PR TB 022 Der Geister Agent Aus Dem All
wollte ich schreien. Nein! Niemals kann Randa zu einer
solchen Tat fähig gewesen sein! Erwardoch voreiner
Dreiviertelstunde noch völlig normal!
Ich unterließ es; genauso, wie ich es bisher unterlassen
hatte, meinen Besuch bei Rando Wrighley zu melden.
Erst, so redete ich mir ein, werde ich mir den Bericht über
die bisherigen Ermittlungen anhören. Dann kann ich immer noch
sprechen.
Ich brauchte nicht lange zu warten.
General Brielle winkte einen Major herbei.
"Major Kitachi leitet die Untersuchungen. Bitte, berichten
Sie den Herren, Major!"
Major Kitachi, ein kleiner, stämmiger Japaner mit
kurzgeschorenem Grauhaar, blickte uns zuerst prüfend an . Dann
lächelte er nichtssagend. Er
schien sich nicht im geringsten über Goratschins Auftauchen
zu wundern. Aber wahrscheinlich hatte Brielle ihn bereits
vorbereitet.
"Ich kann nur ein vorläufiges Ergebnis bekanntgeben.
Tatsache ist, daß Major Wrighley mit einem Impulsstrahler
erschossen wurde - mit seinem eigenen Impulsstrahler..."
"Selbstmord?" fragte Goratschin.
"Es sieht so aus", gab Kitachi diplomatisch zurück.
"Er hielt die Waffe in seiner Hand. Aber das ist natürlich
noch kein Beweis dafür, daß er auch tatsächlich
selbst abgedrückt hat.
Eine weitere Tatsache ist, daß die verhängnisvollen
Schüsse von hier aus auf die SUCHUMI abgegeben wurden. Die
Zielautomatik ist immer noch auf die Stelle im Raum einjustiert, an
der sich das Schiff zur Zeit des Anschlags befand. Der Täter
hatte auf Dauerfeuer bei koordinierter Zielverfolgung geschaltet.
Wäre die Energieversorgung der Geschütze nicht so rasch
unterbrochen worden..."
"Auch so war es schlinm genug", sagte Goratschin dumpf.
"Wie ist es überhaupt möglich, daß der
Feuerleitoffizier einerAbwehrstellung ohne entsprechenden Befehl das
Feuer eröffnen kann? Ich meine: Gab es keine Sicherungen
dagegen?"
Admiral Grant schüttelte bedächtig den Kopf.
"QuintoCCenter ist für die USO ein so bedeutsamer
Faktor, daß der Lordadmiral und ich auf Kommandosperren oder
ähnliche Sicherungen verzichtet haben. Kommunikationsgeräte
können versagen, und unsere Abwehrstellungen sind weit
verstreut. Wir durften nicht riskieren, im Alarmfall durch Ausfall
der Funkverbindungen wehrlos zu werden. Unsere Sicherungen bestanden
in derAuslese der Feuerleitoffiziere. MajorWrighley gilt als absolut
zuverlässiger..." Er unterbrach sich. "Ich wollte
sagen: galt als absolut zuverlässiger Offizier."
"Wrighley war ein Verbrecher!" stieß Brielle
hervor. Erstaunt bemerkte ich den Haß in seinen funkelnden
Augen. Für den Leiter des Sicherheitsdienstes von Quinto-Center
schien der General mir zu unbeherrscht zu sein.
"Wir haben noch keinen Beweis, daß Major Wrighley
wirklich der Täter war, Sir", wandte Kitachi ein. "Es
besteht der Verdacht, daß der Täter ihn zuerst erschossen
und dann die Schaltungen vorgenommen hat. Wirwerden feststellen
müssen, wer sich innerhalb der letzten Stunde in der Nähe
der Feuerleitzentrale aufgehalten hat."
Ich verschluckte das, was ich vor Kitachis letzter Bemerkung hatte
sagen wollen.
Nicht etwa, daß ich mich vor einem Verdacht gefürchtet
hätte, aber wenn man mich verdächtigte, so folgerte ich,
würde der Mörder Randos und von zweihundert Raumfahrern
möglicherweise Zeit bekommen, seine Spuren zu verwischen.
Außerdem nahm ich mir fest vor, auf eigene Faust nach dem
Verbrecher zu forschen. Für mich stand fest, daß Rando
nicht derTäterwar.
Ich schwieg.
Im Augenblick konnten weder Grant, noch Goratschin oder ich etwas
zur Aufklärung des Verbrechens tun. Goratschin schlug deshalb
vor, mich in meine Abteilung von ALPHA-3 zu begleiten und mir die
Unterlagen über den EinsatzA-AKO-1331 zu übergeben.
"Da wäre noch eine andere Sache", sagte Admiral
Grant in seiner langsamen Art. "Ich fürchte, aus der
Bearbeitung des Einsatzes wird vorläufig noch nichts, Sir."
"Wie soll ich das verstehen?" fragte Goratschin
ungehalten.
"Tja...!" Grant rieb sich das Genick. DerAdmiralkonnte
einen manchmal zurVerzweiflung bringen. "Tja!" meinte er
gedehnt. "Es wird wohl besser sein, ich erzähle Ihnen das
in der Zentrale."
Ich bemerkte, daß Goratschin eine heftige Bemerkung
unterdrückte.
"Schön!" sagte er. "Aber dann beeilen Sie sich
bitte!" Er lächelte flüchtig. "Verzeihen Sie
bitte, Admiral, aber es istwichtig, daß die Planung
fürA-AKO-1331 schnellstens anläuft. Außerdem hat der
Großadministrator bereits zehn andere Aufträge für
mich."
Niemand forderte mich zum Mitgehen
Weitere Kostenlose Bücher