PR TB 026 Die Fischer Des Universums
Kontinuum. Er durchstreift das Universum auf seiner
Ebene und zieht auf unserer Ebene ein energetisches Wirkungsfeld
hinter sich her. Ungefähr so, wie ein Fischer von der
Meeresoberfläche aus ein Grundnetz hinter sich herzieht. Der
Sucher zieht uns jedoch nicht zu sich herauf, sondern er beobachtet
uns nur. Er ist ein Forscher, möchte ich sagen. Offenbar ist das
die Lebensaufgabe aller Sucher: zu forschen und den Geheimnissen des
Universums nachzuspüren. Das macht sie in gewisser Weise
menschlich. Denn was tun wir anderes ...?«
Er stutzte plötzlich. Die Gestalten der Gefährten
verschwammen wie Spiegelbilder auf einer beschlagenen Scheibe. Das
Ganze dauerte höchstens zwei oder drei Sekunden. Dann konnte
Aissa wieder klar sehen.
Er beobachtete, wie Anna taumelte und sich an Frangois klammerte.
»Mein Gott!« schrie die Biologin unterdrückt.
Bhugol räusperte sich energisch.
»Anscheinend haben wir alle die gleiche Wahrnehmung gemacht.
Hat jemand eine Erklärung dafür?« Erwandte sich zu
Ben um.
Der Roboter schien mitten in einer Bewegung erstarrt zu sein. Sein
Gesicht wirkte schlaff und ausdruckslos, Er mußte die
Notschaltung aktiviert haben.
»Etwas hat die Energie meines Gedankenprojektors angezapft«,
meldete Rool.
Aissa atmete keuchend.
»Hat der Projektor gearbeitet?«
»Nein. Jedenfalls hat er nicht projiziert. Dennoch ist seine
Speicherladung auf Null abgesunken.«
In Bens Gestalt kam wieder Bewegung.
»Fünfdimensionale Streufelder!« sagte er.
»Wirkungsdauer drei Sekunden.«
Aissa verstand zuerst nicht, was der Roboter meinte. Als er es
begriff, erschrak er heftig.
Es gab eine Menge Geräte, die Streufelder fünfdimensionaler
Art erzeugten. Aber es gab kein Gerät, das ausschließlich
Streufelder erzeugte. Wenn Ben nichts anderes geortet hatte als
Streufelder fünfdimensionaler Art, so besagte das, daß das
eigentliche Wirkungsfeld höherdimensioniert gewesen war.
Sam schien den gleichen Gedanken zu haben.
»Könnte der Sucher dafür verantwortlich sein?«
wandte er sich an Ben.
Der Roboter schüttelte den Kopf.
»Seine Wirkungsfelder waren für uns niemals
wahrnehmbar, Sir. Dazu kontrolliert er sie zu vollkommen. Es muß
jemand herumexperimentiert haben, der nicht über seine Mittel
verfügt.«
»Rool?« fragte Aissa. »Wurgh?«
Beide verneinten.
»Nun, wir waren es auch nicht!« stellte der Kapitän
mit grimmigem Gesicht fest. »Aber wer war es dann?«
»Es gibt jemanden, den wir noch nicht gefragt haben, Sir«,
stellte Ben sachlich fest. »Das UUM ... «
Der Begriff UUM war ihnen bekannt. Mehr aber auch nicht. Nachdem
Ben von seinem Einzelunternehmen »Methan für Rool«
zurückgekehrt war, hatte er nur Zeit zu unvollständigen
Bemerkungen gehabt.
Jetzt erst gab er einen zusammenhängenden Bericht.
Kapitän Bhugol hörte mit ernstem, verschlossenem Gesicht
zu. Ihm behagte eine ganze Menge nicht. Er äußerte seine
Zweifel, nachdem Ben mit seinem Bericht fertig war.
»Du hast«, sagte er langsam und betont, »keinen
der UUM im Freien gesehen, Ben... ?«
»Nein, Sir.«
Bhugol wollte noch etwas sagen, hielt aber inne, als Anna die Hand
hob. Er nickte der Biologin auffordernd ZU.
»Das ist mir auch aufgefallen«, sagte Anna. »Lebende
Wesen hocken nicht ständig im Innern eines Gebäudes - und
schon gar nicht nur auf ein und demselben Fleck.«
»Verzeihung, Madam!« sagte Ben sanft. »Aber ich
war nicht lange dort. Die UUM-Wesen könnten davor oder danach im
Freien gewesen sein. Mein Erscheinen hat sie vielleicht in ihre
Behausungen getrieben.«
»Du bist sehr von dir eingenommen«, erwiderte Anna
ärgerlich. »Ich glaube nicht,
daß sie Angst vor dir hatten. Außerdem erwähnst
du in deinem Bericht weder Straßen noch Bodenfahrzeuge. Das
beweist, daß man die Behausungen nicht verläßt.«
»Sie vergessen das Raumschiff, Madam. Eigentlich sind es
sogar zwei: Eines, das überThuta auftauchte - und ein anderes,
das die LANCET mit Ultraschall beschoß.«
»Das stimmt!« fiel Aissa ein. »Worauf wollen Sie
eigentlich hinaus, Anna?« Die Biologin holte tief Luft.
»Ich möchte die Möglichkeit andeuten, daß
die UUM sich nicht auf der Methanwelt entwickelt haben. Die Form der
Kuppelbauten weist darauf hin, daß sie sich gegen den hohen
Druck der Atmosphäre schützen. Sie benutzen Raumschiffe
gut. Aber offenbar fehlen andere Verkehrsmittel. Ich vermute, sie
wollten sich nur vorübergehend auf dem Planeten aufhalten.«
»Hm!« sagte Aissa und wiegte den Kopf. »Das
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