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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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energetischer Bestandteil der Gehirne.
Materialisierungsschaltung… ich
     
    konnte sie für mich auslösen. Aber zu schwer. ID-Kode
verzerrt. Dann… körperliche Existenz. Nun… war… es…
leicht. Aber du… du… mußt Finchs… Kode aktivieren - und
NOKTURN abschalten.”
    Ihr Oberkörper - der Oberkörper eines Monstrums bäumte
sich auf. Ich nahm sie ganz fest in die Arme, flüsterte ihr
Worte zu, die ich sonst ihr gegenüber niemals gefunden hätte.
    Elenas Augen lächelten mich glücklich an - dann
überzogen sie sich mit einem milchigen Schleier…

11.
    Als ich meinen Bericht beendet hatte, schlug Michael Vorbeck die
Hände vors Gesicht. Lautloses Schluchzen erschütterte ihn.
    Ich starrte blicklos geradeaus.
    Das Rätsel NOKTURNS war gelöst. Wenige Minuten nach
Elenas Tod erschienen Vorbeck und Caluga in der Halle der ewigen
Nacht. Sie hatten Nokturn überlisten und abschalten können,
ohne ihn vollständig zu vernichten.
    Danach aktivierte ich den ID-Kode Finch Eysemans und erlebte seine
Materialisierung. Es erschien uns jetzt alles sehr klar und einfach -
und doch hatte es ein wertvolles, unersetzliches Menschenleben
gekostet.
    NOKTURN war der Wächter seiner fünf “Brüder”,
der fünf Speicherpositroniken, gewesen. Als wir mit der
Space-Jet auf Seven landeten und zu suchen begannen, hielt er seine
Schützlinge für gefährdet. Er lockte Elena, Finch und
mich in eine Falle, die eigentlich für uns alle bestimmt war.
Dort tötete er uns mit einer seiner Waffen, einem Zellvibrator.
Zuvor jedoch nahm er mit einem Tastgerät, das denjenigen in
terranischen Materietransmittern verblüffend ähnelte,
unsere D-Kodes ab. Er speicherte sie im Materialisator und übertrug
sie von dort in die fünf Gehirne. In ihnen wurden unsere
Identitäten nach geringfügiger Umformung aktiviert und in
eine Scheinwelt versetzt.
    Wir drei, die fünfhunderttausend Bewohner, und die Stadt Maa
Duun selbst existierten nur als Identitätsimpulse innerhalb
komplizierter positronischer Feldbahnen. Dennoch erschien uns der
“Traum” als Realität - bis ich beim ersten Besuch in
der Halle der ewigen Nacht einen winzigen Zipfel des Schleiers lüften
konnte, der das Geheimnis der sechs Gehirne verhüllte.
    Wahrscheinlich wäre mir nicht einmal das gelungen, hätten
Vorbeck und Caluga nicht den Vorstoß in das Untergrundreich
NOKTURNS unternommen. Das sechste Gehirn vermochte gegen sie nichts
mehr auszurichten, da seine Waffen die Individualsphären nicht
durchdrangen.
    Allerdings gab es eine letzte Sicherung.
    Als Vorbeck und Caluga die transparente Wand der Halle der ewigen
Nacht berührten, wurden sie von einem Abwehrtransmitter in den
Weltraum geschleudert.
    Damit glaubte NOKTURN die Gefahr beseitigt zu haben.
    Nun konnte er darangehen, in seinem Traumreich Ordnung zu
schaffen. Er ließ mich
     
    verhaften, und er hätte Elena und Finch ebenfalls verhaftet,
wenn nicht zu diesem Zeitpunkt ein neuer Angriff der beiden Leutnants
erfolgt wäre.
    Ihnen hatten wir es zu verdanken, daß wir gerettet werden
konnten und die Qual der fünfhunderttausend Identitäten ein
Ende nahm.
    Elena opferte sich.
    Sie erkannte mit Hilfe des Illusionskristalls, den ich ihr kurz
vor meiner Verhaftung gab, die wahre Natur Maa Duuns und seiner
Bewohner. Sie erkannte auch das Prinzip, nach dem die sechs Gehirne
arbeiteten und sie vermutete sofort, daß unsere ID-Kodes in
einem Materialisator gespeichert sein müßten.
    Da sie selbst ein positronischer Bestandteil der sechs Gehirne
war, vermochte sie ihren eigenen ID-Kode zu aktivieren. Sie beeilte
sich dabei zu sehr, da sie mich in Todesgefahr wußte - und
materialisierte als lebensunfähiges Monstrum. Sie lebte noch, um
meinen ID-Kode zu aktivieren, und dabei unterlief ihr kein Fehler…
    *
    “Vorgesehene Raumkoordinaten erreicht, Sir!” meldete
Captain Eyseman vom Pilotensitz aus.
    “Stoppen!” befahl ich.
    Wir erhoben uns: Michael Vorbeck, Samson Caluga und ich. Finch
mußte in der Zentrale bleiben, während wir unsere schwere
Pflicht erfüllten.
    Keiner sprach ein Wort.
    Elena Jossipowa lag, eingeschlossen in einen Kasten aus
transparentem Metallplastik, auf dem Boden der Schleusenkammer. In
ihren gefalteten Händen hielt sie meinen Illusionskristall. Ich
hatte ihn ihr gegeben - als Ausdruck all dessen, was wir alle für
sie empfanden.
    Samson Caluga zog ein abgegriffenes, schwarzes Buch hervor, schlug
eine markierte Seite auf und begann zu lesen.
    Zehn Minuten später schlossen wir unsere

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