PR TB 037 Die Macht Der Träumer
anfertigen, um damit
Tod und Vernichtung zu verbreiten, wenn der Wille allein genügte,
um den gleichen Effekt zu erzielen?
Mit meinen Gedanken schuf ich nur Verwirrung. Die Schläfer
kannten keine Waffen, also konnten sie mir auch keine zur Verfügung
stellen. Dabei hätte eine einzige Bombe genügt, um den
Schacht mitsamt Fannings Robotern zu zerstören. Allerdings hätte
die Explosion die Schläfer mit Sicherheit aufgeweckt.
Meine Ratlosigkeit wuchs. Die parapsychischen Kräfte aller
noch lebenden Eingeborenen hätten genügt, um die Roboter
aufzuhalten, aber dazu hätte man die Schläfer aufwecken
müssen. Ich fühlte die Bestürzung bei meinem
unheimlichen »Gesprächspartner«. Ich beschwichtigte
ihn hastig. Natürlich wußte ich, daß dies kein Weg
war, um das Unheil zu verhindern.
Die drei Wächter allein waren zu schwach. Sie konnten zwar
ein menschliches Gehirn beeinflussen, aber eine Positronik war etwas
völlig anderes. Dabei hatte Fanning immer wieder behauptet,
seine Roboter würden auf dieser Welt wie Menschen leben, dachte
ich ironisch.
Resignation erfüllte mich, und mit ihr kam die Müdigkeit.
Ich schloß einen Augenblick die Augen. Es grenzte schon fast an
ein Wunder, daß mein von Arzneimitteln und Alkohol geschwächter
Körper noch durchhielt. Aber mein Körper hatte in diesem
Geschehen längst eine untergeordnete Rolle übernommen, er
glich einem Automaten, dessen Hauptzweck es war, das Gehirn
herumzutragen.
Etwas von meiner Stimmung schien auf das fremde Wesen überzugehen,
und ich spürte sein Mitleid. Für kurze Zeit waren wir uns
so nahe, als wären sein und mein Bewußtsein miteinander
verschmolzen.
Doch dieser Eindruck währte nicht lange, dann durchbrach die
Sorge des Eingeborenen das Gefühl der Verbundenheit.
Ich begann fieberhaft nachzudenken. Alle Überlegungen
erwiesen sich jedoch als falsch oder undurchführbar. Ich allein
war nicht in der Lage, die Roboter aufzuhalten. Für die drei
Wächter der unterirdischen Stadtbezirke galt das gleiche.
Vielleicht hätten wir es zusammen geschafft, dachte ich, aber es
gab keine Möglichkeit, unsere Kräfte zu koordinieren.
Perry Rhodan konnte von den drei Wächtern allein nicht
beeinflußt werden. Der Schutzblock, den Andre Noir in seinem
Gehirn errichtet hatte, war zu stark. Hätte Rhodan diese
Vorsichtsmaßnahme nicht ergriffen, wäre es einfach
gewesen, ihn an meiner Stelle hierher zu bringen. Das hätte mit
einem Schlag alle Probleme gelöst.
Alles schien sich gegen die Eingeborenen und mich verschworen zu
haben. Ich fragte mich, ob ich Noir vielleicht überreden konnte,
Rhodan von dem Schutzblock zu befreien. Selbst wenn mir
das gelungen wäre, wußte ich nicht, wie der
Großadministrator den Schock eines Kontakts mit den drei
Wächtern überstanden hätte. Tschato und die
Wissenschaftler waren ein warnendes Beispiel.
Das Wesen, das auf parapsychischem Weg mit mir in Verbindung
stand, wurde immer ungeduldiger.
»Es gibt nur eine Möglichkeit«, sagte ich laut.
»Ich muß mich hier unten umsehen, ob ich irgend etwas
finde, was sich als Waffe verwenden läßt.«
Die Verwirrung des Eingeborenen legte sich, nachdem ich in
schneller Folge mehrere Bilder in meinen Gedanken entstehen ließ.
Ich hoffte, daß er mich richtig verstanden hatte.
Ich schaltete meinen Helmscheinwerfer ein. Das Licht fiel auf
grauen Boden. Als ich langsam den Kopf hob, wanderte es weiter und
verlor sich in der Dunkelheit. Das Licht eines Helmscheinwerfers
reicht ziemlich weit, im günstigsten Fall zweihundert Meter. Ich
wandte den Kopf. In einer Entfernung von etwa fünfzig Metern
traf das Licht auf eine Wand. Ich blickte zur anderen Seite. Auch
hier begrenzte eine Wand den unterirdischen Raum, aber sie war nicht
so weit entfernt. Ich drehte mich um. Hinter mir war nichts als
Dunkelheit. Das bedeutete, daß ich mich in einem ausgedehnten
Korridor befand. Ich wußte nicht, in welche Richtung ich
weitergehen mußte. Ich beschloß, mir zunächst einmal
die Wände aus der Nähe anzusehen.
Nachdem ich die Wand zu meiner Rechten als Ziel ausgewählt
hatte, setzte ich mich in Bewegung. Ich fühlte, wie der Wächter,
der in mein Bewußtsein eingedrungen war, eine abwartende
Haltung einnahm. Als ich die Wand erreichte, stellte ich fest, daß
sie leicht nach außen gewölbt war. Aus der Nähe
betrachtet sah sie porös aus wie ein engmaschiges Netz. Ich
tastete die Oberfläche mit meinen Händen ab. Sie fühlte
sich fest an. Ich preßte die Sichtscheibe meines
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