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PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda

PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda

Titel: PR TB 031 Die Spur Nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Dunkelheit herrschte seit viereinhalb Stunden; die gesamte
Umgebung schien erstarrt, kristallisiert. Unter dem fahlen,
rätselhaften Schein, der durch die Wolkendecke drang, lag die
See bleifarben und träge. Flächenblitze zuckten
schwefliggelb zwischen Wasser und Himmel, fern am Horizont. Schwül
war die Luft. Knisternde Elektrizität ließ die Körper
erschauern. Im Ort, mehr als tausend Schritte entfernt, war nicht ein
Laut zu hören; es war, als hielten die Bewohner den Atem an.
    Schritte näherten sich langsam. Eine schmale Gestalt
umrundete den spitzen Felsen und ging auf die weiße Decke zu,
die zwischen den Steinen lag. Dumpf knirschte der Sand, ein Blitz
zuckte und erlosch. Der Mann hatte gesehen, daß sich Carsdeen
setzte. Sie fuhr mit der Hand durchs lange Haar, strich es aus dem
Gesicht und drehte sich herum. Die Dunkelheit verschluckte die
Konturen des Körpers. Der Mann fühlte, wie sich eine Hand
ausstreckte, und lächelte; schmale Finger zeichneten zärtlich
die Konturen des Gesichts nach. „Woran denkst du, Seymour?“
fragte Carsten.
    Ihr Finger legte sich auf seine Lippen, als er den Mund öffnete.
    „Nein-antworte nichts. Ich werde es dir sagen. Deine
Gedanken sind weit von hier, in einer großen Stadt.“
    Der Mann lachte fast lautlos.
    „Carsdeen“, sagte er, „du irrst, obwohl du klug
bist. Ich denke, wie schön es ist, neben dir zu sein. Dein
nasses Haar zu streicheln und in deine dunklen Augen zu sehen.“
    Sie schwieg eine Zeitlang, dann erwiderte sie: „Die Blitze
sind kurz, und sie blenden. Was willst du in meinen Augen lesen?“
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht das Zeichen deiner
Freundschaft?“
    „Mehr als Freundschaft, Seymour...“
    „Ich weiß, Carsdeen.“ Er ergriff ihre Hand. Die
schmalen Finger der Shand’ong lagen kühl und ruhig in
seiner Handfläche, dann verschränkten sie sich mit denen
des Mannes.
    „Seymour, Nkalay befahl, daß ich deine Sprache lernen
soll, um richtig mit dir reden zu können. Sie befahl auch, daß
ich nichts tun soll, was dich kränken würde. Sie sagte, daß
ich dir gehorchen solle. Wirst du mir sagen, was ich tun soll?“

    Seymour schwieg eine Zeitlang, dann antwortete er: „Nkalay
ist unsere Freundin. Du sollst nichts tun, was du nicht gern tun
willst, Carsdeen. Das ist alles.“
    Die Hand näherte sich und streichelte sein Gesicht. Seymour
atmete tief ein und aus. Als er die Augen öffnete, sah er im
Schein eines Blitzes das Gesicht des Mädchens über sich.
Feuchtes Haar fiel wie Seide auf seine Wange; er zog Carsdeen an sich
und küsste sie lange. Sie richtete sich auf.
    „Eben erst fing es an“, flüsterte sie traurig,
„und es wird so kurz sein. Und so schwer.“
    „Carsdeen“, sagte er, „was redest du da? Du hast
Recht-es hat eben begonnen. Es wird lange dauern, das weißt du
so gut wie ich.“
    Er merkte, wie sie den Kopf schüttelte.
    „Nein“, sagte sie etwas lauter, „ich weiß
es.“
    Langsam richtete sich Seymour auf, blieb stehen, streckte eine
Hand aus und zog sie zu sich herauf, legte beide Arme um die
Schultern.
    „Wir werden uns anziehen und zu Quattaghan fahren. Ein
Ssagis wird deine traurigen Gedanken vertreiben.“
    „Nein“, widersprach sie fest, „ich möchte
zu dir. Ich möchte aus dem Fenster deines Zimmers sehen. Musik
und Licht.... nicht diese Dunkelheit. Ich fürchte mich.“
    „Komm“, sagte er, „nur kleine Mädchen
fürchten sich vor der Dunkelheit.“
    Sie zogen die Bademäntel an, tasteten sich zu Seymours Wagen
und fuhren durch den Ort, der wie ausgestorben war. Nur wenige
Lichter brannten. Das Feuer des hölzernen Leuchtturms wischte
über die Siedlung K’tin Ngeci; zweimal weiß, einmal
grün. Vierhundertmal in der Stunde.
    In der Wohnung waren Licht, Geräusche und bewegte Luft. Die
Starre wich von der jungen Frau. Sie öffnete das Fenster, nahm
ihre Tasche und schloss die Tür hinter sich. Als Carsdeen wieder
den Raum betrat, trug sie das Kleid mit dem schwarzen Gürtel.
Sämtliche Frauen der Leibwache Nkalays, der Mutter der Klans von
K’tin Ngeci, waren von auserlesener Schönheit-so auch
Carsdeen. Sie warjung, klug und gehorsam; sie liebte Seymour Alcolaya
seit vier Tagen.
    „Darf ich?“ fragte Carsdeen. Seymour nickte und sah
ihr zu. Sie schaltete das Gerät ein, legte mit sicheren Griffen
ein Band ein und ließ die Stereoanlage anlaufen, dann drehte
sie die Lautstärke zurück. Ihre großen Augen blickten
ihn an, als sie sagte: „Ich liebe dich und die Musik

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