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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dachte«, erwiderte der Mutant.
»Trotzdem hoffe ich, daß ich ihn in ein paar Stunden so
weit habe, daß wir mit ihm sprechen können.«
    Das Gespräch wurde unterbrochen. Der Gedanke, daß Noir
uns hören konnte, verlieh mir ein Gefühl der Sicherheit.
Wenn irgend etwas passierte, konnte der Hypno sofort eingreifen.
    Von der Höhe des Gerüsts aus konnte ich die gesamte
Senke überblicken. Durch einen Einschnitt zwischen den Bergen
sah ich die Wüste. Sie lag in hellgrauem Dunst wie die erstarrte
Oberfläche eines Meeres. Schräg über der Senke stand
die kleine Sonne.
    Während ich nach oben blickte, schien sich plötzlich
eine Wolke vor die Vono-Sonne zu schieben. Die Senke wurde von einem
eigenartigen Dämmerlicht erfüllt, in dem die Roboter zu
grauen Schatten wurden, die geschäftig hin und her huschten.
Selbst das Licht der Scheinwerfer an den Querverstrebungen schien an
Strahlkraft zu verlieren.
    Es war, als schlösse irgendein geheimnisvoller Vorgang die
Senke von der übrigen Welt aus.
    »Sir!« stieß ich hervor. »Es scheint
wieder loszugehen.«
    Rhodan wandte überrascht den Kopf. Er hatte die ganze Zeit
über den Robotern zugesehen. Trotz der eigenartigen
Lichtverhältnisse vermochte ich Rhodans Gesicht in allen
Einzelheiten durch die Sichtscheiben unserer Helme zu erkennen.
    »Wovon reden Sie, Magidan?« fragte er verständnislos.
    Ich deutete mit einem ausgestreckten Arm nach oben. »Die
Sonne!« rief ich. »Sehen Sie es nicht? Es scheint eine
Sonnenfinsternis zu geben.«
    »Es hat sich überhaupt nichts verändert«,
sagte er eindringlich. »Kommen Sie zu sich, Leutnant.«
    Hatte er nicht gesagt, daß sein Wahrnehmungsvermögen
vermindert sei? War es möglich, daß er nicht das gleiche
sah wie ich, weil Andre Noir ihn parapsychisch präpariert hatte?
Oder erlebte jeder Mensch die Träume der Schläfer auf
verschiedene Art?
    Einen Augenblick schien die Dunkelheit zurückzuweichen, und
ich klammerte mich an den Gedanken, daß eine Sonnenfinsternis
im Vono-System völlig unmöglich war. Gleich darauf brach
    die Dämmerung verstärkt herein, als zöge jemand
nach und nach immer dichtere Vorhänge vor die Sonne.
    »Ist es vorüber?« fragte Rhodan besorgt.
    »Ja«, log ich. »Es ist alles in Ordnung.«
    Jetzt konnte ich sein Gesicht nicht mehr sehen. Es lag im Schatten
des Helmes, eine graue Fläche, in der ab und zu die Augen
aufblitzten, wenn Rhodan den Kopf bewegte. Das Gerüst unter mir
glich einem Netzwerk aus schwarzen, verdorrten Ästen. Die
Roboter innerhalb des Schachts konnte ich noch deutlich sehen, denn
ihre metallischen Körper glänzten im Licht der
Scheinwerfer. Außerhalb des Einflußbereichs der
Scheinwerfer schien die Umgebung zu einer grauen Masse erstarrt zu
sein. Es war, als sei der Wall rings um den Schacht in unermeßliche
Höhe angewachsen und würde mir den Rundblick versperren.
Trotzdem wußte ich, daß die Roboter auch außerhalb
des Schachtes noch arbeiteten. Es war, als könnte ich das
Kratzen und Scharren ihrer tellerförmigen Füße im
Sand hören, das Knirschen der Blechplatten, die sich in den
lockeren Boden bohrten und das gleichmäßige Summen der
Motoren an den Querverstrebungen.
    Ich schaltete mein Flugaggregat ein und hob mich vom Gerüst
ab.
    »Magidan?« rief Rhodan sofort. »Bleiben Sie
hier.«
    Ich schwebte bereits einige Meter über dem Gerüst. Perry
Rhodan war eine kleine, verloren aussehende Gestalt, die sich mit
beiden Händen an einem Metallträger festklammerte.
    »Ich kann nicht«, sagte ich. »Ich kann nicht
hierbleiben.«
    Er argumentierte nicht, sondern schoß mit einer
Schnelligkeit, die ich ihm nicht zugetraut hätte, zu mir herauf.
Er mußte sein Aggregat auf volle Beschleunigung geschaltet
haben. Instinktiv wich ich zur Seite, und er glitt an mir mit
ausgestreckten Armen vorbei. Sofort bremste er ab und warf sich
herum.
    »Ich kann Sie nicht allein davonfliegen lassen«, sagte
er.
    »Haben Sie Schwierigkeiten, Sir?« klang Noirs Stimme
dazwischen.
    »Magidan möchte sich selbständig machen«,
erklärte Rhodan. »Kein Grund zur Aufregung, Andre.«
    Ich sah ihn auf mich zukommen, diesmal langsamer und mit
behutsamen Bewegungen. Entschlossen schaltete ich mein Aggregat auf
volle Beschleunigung. Ein Ruck ging durch meinen Körper. Kopf
voran raste ich in die graue Dämmerung hinein, die wie
undurchdringliche Nebel in der Senke lagerte. Als ich das Gerüst
verlassen hatte, war ich mir über meine Gründe nicht klar
gewesen. Jetzt begriff ich, daß ich

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