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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fragte er schließlich mit
tonloser Stimme.
    »Fanning«, sagte ich.
    »Fanning?« wiederholte er erstickt. »Ich habe
Bilder von ihm gesehen. Der Tote sieht nicht wie Fanning aus.«
    Natürlich nicht, dachte ich müde. Niemand würde
sein ursprüngliches Aussehen beibehalten,
    wenn vier kräftige Männer über ihn herfielen und
ihn mit ihren Händen töteten.
    »Es ist Fanning«, sagte ich. »Wer sonst sollte
es sein?«
    Er drehte den Kopf zur Seite, als könnte er den Anblick nicht
länger ertragen.
    »Wer hat es getan?« fragte er.
    »Sie würden mir die Wahrheit nicht glauben«,
antwortete ich.
    Einen Augenblick wurde eine seiner Hände auf dem Bildschirm
sichtbar. Er machte eine hilflose Geste.
    »War es… war es Tschato?« flüsterte er.
    »Er und die drei Wissenschaftler«, sagte ich.
    Mit einem Ruck sah er auf. Ich trat wieder vor den Bildschirm.
    »Sie sind wahnsinnig, Magidan!« stieß er hervor.
    »Vielleicht«, sagte ich. »Werden Sie warten, bis
Rhodan eingetroffen ist?«
    Ich konnte gerade noch ein schwaches Nicken sehen, dann hatte er
die Verbindung unterbrochen.
    Ich wickelte Fanning in ein Tuch und schleifte ihn in die kleine
Kabine neben der Zentrale. Quistair ließ sich widerstandslos
wegführen. Ich schob ihn zu einem Sessel, wo er sich niederließ,
ohne sein Lächeln zu verlieren. Ich ging zum Wassertank und
füllte einen Behälter. Dann begann ich Boden und Geräte
vom Blut zu reinigen. Als ich mich an Minh Thar wandte und ihm die
Programmierungsstreifen abnehmen wollte, verzerrte sich sein Gesicht.
Ich ließ ihm die Streifen und brachte ihn ebenfalls zu einem
Sessel. Dort setzte er sein sinnloses Spiel fort.
    Biel ließ sich nicht dazu bewegen, seinen Platz zu
verlassen. Er schien weder mich noch die Umgebung wahrzunehmen. Ich
fühlte seinen Puls. Biel lebte, aber er war in eine seltsame
Starre verfallen. Es erschien mir zu gefährlich, ihn gewaltsam
vom Boden hochzuheben.
    Ich blickte auf die Uhr. Vierzig Minuten seit meinem Gespräch
mit Picot waren bereits verstrichen. Ich ging zum Kartentisch und
ergriff Nome Tschato am Arm.
    »Kommen Sie, Sir«, sagte ich ruhig. »Sie können
vor den Kontrollen Platz nehmen.«
    Langsam wandte er den Kopf und blickte mich an. Ich fragte mich,
ob er mich erkannte.
    »Magidan«, murmelte er.
    »Ja, Sir«, sagte ich. »Ich bin Leutnant Magidan.
Ich will versuchen, Ihnen zu helfen.«
    »Wo sind wir?« fragte er mühsam. »Es ist
alles so länglich geworden.«
    Ich fühlte, wie es mir kalt über den Rücken lief.
Tschato hatte einen schweren Schock erlitten. Meine anfängliche
Hoffnung, daß er widerstandsfähiger sein könnte als
die Wissenschaftler, hatte sich nicht erfüllt.
    »Ich bringe Sie zu Ihrem Platz an den Kontrollen«,
sagte ich geduldig.
    Er rutschte vom Kartentisch herunter. Hilfesuchend streckte er
seine Arme aus. Es war die Bewegung eines Blinden. Ich wußte,
daß er sehen konnte, aber ich wußte nicht, was er sah.
Was hatte es zu bedeuten, wenn der Neger sagte, es sei alles
»länglich« geworden. Sah er seine Umwelt verzerrt?
    »In wenigen Minuten werde ich mit Perry Rhodan sprechen«,
sagte ich, obwohl ich sicher war, daß er den Sinn meiner Worte
nicht verstehen konnte.
    »Wir werden einen Weg finden, um Ihnen zu helfen.«
    Als ich Tschato zum Kommandosessel führte, richtete Biel
plötzlich seinen Oberkörper mit einem Ruck auf. Bolzengrade
saß er da. Ich schob Tschato hastig weiter, ohne den Biologen
aus den Augen zu lassen.
    »Fanning!« kreischte Biel mit durchdringender Stimme.
Mit einem Satz war er auf den Beinen und kam auf mich zu. Ich konnte
mich nicht länger um den Kommandanten der WHIP kümmern.
Biel hatte seine Hände wie Krallen vorgestreckt.
    Er sprang mich an. Wir prallten zusammen. Ich wich zur Seite, um
seinem wilden Angriff zu entgehen. Wenn ich nicht vorsichtig war,
drohte mir das gleiche Schicksal wie Fanning. Biel hatte die Kräfte
eines Wahnsinnigen, aber er kämpfte unkontrolliert. Mit einigen
gezielten Handkantenschlägen setzte ich ihn außer Gefecht.
Er verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Sofort verkrampfte
sich sein Körper. Die ursprüngliche Starre kehrte zurück.
    Ich konnte mich wieder Tschato zuwenden und ihn zum Kommandosessel
bringen. Außer von Biel drohte mir von den Männern keine
Gefahr. Da der Biologe keine Waffen besaß, konnte ich jederzeit
mit ihm fertig werden.
    Ich ließ mich ebenfalls nieder und wartete.
    Wahrscheinlich bezweifeln Sie, daß ich zu diesem Zeitpunkt
so ruhig blieb, Doc.

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