PR TB 028 Gucky Und Die Mordwespen
geschlossen. Aber dann
sagte er sich, daß der Flug nach Gigant XI für ihn nur
eine kurze Unterbrechung bedeutete. Außerdem verlangten die
Mausbiber den sofortigen Start, als sie von Guckys Bedrängnis
erfuhren. Graybound wartetejedoch, bis Oger-3 gelandet war, nahm
einige der ortskundigen Orgh-Offiziere an Bord und startete.
Schon zwei Stunden später, nach gewagten Linearflugmanövern,
landete er in dem Talkessel von Gigant XI.Von den Vermißten war
keine Spur zu finden. Die goldene Platte verschloß den Schacht
in die Tiefe, aber sie funktionierte nicht. Sie sank nicht nach
unten, und Kontrollen waren nirgends zu sehen.
Graybound beriet sich in der Zentrale der THUNDERBOLT mit den
anderen, während Gecko mit einem Rettungskommando - wie er es
nannte - den Talkessel durchstreifte.
„Ich bringe es einfach nicht fertig", sagte Jesse
Putnam und biß sich auf die Unterlippe, daß Blut
hervorquoll. „Ich kann die Bombe nicht zünden. Wenn wir
ohne Gucky und Tabor nach Terrania zurückkehren ..."
„Wenigstens ablegen können wir die Bombe aber",
sagte Graybound. „Wenn wir die beiden gefunden haben, läßt
sie sich durch einen Hyperimpuls zünden. Wir würden dann
Zeit sparen."
„Gut, einverstanden." Putnam brütete vor sich hin.
„Ich lege sie in das Gebäude mit dem Lift."
„O nein", widersprach Graybound. „Wir legen sie
auf die andere Seite des Planeten. Der Atombrand frißt sich
dann von der anderen Seite an ihn heran. Dann hat er Zeit, über
seine Sünden nachzudenken."
Putnam nahm den Gleiter der THUNDERBOLT und lud die Arkonbombe
ein. Der Major begleitete ihn auf seinem Flug rund um Gigant XI. Sie
fanden ein hochgelegenes Plateau, dem Liftschacht fast genau
gegenüber gelegen.
Nachdem der Gleiter gelandet war, transportierten sie die nicht
sehr schwere Bombe mit Hilfe der Antigravstrahler in eine flache
Höhle, die von überhängenden Felsen geschützt
war. Dann machte Putnam die Bombe scharf und stellte den Impulszünder
ein. Nun genügte ein kurzer Hyperimpuls, auf der richtigen
Wellenlänge abgestrahlt, um die Bombe zur Explosion zu bringen.
Als sie wieder im Gleiter saßen, meinte der Major:
„Ich werde dafür sorgen, daß Graybound nicht eher
startet, bis wir Tabor und Gucky gefunden haben. Aufkeinen Fall
lassen wir die beiden im Stich."
„Kein Gedanke daran", stimmte Putnam ihm zu. „Wir
finden die schon. Stecken wahrscheinlich noch im Schacht. Wir werden
ihn einfach sprengen. Die Orgh sagen, daß Kher sich seit Tagen
nicht mehr gemeldet hat. Das ist ungewöhnlich. Früher hat
er sich dauernd mit der Königin unterhalten und ihr seine
Befehle gegeben."
„Was mag sich nur da unten im Innern des Planeten abgespielt
haben?"
Putnam startete.
„Wir werden es bald erfahren - hoffentlich."
„Können wir teleportieren?" fragte Tabor und
deutete in den dunklen Schacht hinauf. Gucky nickte.
„Ich denke schon. Wer sollte uns daran hindern. Ich muß
eben mehrmals springen. Um die Orgh nicht zu beunruhigen, wartest du
besser, bis ich zurückkehre. Ich nehme zuerst Oger-25 mit."
Er versuchte dem Orgh das Wesen der Teleportation zu erklären,
um ihn auf das bevorstehende Abenteuer vorzubereiten und nicht zu
beunruhigen. Oger-25 begriff sehr schnell. Er war einverstanden, denn
selbst der Tod wäre ihm lieber gewesen, als noch länger in
der Nähe der unheimlichen Maschine zu bleiben.
Tabor und die anderen vier Orgh sahen zu, wie Gucky die Hand des
Offiziers nahm, sich konzentrierte, hinauf in den Schacht blickte -
und verschwand.
Eine Sekunde später war er wieder da.
„Ein fünfdimensionales Strahlenfeld als Sperre - das
hätte ich Kher nicht zugetraut. Seine Erbauer müssen so
ziemlich die oberste Stufe der Entwicklung erreicht haben, ehe sie
von ihrer eigenen Erfindung überflügelt und vernichtet
wurden. Hier kommen wir nicht so schnell heraus."
Tabors positronisches Gehirn begann zu arbeiten. Er sagte:
„Das Sperrfeld wird nur den Liftschacht verschließen.
Entweder teleportierst du in anderer Richtung, direkt bis zur
Oberfläche, oder wir müssen die Kontrollen für das
Strahlenfeld finden. Mit Kher können wirja nicht mehr reden. Du
hast ihn - leider - stumm gemacht."
Es stellte sich heraus, daß das fünfdimensionale
Strahlenfeld in Form einer Kugelschale im Kher lag. Von Kher aus
gemessen, konnte Gucky genau eintausend Kilometer in alle Richtungen
springen, ehe er auf das auch für ihn undurchdringliche
Hindernis stieß.
„Also müssen wir die Kontrollen finden",
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