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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glaubte zu sehen, wie
sich sein faltiges Gesicht zu einer sorgenvollen Grimasse verzog.
    »Magidan?« stieß er hervor. »Was ist
geschehen? Warum schalten Sie den Visiphonschirm nicht ein?«
    »Captain«, sagte ich eindringlich. »Das Leben
von vier Männern hängt davon ab, welche Entscheidungen
Sie…«
    »Was?« schrie er dazwischen. »Magidan, schalten
Sie das Visiphon ein!«
    »Ich denke nicht daran«, gab ich zurück. »Hören
Sie mir jetzt gut zu, Captain Picot.«
    »Gaulden hatte recht«, sagte er bestürzt. »Man
hätte Sie nicht mitnehmen dürfen. Was haben Sie
angerichtet?«
    »Um Ihnen zu beweisen, daß ich bei Verstand bin, sage
ich Ihnen, daß ich niemals im Bandang-Sektor war«,
versetzte ich. »Ich bin Captain Carlos Magidan und gehörte
zur Besatzung des ExplorerSchiffes, das vor vier Jahren auf der
Vono-Welt gelandet ist. Werden Sie mich jetzt anhören?«
    Ich konnte hören, wie er mit jemand diskutierte. Anscheinend
versuchten die anderen Offiziere, ihn zu beeinflussen.
    »Wissen Sie, daß der Groß administrator in einer
Stunde mit der TORONTO hier eintreffen wird?« fragte Picot.
»Ich muß vor ihm verantworten, was ich jetzt entscheide.«
    »Geben Sie mir Zeit, bis Perry Rhodan eingetroffen ist«,
sagte ich schnell. »Versprechen Sie mir, daß Sie vor der
Ankunft des Chefs nichts unternehmen werden. Ich möchte mit
Rhodan sprechen, sobald sein Schiff in den Porada-Bezirk einfliegt.«
    »Wir konnten einen Sturm beobachten«, sagte Picot,
ohne auf meine Worte einzugehen. »Er tobte
    in dem Gebiet, wo die Space-Jet gelandet ist.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Es ist zu einem Zwischenfall gekommen, nicht wahr?«
    »Ja, Captain.«
    »Verdammt, Magidan! Warum sagen Sie uns nicht, was passiert
ist? Glauben Sie wirklich, daß wir es der Entscheidung eines
kranken Mannes überlassen können, ob wir eingreifen sollen
oder nicht?«
    »Es wird Ihnen nichts anderes übrigbleiben, Sir«,
gab ich zurück. »Denken Sie an Tschato. Wenn Sie jetzt
eine Landung befehlen, können Sie Ihrem Kommandanten nicht
helfen.«
    »Woher soll ich wissen, ob Sie ihm helfen können?«
fragte er verzweifelt. »Sie sagen mir noch nicht einmal, was
mit ihm geschehen ist.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Tschato helfen kann«,
sagte ich. »Ich will es jedoch versuchen. Es ist nur eine
Stunde, Captain.«
    Eine Weile war es still. Ich hoffte, daß Picot vor Rhodans
Ankunft nichts unternehmen würde. Wenn ich Perry Rhodan alles
erklärte, was auf der Vono-Welt geschehen war, ging der
Großadministrator vielleicht auf meine Vorschläge ein.
    »Ich habe mit den Offizieren gesprochen«, ertönte
Picots Stimme.
    Ich spürte, daß er zögerte, mir seine Entscheidung
mitzuteilen.
    »Und?« fragte ich. »Was werden Sie tun?«
    »Wir haben einen Kompromiß geschlossen«,
erwiderte der alte Raumfahrer. »Die WHIP bleibt in der
Kreisbahn. Wir landen eine Space-Jet. Ich werde Leutnant Gaulden mit
ein paar Männern zu Ihnen hinunterschicken.«
    Ich konnte mir gut vorstellen, wie die Space-Jet landen und
Leutnant Gaulden an der Spitze einer schwerbewaffneten Gruppe von
Raumfahrern heranstürmen würde. Ich sah ihn förmlich
vor mir, wie er mit zackigen Bewegungen hier Ordnung schaffen würde.
    »Wenn Sie eine Space-Jet schicken wollen, können Sie
auch mit der WHIP landen«, murmelte ich.
    »Ich muß so handeln, wie ich es für richtig
halte«, sagte er. »Die Offiziere sind mit mir einer
Meinung.«
    »Picot«, sagte ich, einer plötzlichen Eingebung
folgend. »Wenn Sie alle anderen Männer wegschicken,
schalte ich den Bildschirm ein.«
    Er verübelte mir die informelle Anrede nicht. »Wie
können Sie sicher sein, daß ich der einzige bin, der den
Visiphonschirm beobachtet?«
    »Ihr Wort würde mir genügen«, sagte ich.
    »Sie haben es, Leutnant«, sagte er.
    Wieder drangen erregte Stimmen aus dem Empfänger, Picot hatte
offenbar Mühe, die anderen Offiziere davon zu überzeugen,
daß es besser war, wenn sie sich für kurze Zeit
zurückzogen.
    »Fertig?« erkundigte ich mich.
    »Ja«, sagte er. »Sie können jetzt
einschalten, Magidan.«
    Ich drückte den Schalter in die Arretierung. Der Bildschirm
wurde hell. Picots Gesicht zeichnete sich ab. Ich trat zur Seite, so
daß er den Innenraum der Jet überblicken konnte. Ich sah,
wie Picots Gesichtsausdruck sich veränderte. Der alte Raumfahrer
zog den Kopf instinktiv zwischen die Schultern. Einen Augenblick
schloß er die Augen. Er sah aus, als empfände er
unerträgliche Schmerzen.
    »Wer ist die Leiche?«

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