PR TB 044 Mission in Andromeda

sechs Raumschiffe standen auf dem Feld.
Aber von ihnen verschwand kein einziges mehr.
    Omar Hawk rieb sich den Nacken, wo ihn der Balken getroffen hatte.
Die Stelle juckte heftig; anscheinend hatte er genau die Kante
abbekommen.
    Irgendwo begann eine Sirene zu jaulen. W eitere fielen ein, und
bald war die Luft erfüllt von dem an- und abschwellenden Lärm.
    Danach trat für etwa eine Minute Stille ein.
    Omar wartete gespannt.
    Als das scharfe Fauchen und Donnern von Blasterschüssen an
seine Ohren drang, atmete er erleichtert auf.
    Die Tefroder des Werftkombinats OffTsar standen nicht mehr unter
dem geistigen Zwang der

    Tlunx, und sie hatten begriffen, wer sie bis zu diesem Augenblick
versklavt hatte.
    Der Oxtorner wußte, daß die in OffTsar weilenden Tlunx
bereitsjetzt so gut wie tot waren. Sie hatten kein Erbarmen gekannt
und durften von ihren ehemaligen Opfern auch kein Erbarmen erwarten.
Zudem hatten die Tefroder gar keine andere Wahl, als ihre Feinde zu
töten, denn wenn sie auch nicht wußten, was die Parakräfte
der Tlunx gelähmt hatte, so durften sie sich doch nicht darauf
verlassen, daß dieser Zustand ewig anhielte.
    Von einigen Gebäuden am Platzrand lösten sich offene
Gleiter und steuerten in rasender Fahrt auf die zurückgebliebenen
Raumschiffe zu. Blinkende Helme ragten über die Bordwände.
    An einem der Raumschiffe blitzte es auf. Ein meterdicker
Thermostrahl zuckte in den Himmel und verlor sich in der Weite des
Raumes.
    Omar mußte lachen.
    So furchtbare Gegner die Tlunx waren, wenn sie über ihre
Parafähigkeiten verfügten, so ungeschickt benahmen sie
sich, sobald man den Gebrauchjener Fähigkeiten unterband. Dabei
besaßen sie den gleichen vorteilhaften, nicht spezialisierten
Körperbau wie alle anderen Humanoiden. Aber anscheinend wußten
sie mit ihren Händen nicht viel anzufangen, weil sie sie niemals
für komplizierte Handlungen hatten einsetzen müssen.
    Die Gleiterbesatzungen besetzten die Raumschiffe, ohne auf
nennenswerten Widerstand zu stoßen.
    Omar Hawk wandte sich schaudernd ab, als er bemerkte, daß
man die überwältigten Tlunx einfach aus den Hangarschleusen
warf.
    Aber er mußte bleiben, bis er annehmen durfte, daß der
letzte in OffTsar weilende Tlunx unschädlich gemacht worden war.
    Danach würde er nach Orsol zurückkehren, denn es gab ein
Problem, das unbedingt gelöst werden mußte, bevor etwas
geschah, das man nicht mehr rückgängig machen konnte.
    Vier der von Tlunx besetzten Kugelschiffe waren auf das normale
Energieniveau von Taafun übergewechselt.
    Damit stand ihnen das Universum offen...
    *
    Als er in dem Zimmer der Militärkommandantur materialisierte,
erwartete ihn statt des Moduls der Hathor.
    Tengri Lethos’ Gesicht war außergewöhnlich ernst.
    Omar wußte sofort, daß etwas geschehen war, das ihre
Pläne umwarf.
    »Ich habe Luns Gedankentransmitter in der Stadt verborgen«,
sagte Lethos mit der leisen Stimme, mit der er gewöhnlich
sprach. »Wir müssen diese Ebene so schnell wie möglich
verlassen.«
    Er machte eine Pause, als scheue er sich, die verhängnisvolle
Nachricht auszusprechen. »Sämtliche Tlunx sind
verschwunden, Hawk — außer denen, die sich in und um
Orsol befinden. Wir haben diese Wesen überschätzt.«
    Omar Hawk atmete schwer.
    »Unterschätzt, meinen Sie sicher, Lethos?"
    Der Hüter des Lichts lächelte nachsichtig.
    »Wir haben ihren Mut und ihre Standhaftigkeit überschätzt,
Hawk. Die Tlunx gerieten in Panik, als zusätzlich zu ihren
Leuten in Orsol und Umgebung der koordinierende Stab in der
Raketenbasis ausfiel. Daraufhin flüchteten sie, und sie nahmen
alle Raumschiffe mit, deren sie nur habhaft werden konnten.«
    »Hm!« machte Hawk. »Das ist verständlich.
Für die Tlunx kann es nichts Schlimmeres geben als ihre
Parafähigkeit zu verlieren. — Wir müssen ihnen sofort
folgen, Lethos!«
    Der Hathor hob beschwichtigend die Hand.
    »Geduld, Freund! Wir dürfen den Fehler nicht
wiederholen. Auf dem normalen Energieniveau

    Taafuns fühlen sich die Tlunx wahrscheinlich sicher. Wenn
wirjetzt ebenfalls dort auftauchten und Unruhe stiften würden,
vertreiben wir sie endgültig. Damitjedoch gerieten sie außerhalb
unserer Kontrolle. Nein, wir müssen warten, bis der planetare
Gedankentransmitter fertiggestellt ist.«
    Der Oxtorner trommelte nervös mit den Fingern auf der
Tischplatte.
    Dann fuhr er herum und blickte Lethos durchbohrend an.
    »Warum wollen Sie nicht einsehen, daß es Situationen
gibt, die man ohne Gewaltanwendung nicht