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PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

Titel: PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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starrte er
seinen Herrn an und ließ dabei ein kaum hörbares Grollen
ertönen.
    Omar kniete neben dem Tier nieder und faßte es mit drei
Fingern unter den Unterkiefer. Er spürte seit einigen Minuten,
daß etwas in der Luft lag. Ein Telepath hätte
wahrscheinlich starke parapsychische Schwingungen registriert,
vermutete er. Für ihn war alles nur ein vages Gefühl, wie
man es manchmal erlebte, wenn jemand einem ins Genick starrt.
    »Ich kann verstehen, daß du Angst hast, alter Freund«,
redete er beruhigend auf den Okrill ein. »Ich habe selbst
Angst. Die Erinnerung daran, daß man praktisch schon einmal
gestorben war, ist alles andere als angenehm. Aber es muß sein,
sonst sterben bald Milliarden unschuldiger Wesen in dieser Galaxis -
und das würde nur der Anfang sein.«
    Zögernd richtete Sherlock sich auf, schob sich schwerfällig
einen halben Meter vor und richtete die violett schillernden Augen in
die unergründliche Tiefe des Liftschachts.
    »Nun mach schon, Sherlock!«
    Der Oxtorner klopfte dem Tier auf den Rücken. Es machte ihn
nervös, daß sich kein einziger Tlunx mehr sehen ließ.
Die Zwerge bereiteten etwas vor, und es würde bestimmt nichts
Angenehmes sein - für niemanden.
    Sherlock fauchte.
    Omar fühlte, wie die stahlharten und zugleich geschmeidigen
Muskelpakete unter der zähen Panzerhaut sich zusammenzogen.
    Dann schnellte das Tier sich ab, überschlug sich zweimal und
stürzte wie ein Stein den Schacht hinab.

    Hawk erstarrte.
    Die Antigravitation war abgeschaltet!
    Den Bruchteil einer Sekunde lang zögerte er. Dann sprang er
dem Okrill hinterher.
    Seine Gedankenimpulse aktivierten den Polfeldantrieb des
Einsatzanzuges. Mit erschreckender Klarheit kam ihm zum Bewußtsein,
daß er dieses Aggregat nicht getestet hatte, nachdem Atorby den
hathorischen Anzug regenerieren ließ.
    Aber im nächsten Augenblick spürte er die Wirkung des
gepolten Kraftfeldes. Er bewegte sich wie ein Geschoß den
Schacht hinab, holte Sherlock ein, bremste ab und ergriff das
Halsband des Tieres. Allmählich wurde aus dem Sturz ein zwar
rasches, aber nicht mehr lebensbedrohendes Absinken.
    Noch langsamer getraute sich Omar nicht zu bewegen. Die Tatsache,
daß der Antigravlift desaktiviert war, erschien ihm als der
beste Beweis dafür, daß die Zwerge sich dazu aufgerafft
hatten, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
    Er mußte ihnen zuvorkommen!
    Aber dann, als ein fremder Geist sich in den seinen senkte, wußte
er, daß sich das Verhalten der Unheimlichen viel grundlegender
gewandelt hatte.
    Nunmehr schreckten sie nicht einmal davor zurück, ein Wesen,
das für sie ein Meister der Insel war, paraphysisch zu
beeinflussen, um ihm ihren Willen zu diktieren.
    Oh, er verstand sie nur zu gut, diese Zwerge! Panische Furcht
hatte ihre Bedenken und ihre realen Ängste davongeschwemmt. Sie
mußten nach allem, was sie mit ihm, Omar Hawk, bisher an
Enttäuschungen erlebten, annehmen, daß der »MdI«
ihnen die Konditionierung versagte, daß er überhaupt nur
auf diesem Planeten gelandet war, weil sein Raumschiff einen Defekt
aufwies; nun versuchte er sie so lange hinzuhalten, bis die Frist
abgelaufen war.
    Aber im Unterbewußtsein der Tlunx schien noch immer ein Rest
der alten Furcht vor den Meistern zu wohnen - genug, um ihr Vorgehen
lau und unentschlossen werden zu lassen.
    Hawk biß sich die Lippen blutig vor Schmerz, aber der fremde
Geist gewann keine Macht über ihn.

    Doch die Angriffe würden sich wiederholen.
    Als er wieder einigermaßen klar sehen konnte, versuchte er
die zurückgelegte Entfernung abzuschätzen.
    Er kam zu dem Ergebnis, daß sie viel zu tief geglitten
waren.
    »Was ist los mit dir, Sherlock?« fragte er entsetzt
und doch noch zu kraftlos, um Nachdruck in seine Worte zu legen.
»Hast du die Spur verloren?«
    Der Okrill nieste - und glitt auch am nächsten Ausstieg
vorüber.
    Omar Hawk versuchte, den Mentokontakt in seinem Gehirn zu
aktivieren, jenen Kontakt, der einen halborganisatorischen
Hirnwellenverstärker mit seiner Hirnwellenenergie verknüpfte
und es ihm ermöglichte, die Super-Infrarot-Wahrnehmungsbil-der
des Okrill zu sehen.
    Im ersten Augenblick schien es zu gelingen. Er schloß die
Augen und sah die verschwommenen Infrarotspuren zweier Gestalten.
    Doch dann kam der nächste Angriff der Zwerge - und das
Infrarotbild verschwand aus seinem Geist.
    Diesmal kämpfte er bis zur völligen Erschöpfung.
Aber wenigstens konnte er den geistigen Angriff noch einmal abwehren.
Er durfte jedoch nicht daran

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