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PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

Titel: PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein Tlunx.
    Der Oxtorner richtete die Waffe auf ihn.
    »Führe mich hin!«
    Der Zwerg verbeugte sich. Aber Omar sah wohl, daß seine
Stirn nicht den Boden berührte. Die Unheimlichen hatten ihren
passiven Widerstand gegen das Wesen aufgegeben, das ihnen einst
allmächtig erschienen sein mußte. Dieser Glaube war
erschüttert; er würde gänzlich und endgültig
zusammenbrechen, wenn er ihnen nicht bald zur Konditionierung
verhalf.
    Omar Hawk trieb seinen Führer zu immer größerer
Eile an. Sie kamen an anderen Tlunx vorbei. Überall begegneten
Omars Blicke eisiger Zurückhaltung. Von der ehemaligen Un

    terwürfigkeit war nichts mehr zu erkennen. Sie war von den
Zwergen abgefallen.
    Der Oxtorner spürte, daß sich hinter der Maske der
Passivität brodelnde Leidenschaften verbargen: Hysterie und
Panik, Existenzangst und Zerstörungswut.
    In den Augen der Tlunx trug er die Schuld, daß sie noch
immer auf die Konditionierung warten mußten.
    »Hier ist es, Maghan!« stieß sein Führer
keuchend hervor und öffnete eine Tür.
    Omar stieß ihn zur Seite und stürmte in den Raum.
    Ein Tlunx stand mit dem Rücken zu ihm. Jetzt drehte er sich
um und blickte ihn beschwörend an.
    Hinter ihm lag - auf einem blinkenden Operationstisch -Sherlock!
    »Es wird gleich wieder zu sich kommen, Maghan«,
flüsterte Atorby. »Wir fanden es in einem anderen
Transmitterempfänger, mit schweren Strahlenverbrennungen.«
    Omar schob die Waffe ins Halfter zurück und trat langsam an
den Operationstisch heran. Von den Strahlenverbrennungen war nichts
mehr zu erkennen. Atorby hatte sie anscheinend ebenso beseitigt wie
seine tödliche Rückenverletzung.
    Der Oxtorner wandte sich ab, damit der Tlunx nicht sah, wie er mit
seinen widerstreitenden Gefühlen kämpfte. Am liebsten hätte
er Atorby die winzigen Hände gedrückt und ihm gedankt. Aber
das wäre wahrscheinlich die größte Dummheit gewesen,
die er überhaupt begehen konnte. Ein MdI kannte keine
Dankbarkeit; für ihn waren alle anderen Lebewesen nur Werkzeuge,
die man benutzte, solange sie ihren Zweck erfüllten.
    Der Operationstisch schwankte bedenklich, als Sherlock sich
unmittelbar aufrichtete. Das Tier funkelte die beiden Tlunx an und
öffnete das Maul zu einem furchterregenden Grollen. Dann duckte
es sich zum Sprung.
    Atorby wich zurück, strauchelte und löste sich in eine
Wolke molekularen Staubes und eine faustgroße Kugel auf.
    »Sherlock!« rief Omar Hawk leise.

    Der Okrill wirbelte herum. Unter ihm brach der Operationstisch
endgültig zusammen. Sherlock trampelte die Trümmer nieder
und kam auf seinen Herrn zu, preßte ihm das breite Maul in die
Kniekehlen und nieste anhaltend.
    Hawk schlug ihm zärtlich auf die Schädeldecke.
    »Schon gut, alter Junge. Man hat uns beide wieder
zusammengeflickt.«
    Unwillkürlich schaute er dorthin, wo der Zwerg sich aufgelöst
hatte. Diesmal gab es glücklicherweise weder einen scharfen
Luftzug noch einen Transmitter, durch den der molekulare Staub
verschwinden konnte.
    Und so wurde der Oxtorner zum erstenmal Zeuge, wie ein Tlunx sich
aus der extremsten Verwandlungsform wieder zu seiner normalen Gestalt
regenerierte.
    Der kaum sichtbare Staub verdichtete sich zu einer Spindel. Ein
schwaches Glühen legte sich hofartig darum; die Spindel begann
sich zu drehen, schneller und immer schneller, bis das menschliche
Auge keine Einzelheiten mehr erkennen konnte.
    Sekunden später nur schien die Spindel ruckartig zum
Stillstand zu kommen. Der Lichthof wurde undurchsichtig, milchig weiß
und nahm Konturen an - die Konturen eines weißen Umhangs, der
einen Tlunx bekleidete.
    Die Kontrollkugel aber war verschwunden. Omar bedauerte, daß
er nicht darauf geachtet hatte, wie sie sich in die neue Struktur
einfügte.
    Die purpurrot fluoreszierenden Augen Atorbys glühten ihn an.
    »Geh, Maghan!« sagte er mit bebender Stimme. »Geh
und nimm dein Ungeheuer mit. Aber vergiß nicht, daß wir
auf die Konditionierung warten!«
    »Wie sprichst du mit einem Meister der Insel?« sagte
Omar schneidend.
    »Wie der Vertreter einer Rasse, die nichts mehr zu
verlieren, aber alles zu gewinnen hat«, entgegnete Atorby
tonlos.
    Omar Hawk wandte sich zur Tür und schritt hinaus. Sherlock
folgte ihm.

    »Auch ich habe nichts mehr zu verlieren«, murmelte der
Oxtorner vor sich hin, »aber etwas zu gewinnen - und ich werde
es gewinnen!«
    »Sherlock, such!« befahl er.
    Der Okrill warf sich auf die Metallplatten vor dem Liftschacht,
daß der Boden dröhnte. Mit geöffnetem Maul

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