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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß mich der Gedanke
an den Tod nicht erschreckte.
    Ich ging entschlossen weiter, aber meine ausgestreckten Hände
fanden keinen Widerstand. Ich begann meine Schritte zu zählen.
Jeder Schritt bedeutete ungefähr einen Meter. Als ich fast
hundert Schritte gemacht hatte, wußte ich noch immer nichts
über den Raum, in dem ich mich befand.
    Da drängte sich irgend etwas in mein Bewußtse. Es war
keine innere Stimme, die ich vernahm, sondern mein Verstand sah
Bilder, wie er sie sich in dieser Klarheit unter normalen Umständen
nie hätte ausdenken können. Es war, als würde ich mich
an irgendwelche Geschehnisse erinnern, die schon lange Zeit
zurücklagen, die aber in allen Einzelheiten in meinem Gedächtnis
hafteten. Mein Bewußtsein hatte sich gespalten, es war
gleichzeitig Zuhörer und Erzähler.
    Ich, oder vielmehr die fremden Impulse in mir, erinnerten sich an
eine Stadt, die in ihrer Ausdehnung fast einen gesamten Planeten
bedeckte. Es war keine Stadt in menschlichem Sinne, sondern eine
Anhäufung unendlich vieler Hohlkörper, die neben-und
übereinander gestapelt waren. Die Anordnung erinnerte mich fast
an Bienenwaben. Es gab diese Hohlkörper in verschiedenen Größen,
aber nie lagen sie willkürlich verteilt, sondern der Größe
nach geordnet.
    Aus der Luft gesehen bot die Oberfläche des Planeten ein
symmetrisches Bild. Quadratkilometergroße Flächen bildeten
ein Rechteck, das aus kleineren Hohlkörpern bestand. Daneben
erstreckten sich andere Rechtecke, die sich nur in der Größe
ihrer Einzelkörper unterschieden.
    Ich wußte sofort, daß dies eine Stadt war, obwohl es
unzählige andere Erklärungen gegeben hätte. Mein
Doppelbewußtsein ließ jedoch keinen Zweifel über die
Bedeutung der Hohlkörper aufkommen.
    Der Blickwinkel, aus dem ich diese Bilder sah, wechselte
blitzschnell. Nun schien ich in unmittelbarer Höhe über
einigen Hohlkörpern zu schweben. Noch während ich sie
beobachtete, veränderten sie ihre Farbe. Ich begriff, daß
hier irgend etwas Schreckliches geschah. Ich sah die Keimzelle
irgendeiner Katastrophe, ohne den Grund zu verstehen. Die farbliche
Veränderung griff schnell auf andere Gebiete über und bald
erstreckte sie sich, wie ich nach einer neuerlichen Veränderung
meines Blickwinkels sehen konnte, über den größten
Teil der Stadt.
    Etwas von der Verzweiflung des Erzählers griff auf mich über.
Die Hohlkörper, die ihre Farbe gewechselt hatten, verfielen
zusehends. Bald waren es nur noch unansehnliche Staubhaufen, die vom
Wind in alle Richtungen geweht wurden.
    Die Randgebiete der Stadt schienen von der entsetzlichen
Veränderung nicht betroffen zu werden, dort hielt die Farbe der
eigentümlichen Gebäude. Zögernd nur schlossen sich die
restlichen Hohlkörper zu neuen Rechtecken zusammen. Ein paar
davon drangen in das offensichtlich verseuchte Gebiet ein und teilten
das Schicksal der bereits vernichteten Bezirke.
    All dies dauerte nach terranischer Zeitrechnung Jahrhunderte. Dann
zerfiel in den Randgebieten der ehemaligen Stadt ein gesamtes
Rechteck aus Hohlkörpern, ohne die Farbe vorher zu ändern.
Ich spürte Panik, die sich ausbreitete. Eine Dezentralisierung
der seltsamen Gebäude folgte. Die Hohlkörper waren nun auf
dem gesamten Planeten verstreut. Nach und nach zerfielen sie, und ihr
Staub bedeckte weite Landstriche der sterbenden Welt.
    Das Wesen, das mit mir Kontakt aufgenommen hatte, schien keine
Möglichkeit zu haben, mir den Grund dieses rätselhaften
Niedergangs zu erläutern. Es gab einfach kein symbolisches Bild,
um die Katastrophe zu erklären. Ich ahnte, daß ein
unvorstellbarer Krieg stattgefunden hatte, ein
    geistiger Kampf zweier grundverschiedener Richtungen. Was diesen
Krieg aus gelöst hatte, war noch schwerer zu bestimmen. Der
Streit, der dem Kampf vorausgegangen war, hatte seinen Ursprung in
der verschiedenen Auffassung zweier Parteien über die Nutzung
der parapsychischen Kräfte. Jene Gruppe, die ihren Willen nicht
durchsetzen konnte, hatte mit den Kampfhandlungen begonnen.
    Dann war das Chaos ausgebrochen.
    Trotz allem war die planetenumspannende Auseinandersetzung nicht
mit einem Krieg in unserem Sinne zu vergleichen. Beide Parteien
schienen unter dem Bewußtsein der Tragödie gleichermaßen
zu leiden, und sie leisteten sich gegenseitig Hilfe, ohne den
eingeleiteten Untergang aufhalten zu können.
    So war es mir unmöglich, herauszufinden, welcher Gruppe das
Wesen angehörte, dessen Bewußtseinsimpulse ich empfing.
Ich hatte einen sachlichen

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