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PR TB 018 Raumkapitän Nelson

PR TB 018 Raumkapitän Nelson

Titel: PR TB 018 Raumkapitän Nelson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihnen brannten allmählich nieder. Es wurde dunkler,
bis nur noch die Sterne die gespenstische Szene erhellten.
    Mabel schrakzusammen, als nach Minuten dervölligen Stille ein
dumpfes “Plopp” ertönte. Durch die Reihen der Quarries
ging Bewegung wie ein sanfter Windhauch.
    Begann das Fest?
     
    Mabel riß die Augen auf und starrte dorthin, wo im fahlen
Sternenlicht die kantigen Umrisse der geheimnisvollen Steine zu sehen
waren. Sie glaubte eine eigenartig hohlklingende Melodie zu hören,
ein Gluckern wie von einer Quelle …
    Derganze Zauberzerrißjählings, als Guy behaglich
seufzte und den Korken mit der flachen Hand in die Bourbonflasche
zurücktrieb …
    Mabel sah sich furchtsam um. Hatten die Quarries etwas von Guys
frevlerischem Tun bemerkt? Würden sie den Frevel - als was sie
die Störung doch ansehen mußten - rächen?
    Nichts dergleichen geschah.
    Aber plötzlich stand über den Steinen ein fahlgelber
Schein wie eine Aureole. Eine Melodie wehte über das Plateau und
verlor sich in den Schluchten des Gebirges.
    Die Steine sangen …
    Es war,, als holten die Steine ihren melodischen Gesang herab von
den Sternen.
    Alles, was vorher wirklich, war nun unwirklich. Nur der Gesang der
Steine schien noch zu existieren - alles einhüllend,
umschlingend, den Bindungen realen Seins entreißend.
    Das Plateau - viertausend Meter über der Geröllebene von
Quarry - war nur mehr eine wesenlose Insel im tönenden Meer
ungreifbarer Existenz.
    Selbst Guy Nelson fühlte sich der Wirklichkeit entrückt.
Im Gegensatz zu Mabel und George aber führte er das Phänomen
auf den Genuß des mitgebrachten Bourbons zurück. Sich
verzweifelt an diese einzige greifbare Realität klammernd, nahm
ereinen kräftigen Schluck.
    Als erwiederaufschaute, spiegelte sich der Schein neuaufflammender
Signalfeuer im metallenen Gesicht des Roboters. Das Glühen über
den Steinen aberwarerloschen, und nurdie wellenförmig
anbrandenden Echos trugen Bruchstücke des geisterhaften Gesanges
zurück …
    Guy fühlte sich unsanft aufgehoben, gab aber seine Gegenwehr
sofort auf, als er den Boden unter den Füßen verlor.
Erschrocken beugte er sich vor. Er saß auf dem Rücken
eines Quarrys. Etwa fünfzig Meter unter ihm lag das Plateau. Er
erkannte Mabels weißes, ihm zugerichtetes Gesicht.
    Krampfhaft umklammerte er die Bourbonflasche. Den Plastiksack mit
dem restlichen Vorrat hatte er nicht mehr ergreifen können.
Immer mehr der fledermausähnlichen Quarries stiegen empor,
formierten sich mit lautlosem Flügelschlag zu einem langen Zug,
derwie ein Kometenschweif hinter Guys Träger herschwebte. Guy
brauchte nicht lange zu überlegen, was das alles zu bedeuten
habe. Bald sah er, daß es genau über der Kreislinie der
Signalfeuer rings um das Plateau ging, als sollte er, Raumkapitän
Guy Nelson, eine Ehrenrunde beschreiben. Und dann stand erwieder
unten. Verschwunden war das Wogen und Flattern unzähliger Wesen,
verschwunden der Gesang der Steine. Nur die Feuer brannten noch.
     
    Und ein einziger Quarry stand reglos zwischen den Menschen und den
verstummten Steinen. Haaschu!
    Der Quarry sprach, und der Roboter George übersetzte. “Großer
Nällsn! Himmelsgeborener! Freude herrscht unterden Kindern der
Steine. Die Steine haben gesunken und den Himmelsgeborenen und sein
Gefolge zu Göttern und Wächtern der Singenden Steine
erhoben. Von nun an brauchen wir nicht mehr zu warten, bis das
Leuchten über den Bergen den Beginn eines Festes anzeigt. Von
nun an werden immer die Signalfeuer brennen, und jedesmal, wenn das
Götterauge in den Bergen schlafen geht, kommen die Kinder der
Steine, um anzubeten und dir, großer Nällsn, zu opfern.”
Haaschu erhob sich in die dünne Höhenluft und verschwand
wie ein Schemen hinter den Feuern. Mabel zitterte.
    “Was heißt das, Guy? Was hat das alles zu bedeuten?”
“Wir sind Götter”, entgegnete Guy trocken. “Man
hat uns heilig gesprochen und zugleich zu Wächtern eines
Heiligtums gemacht.” Er seufzte. “Wenn das der selige
Horatio wüßte …”
    “Erwürde sich im Grabe umdrehen!” schimpfte Mabel,
die ihre Fassung wiedergewonnen hatte. “Weißt du auch, daß
wir abjetzt Gefangene sind?
    Die Quarries haben uns zu ihren Göttern gemacht und …”
    “Nicht die Quarries”, verbesserte Guy, “die
Steine…”
    “Unsinn! Außerdem ist das völlig egal. Man wird
jedenfalls aufpassen, daß die neuen Götter nicht abhanden
kommen. Und wir können diese schrecklichen Steine bis in alle
Ewigkeit

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