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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hat die
Langlebigkeit mit meiner Parafähigkeit zu tun, jede beliebige
Energie in jede beliebige Materie zu transformieren - nur mit der
Kraft meines mutierten Geistes.
    Zumindest ließen mich die Meister der Insel nur wegen dieser
Fähigkeit am Leben, während sie die anderen meines Volkes
ausrotteten. Zugleich logen sie mir vor, meinem Volk ginge es gut,
solange ich meine Kraft für die MdI einsetzte. Sollte ich
michjedoch weigern, die Befehle der Herren Andromedas bedingungslos
auszuführen, dann müßte mein Volk sterben.
    Ich glaubte der Lüge und half den Verbrechern, ihre
Machtposition in ANDRO-Beta zu halten. Ich belebte und programmierte
künstlich hergestellte Monstren, damit sie in leuchtenden
Energiesphären alle Planeten im Betanebel vernichteten, auf
denen Terraner existieren konnten. Ich kämpfte mit allen
verfügbaren Mitteln gegen die Menschen, die den Planeten Modul
besetzen wollten.
    Ein Freund der Terraner, der Mausbiber Gucky, drang schließlich
mit Hilfe seiner Parafähigkeit in meine Stützpunktzentrale
ein und überzeugte mich davon, daß die MdI mein Volk
längst ermordet hatten und ich mich von einer Lüge hatte
erpressen lassen.
    Seitdem bin ich der erbittertste Feind der Beherrscher Andromedas.
    Und vielleicht hält der Planet Seven den Schlüssel für
mich bereit, mit dem ich einige Hintergründe der Vergangenheit
meines Volkes und der MdI erhellen kann.
    Ich muß nach Seven, dorthin, wo Finch Eyseman von
Illusionskristallen in die altehrwürdige Stadt meiner Vorväter,
nach Maa Duun, versetzt worden war, in eine Traumstadt zwar, eine
Halluzination, diejedoch einen realen Kern haben mußte… !
    *
    Ich ließ den Magnetschreiber fallen, als das bisher
konstante Dröhnen des Hauptkraftwerks zu einem schrillen
Kreischen anschwoll.
    In höchster Erregung klammerte ich mich an die Lehnen des
bequemen Kontursessels. Ein Fieberschauer schüttelte meinen
Körper.
    Unter Aufbietung größter Willensenergie gelang es mir,
mich innerhalb weniger Augenblicke zu beruhigen. Meine
Hypersensibilität war eine Nebenwirkung der besonderen
Fähigkeiten, auf geringste Energieströme zu reagieren.
Manchmal wirkte sich das negativ aus. Nur mit Hilfe besonderer
Übungen war es mir im Laufe der Jahrhunderte gelungen, Ausbrüche
hochgradiger Erregung rasch und dauerhaft unter Kontrolle zu
bekommen.
    Ich schaltete den Monogenerator ein und steuerte meinen Sessel vor
die Bildtonkonsole des Hyperkoms. Meine Hand drückte die
Aktivierungstaste nach unten und wählte den Kode des
Maschinenleitstandes.
    Ein schweißüberströmtes Gesicht tauchte auf der
Bildfläche auf, das Gesicht von Maschineningenieur Ralph
Gunnarson. Ich kannte den tüchtigen Ingenieur recht gut; oft
hatten wir miteinander über hyperenergetische Probleme
geplaudert oder debattiert. Diesmal war von seiner sprichwörtlichen
Ruhe nicht viel zu bemerken.
    “Abschalten!” schrie er mir zu. “Keine Zeit
fürNebensächlichkeiten!”
    Ich schaltete nicht ab.
     
    “Was ist los, Gunnarson?” fragte ich so eindringlich
wie möglich. “Vielleicht kann ich Ihnenhelfen… ?”
    Gunnarson lachte rauh.
    “Sie können nicht Tausende von entfesselten Megawatt
modulieren, Lun! Unser Hauptgenerator hat sich der Kontrolle
entzogen.” Er lächelte verkrampft. “Wenn ich Ihnen
einen guten Rat geben darf: Steigen Sie in Ihren Raumanzug und suchen
Sie den Hangar einer noch intakten Kaulquappe auf! Ende.”
    Er schaltete einfach ab.
    Einen Atemzug lang starrte ich auf die dunkle Bildfläche.
Unter meinen Füßen spürte ich das Vibrieren des
Bodens, und meine Parasinne erfaßten die hyperenergetische
Streustrahlung eines anschwellenden Stromes unkontrollierter Energie.
    Kein Zweifel bestand: Der Hauptgenerator der CREST II ging durch.
Er würde, falls es nicht gelang, ihn rechtzeitig wieder unter
Kontrolle zu bringen, zuerst rotglühend werden und dann in einem
Hitzeausbruch das ganze Schiff zur Gluthölle machen…
    Ich schloß die Augen.
    Gab es für mich eine Möglichkeit, die entfesselte
Energie einzudämmen, indem ich sie in feste Materie verwandelte?
    Im nächsten Augenblick schüttelte ich den Kopf.
    Nein! Es gab keine solche Möglichkeit! Mit einem Megawatt
wurde ich gerade noch fertig, nicht aber mit Tausenden gleichzeitig!
    Ich beschloß, vorerst noch abzuwarten.
    Doch bereits eine halbe Minute später zerstörte das
Schrillen der Alarmklingel in meiner Kabine und das von draußen
hereindringende Heulen der Warnpfeifen die sinnlosen

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