Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda

PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda

Titel: PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
deines
Volkes.“
    Seymour lächelte verhalten. „Beides ist gleich
liebenswert“, meinte er ironisch. „Schüttest du uns
etwas Ssagis in zwei Gläser? Nicht zu kalt, und nicht zu wenig
Tonic,ja?“ Sie nickte.
    Mit den Gläsern in den Händen standen sie zwischen den
goldfarbenen Vorhängen vor dem offenen Fenster. Unter ihnen
lagen das Rund des Raumhafens und die dunklen Lagerhallen.
Handelsschiffe ruhten auf den Landeplätzen.

    „Ja“, sagte Carsdeen plötzlich. „Es wird
nicht lange dauern, Seymour. Weder du noch ich können etwas
dagegen tun. Wir sind zu klein, zu unbedeutend. Größere
treffen die großen Entscheidungen. Es dauert drei Tage, dann
werde ich anfangen müssen, dich zu vergessen.“
    Seymour erstarrte. Die Sicherheit, mit der Carsdeen sprach, war
verblüffend. Er glaubte ihr nicht, trank einen Schluck und
stellte das Glas auf den Tisch, dessen Maserung unter der Korblampe
schimmerte. Dann zog Seymour diejunge Frau in seine Arme.
    „Was soll das?“ Er blickte in die großen Augen.
„Woher willst du das wissen?“
    Sie zuckte stumm die Achseln; eine rührende Bewegung unter
dem Stoff des Kleides.
    „Ich weiß es. Ein Schiff landet.... und einer der
Mächtigen wird dich fortholen, du gehst, um niemals mehr
wiederzukommen. Die Sterne, die wir heute nicht sehen, werden dich
aufnehmen. Kupfernes Licht wird aufleuchten; eine Sonne hat eine Spur
hinterlassen, der du folgen wirst. Du kommst nie wieder nach
Shand’ong. Und mein Leben, wie immer es verlaufen wird, ist
leer.“
    „Carsdeen!“ sagte er verzweifelt. „Ich verstehe
dich nicht. Woher hast du dieses prophetische Geschwätz?“
    „Kein Geschwätz. Ich weiß es. Du hattest zu lange
Ruhe, nach deiner Verwundung und dem Besuch des Vaters der
Wächterklans. Sie holen dich und schicken dich fort.“
    „Hör auf damit. Warten wir es ab-du wirst sehen, daß
wir nach diesen drei Tagen bei Quattaghan sitzen und terranischen
Kaffee trinken.“
    Sie schwieg. Endlich sagte sie: „Ich liebe dich, Seymour
Alcolaya. Und ich möchte diese drei Tage bei dir sein. Kannst du
für diese Zeit ausnahmsweise deine Pflichten vergessen?“
    Seymour war, als habe man ihm mit einem Hammer auf den Schädel
geschlagen.
    Wie betäubt sagte er, hörte seine Stimme wie durch
dichtenNebel: „Ja, Carsdeen.“
    Sie lehnte sich gegen ihn und legte die Arme um seinen Hals. Dann
löste sie sich und ging zu einem ledernen Sessel, um der Musik
zuzuhören. Vor den Fenstern badete ein Blitz den Raumhafen in
kalkig-weiße Helligkeit. Spät nachts wachte Seymour
Alcolaya auf und zündete die Kerze neben sich an. Drei Tage,
hatte Carsdeen gesagt. Drei Shand’ong-Tage. Unmöglich!
    In den Funknachrichten, die Seymour täglich abhörte, war
nichts gewesen, das darauf hindeutete. Es schien überraschend
ruhig in der von den Menschen erforschten Galaxis zu sein. Die lange
Zeit auf Shand’ong, unter den Strahlen der roten Sonne Vanga,
sollte in drei Tagen vorüber sein? Er konnte es nicht glauben.
Gleichzeitig sagte ihm ein hartnäckiger Gedanke in einem Winkel
seines Verstandes, daß er noch längst nicht alle
Geheimnisse dieser Welt kannte. Hierher war er geflohen, um Ruhe zu
finden. Jetzt, da er die Ruhe besaß, die Vergangenheit besiegt
hatte, geliebt wurde

    und liebte und sich wohlzufühlen begann. Er betrachtete das
Gesicht Carsdeens. Lange Wimpern lagen über den Augen; die
schmalen Züge waren vom Schlaf gelöst; in den Augenwinkeln
sah er die Spuren von Tränen. Hellbraunes, langes Haar breitete
sich aus, die feinen Adern unter der bräunlich getönten
Haut zitterten. Seymour hob zärtlich eine Strähne auf und
legte sie zurück, dann löschte er zwischen den
angefeuchteten Fingern die Kerzenflamme. Dunkelheit legte sich über
das Zimmer. Seymour schlief ein-seine letzten Gedanken galten
Carsdeen und ihren Worten. Flammenspur einer kupfernen Sonne... Drei
Tage.

2.
    Drei Tage später landete das Schiff. Seymour stand neben dem
Hafenausgang des Steinturms und sah zu, wie ein Robotwagen die
Ankömmlinge aufnahm, auf der Stelle drehte und über die
Piste zurückfuhr. Breite Räder radierten in der trockenen
Hitze über dem Spezialbeton. Seymours Gesicht war verschlossen,
regungslos; seine Gedanken vollführten einen wilden Reigen, in
dem die Worte drei Tage den einzigen klaren Takt schlugen. Er kannte
das Schiff-vielmehr diese Art von Schiffen und er kannte zumindest
einen der zwei Männer, die nur noch dreißig Meter von ihm
entfernt waren. In einer präzisen Kurve,

Weitere Kostenlose Bücher