PR TB 026 Die Fischer Des Universums
Körper waren zurückgeblieben. In einer
Dimension, die dem WIR ebenso fremd erschien wie die Dimension, in
der es sich augenblicklich befand.
Es versuchte, sich in seiner Umwelt zurechtzufinden.
Die »Welt« war erfüllt von einem sonderbaren Ton.
Helligkeit ging davon aus wie von einem fernen Gestirn. Aber es war
keine optisch wahrnehmbare Helligkeit. Das WIR wurde von dem Ton wie
von einer gewaltigen Meereswoge davongetragen. Aus einem Abgrund
stieg ein klagender Akkord auf und verwehte wieder. Ein zartrosa
Gebilde streckte seine Fühler aus. Der Himmel der fremden
Dimension wurde von einem leuchtenden Netz überspannt. Irreale
Melodien drangen daraus hervor. Sie umhüllten das WIR und trugen
es davon.
Es fand sich über einem violettglühenden See wieder.
Silberne Punkte blinkten von unten herauf, beherrschten mit ihrem
Gewimmel den Abgrund der Farbe. Das WIR glitt darüber hinweg wie
ein Segelschiff über nächtliches Meer.
Im nächsten Augenblick begannen die silbernen Punkte zu
kreisen. Sie rotierten schnellerund schneller, flossen Ineinanderzu
milchigen Streifen und Ballungen.
Das WIR wurde von dem Chaos angezogen, stürzte hinein und
versank. Die verschmolzenen Gedanken der Individuen versuchten, die
Umwelt zu verstehen. Es mußte hinter den Erscheinungen ein Sinn
verborgen liegen.
Und irgendwo, irgendwann oder irgendwie mußte der Sucher
seinen Platz haben. Das WIR begann zu »rufen«.
Melodische Klänge antworteten ihm. Waren es Echos der eigenen
Rufe? Oder war es der Sucher?
Wie viele Sekunden waren vergangen - oder wie viele Ewigkeiten
...?
Das WIR fiel aus dem violettsilbernen Chaos heraus. Es schwebte
auf eine leuchtend grüne Wand zu - und wurde zurückgestoßen.
Eine liebliche Melodie brach mit einem Mißton ab. Die
Wahrnehmungen begannen zurückzuweichen.
Zurück blieb - Dunkelheit.
Die letzten Spuren einer Individualität fügten sich dem
WIR ein. In einem trotzigen Sichaufbäumen wehrte es sich gegen
die Verlorenheit. Es begann, nach dem Rückweg zu suchen. Doch
überall lauerte das Unbekannte. Wohin das WIR sich auch wandte,
es stieß immer und immerwieder ins Leere.
Was blieb, war das Wissen darum, daß es mehr gab als nur das
Nichts. Mit der Erinnerung tauchten die unsichtbaren Eindrücke
erneut auf. Töne, Farben, Bewegung, Angst, Hoffnung und Gedanken
drangen aufdas WIR ein.
Und irgendwo war etwas Neues - ein unglaublich fremder Geist.
Ihr seid Sucher! Ungläubigkeit. Woher kommt ihr?
Vom gegenwärtigen Ursprung. Wirmüssen - den Sucher
finden.
Verblüffung.
Vom gegenwärtigen Ursprung? Dann gehört ihr nicht
hierher. Geht zurück. Dies ist nicht eure Ebene.
Der Sucher hat in unsere Ebene eingegriffen. Wir können nicht
zurück, bevor wir nicht wissen, daß er seinen Eingriff
rückgängig macht.
Ich erkenne in euch, wen ihr meint. Aber ich verstehe eure Motive
nicht. Euer Sucher wird euch freigeben.
Das genügt nicht. Er hat uns aus unserer Gemeinschaft
herausgerissen. Allein können wir nicht leben.
Verachtung und Mitleid.
Dann seid ihr sehr unvollkommen. Aber nun muß ich weiter,
sonst entgleitet mir mein Netz.
Erschrecken.
Du... ?
Heiterkeit.
Ja, ich bin auch ein Sucher.
Angst und Verlassenheit.
Wo ist der Sucher, den wirfinden müssen?
Unverständnis.
Schweigen.
Fremdartige Eindrücke glitten in rascher Folge vorüber.
Eine grellgelbe Spirale sprang mitten aus einer düsteren Wand.
Sie drang in das WIR ein und hielt es fest.
Erleichterung.
Wurgh ...?
Ich bin es.
Was ist geschehen? Warum sind wir hier? Sind wir...?
Nein. Nur eine geistige Brücke besteht zwischen dieser und
jener Dimension. Ihr selbst seid noch in euren Körpern, obwohl
ihr in dieser Dimension denkt und fühlt.
Wo ist derSucher?
Eine halbkugelige Leuchterscheinung wölbte sich unter dem WIR
und Wurghs Gedankenstrom. Ein Lichtnetz aus zitternden Wesenheiten
spannte sich darüber.
Ein heftiger Impuls schwang zu den Wartenden hinauf.
Geht zurück!
Erkennen und Unwillen.
Wirbleiben hier, bis du unseren Willen erfüllst!
Unbändige Heiterkeit.
Ihr gefallt mir. Aber niemand kann mich zu etwas zwingen. Auch du
unterliegst einem höheren Gesetz. Du bist auf einer höheren
Stufe als wir, aber auch du bist nicht völlig frei. Niemand ist
allmächtig außerdem einen.
Ihr habt recht. Aber ich bin ein Sucher. Diese Aufgabe ist wichtig
genug, um individuelle Wünsche zu übergehen. Wenn ihr
ebenfalls Sucher seid, werdet ihr mich begreifen.
Wir suchen nicht nur für uns. Wir suchen für
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