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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alte Weib.
    Der Korridor war unbeleuchtet, und da der Vorhang kein Licht
durchließ, musste sich Pharon seinen Weg durch die
    Dunkelheit an der Wand entlang tasten. Nach einigen Schritten
griff seine Rechte ins Leere. Modergeruch strömte aus dem Loch,
und Pharon war, als höre er auch Geräusche. Kurz
entschlossen stützte er sich mit den Armen an den unteren Rand
des Loches und zog sich hinein. Als er bereits mit halbem Körper
drinnen war, drückte plötzlich ein harter Gegenstand gegen
seine Rippen.
    Er war eingezwängt, und der Druck verstärkte sich immer
mehr. Er tastete den Gegenstand ab und begriff, dass es sich um eine
schwere Steinplatte handelte, die sich vor das Loch zu schieben
begann und ihn unweigerlich zerquetschen würde. Wieder hörte
er das Geräusch vor sich in der Dunkelheit. Es klang wie ein
Keuchen.
    »Mädchen!« stöhnte Pharon.
    Er hörte einen überraschten Ausruf und dann die Stimme
des Mädchens. »Verschwinde von hier. Du hast hier nichts
zu suchen!«
    Die Steinplatte drückte noch stärker gegen seine Rippen.
    »Ich kann nicht… bin eingezwängt.« Der Schmerz
trieb ihm die Tränen in die Augen. »Lass mich durch, bitte
…»
    Plötzlich gab der Druck des Steines nach. Er hörte das
Ächzen, als die Steinplatte immer weiter zurückwich. Pharon
schob sich mit äußerster Anstrengung durch das Loch.
Hinter ihm schloss sich die Steinplatte. Er blieb einige Zeit mit
geschlossenen Augen liegen. Als er sie öffnete, sah er links von
sich eine flackernde Kerze. Maraschs Tochter stand vor ihm.
    »Warum bist du mir gefolgt?« fragte sie. Ihr Gesicht
lag halb im Schatten und war wunderschön, ihr blondes Haar wurde
vom Kerzenschein umrahmt, und es sah so aus, als besitze es eine
eigene Leuchtkraft.
    »Ich habe dich gerettet«, klagte Pharon sie an, »und
du wolltest mich töten.«
    »Das stimmt nicht. Ich rechnete nicht damit, dass du mir
    folgen würdest. Das war unklug von dir.«
    »Warum?« fragte er.
    Sie wischte sich über die Augen, trat einen Schritt zurück
und schüttelte verständnislos den Kopf. »Dass du dir
das nicht denken kannst! Die Jäger werden das ganze Pilgerhaus
absuchen. Sie werden dich nicht finden, weil du hier bist. Was willst
du ihnen erzählen, wenn du ihnen später unter die Augen
trittst?«
    Mit lähmender Wucht traf ihn die Erkenntnis dessen, was er
getan hatte. Er hatte sich zu einem Verbündeten dieses Mädchens
gemacht, sich deshalb gegen die Jäger und gegen seinen Gott
gestellt. Das allein erschreckte ihn nicht, denn er hatte in gutem
Glauben gehandelt und das Mädchen beschützt, weil er es
bekehren wollte. Noch einmal tauchte die Szene vor seinem geistigen
Auge auf, wie Marasch von den Jägern ins Jägerheim gezerrt
wurde, und die Vorstellung, ihm könnte es ähnlich ergehen,
ließ ihn erschauern.
    Er wollte etwas sagen, aber kein Ton kam über seine Lippen.
Das Mädchen sah ihn an.
    »Jetzt erkennst du deinen Fehler«, sagte sie.
    »Was soll ich tun?« fragte er schließlich
krächzend. Er bereute seine Worte augenblicklich, denn indem er
sich hilflos zeigte, lieferte er sich dem Mädchen aus. Dabei
wollte er sie beeinflussen. Aber jetzt war es zu spät, er konnte
das Gesagte nicht mehr rückgängig machen, außerdem
fiel ihm kein Ausweg aus dieser Lage ein.
    Das Mädchen biss sich auf die Lippen und blickte sich wie
suchend um.
    »Es ist noch nicht alles verloren«, sagte sie und wies
in ein dunkles Kellergewölbe. »Folge mir.«
    Er setzte sich in dem Loch auf und sprang in den Raum hinunter.
Bevor er dem Mädchen folgte, sah er sich kurz um. Der Raum war
nicht groß. Der Boden bestand aus Lehm, und
    wo die Wände nicht von Holzkisten oder Stellagen verstellt
waren, sah man, dass sie keinen Verputz hatten. In einigen Regalen
der Stellagen standen Bücher. Bücher! Außer einem
Tisch, auf dem die Kerze stand, und einem halben Dutzend Sesseln, die
unordentlich umherstanden, gab es keine Anzeichen dafür, dass es
Menschen hier mitunter längere Zeit aushielten.
    Das Mädchen nahm die Kerze in die Hand, hielt eine hohle Hand
vor die Flamme und ging in das Kellergewölbe hinein. Pharon
folgte ihr. Ihm war kalt, und die feuchte, stickige Luft reizte ihn
zum Husten.
    »Was sind das für Räume?« fragte er, als er
mit dem Mädchen über feuchte Stufen in ein großes
Gewölbe schritt, das von dem spärlichen Licht der Kerze
nicht ausgeleuchtet wurde.
    »Du musst mir versprechen, dass du das alles wieder
vergisst«, sagte sie fest.
    »Aber wie kann ich …«
    Sie

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