen Guys über die angeklebten Hosenbeine der Gala-Uniform
bis zurwassertriefenden Kapitänsmütze wanderten. Dann
lachte sie schallend.
    Guy riß die Augen weit auf, verstand - und ging beleidigt
davon.
    Nach einigen Metern erwartete ihn das nächste ungewöhnliche
Ereignis.
    Der Himmel füllte sich plötzlich mit flatternden
Quarries, die sich über dem Plateau zu geordneten Schwärmen
sammelten und dann landeten, einen Kreis um das Quellbecken und die
Menschen bildend.
    “Was soll das bedeuten?” rief Guy den beiden
Hoviat-Kindern zu, als sie dichtvor ihm von ihren ungewöhnlichen
Reittieren stiegen.
    “Wir haben sie eingeladen, Pa”, sagte Richard stolz,
“Aberwie siehst du denn aus? Transpirierst du so stark?”
    “Ich habe gebadet!” gab Guy brummig zurück. “Aber
nun heraus mit der Sprache! Was soll der Aufmarsch, und wie kommt ihr
dazu, auf Quarries spazieren zu fliegen?”
    “Das sind doch die, die immer mit uns gespielt haben, Pa”,
schmollte Franklin. “Heute früh kamen sie und holten uns
ab. Aber da hast du ja noch deinen Rau… deiner… Ruhe gepflegt,
wie Ma sagte.”
     
    “Ja!” krähte Richard ausgelassen. “Und da sind
wir abgesegelt, und dann haben wir die Quarries zur Lesung
eingeladen.”
    “Wie bitte? Zur Lesung …?”
    “Ja, zur Dichterlesung”, erwiderte Richard erstaunt.
“Weißt du das denn nicht, Pa?”
    “Himmeldonnerwetter!” brauste Guy auf. “Gar nichts
weiß ich! Wovon redet ihr denn überhaupt?”
    “Von George, Pa”, sagte Franklin. “Er hat doch ein
neues Poem verfaßt.” Der Roboter schien in den Augen der
Quarries plötzlich zur Hauptfigur geworden zu sein.
    Als er auf den freien Platz trat, den Tausende Eingeborene
gelassen hatten, wurde es totenstill.
    George schritt gemessen zur Mitte des Platzes, verbeugte sich
einmal nach jeder Himmelsrichtung und reckte dann seinen
offensichtlich frischpolierten Metallkörper.
    Dann begann er sein Poem vorzutragen.
    “Alle Glut ist heiß und nicht alle Sterne sind stumm
und nicht alle Farben sind grell und kein Himmel ist blind und kein
Wasser ist stumm und alle Wege sind weit.
    Kein Ziel ist fern oder die Steine sind stumm oderdie Himmel sind
blind und nicht alle Wege sind weit und das Heimweh ist ewig.
    Alle Abgründe sind tief aber nichtjedes Herz ist stumm oder
das Nichts ist hell und der Schmerz ist stumm aber kein Abgrund ist
hell oder das Heimweh ist tief aber der Schmerz ist heiß.
    Die Glut ist heiß und alle Ziele sind weit und die Heimat
lockt aber die Sterne sind stumm und die Himmel sind blind aber nicht
alle Herzen sind hart und die Steine sind rein und alle Himmel sind
hell aber alle Wege sind

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