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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blieb stehen und blickte ihn an. »Du musst es vergessen.
Was sich hier abspielt, ist nichts für dich.«
    »Verbotene Dinge?«
    »Ja.«
    »Wissenschaftliche Dinge?« »J-ja.«
    »Eben deshalb muss ich mich dafür interessieren«,
eröffnet« er ihr. »Ich bin ein Mann Gottes, und ich
glaube an das Wort, das ich verbreite. Dass es solche Verstecke gibt,
in denen sich Menschen den Mysterien der Wissenschaften hingeben, ist
für mich ein Zeichen, dass es für mich noch viel Arbeit
gibt. Es wäre auch die Aufgabe deines Vaters gewesen, den
Verblendeten den richtigen Weg zu zeigen.«
    »Lass meinen Vater aus dem Spiel!« fuhr sie ihn an,
wandte sich ab und ging wieder weiter. Mit unterdrückter Stimme
fügte sie hinzu: »Er wird bereits in diesem Augenblick
alle
    seine Sünden abbüßen …«
    Pharon konnte darauf nichts sagen, weil sein Trost nicht glaubhaft
geklungen hätte. Plötzlich blieb er stehen und griff in
eine Nische, in der verschiedene Gewänder hingen. Als er mit der
Hand über die Reihe strich, erkannte er, dass auch Kutten
darunter waren, wie sie nur Prediger trugen.
    »Was bedeutet das?« fragte er anklagend und hielt eine
Kutte in die Höhe.
    »Wir müssen uns oftmals verkleiden«, sagte das
Mädchen und wandte sich zum Gehen. »Wir müssen uns
beeilen.«
    »Wie tief kann der Mensch sinken!« seufzte Pharon.
Danach schwieg er. Sie führte ihn in ein noch tieferes Gewölbe
und blieb dann in einer Kammer stehen, aus der ein Schacht in die
Höhe führte.
    »Hier musst du hinaufklettern«, erklärte sie.
»Der Schacht endet in einem Park, der sich einige Häuserreihen
hinter dem Pilgerhaus befindet. Du kannst den Jägern erzählen,
dass du dich in der Stadt umgesehen hast, wenn sie dich nach deinem
Verbleib befragen.«
    Er rührte sich nicht von der Stelle.
    »Nun klettere schon hinauf«, drängte sie.
    Ungerührt blickte er sie fest an. »Ich frage mich, ob
ich richtig handle. Kann ich diese Verantwortung ganz allein auf
meinen Schultern tragen? Oder soll ich sie mit den Jägern
teilen? Soll ich sie über die Vorgänge hier unterrichten?
Mit ihrer Hilfe könnte ich euch vielleicht eher bekehren.«
    »Was?« Das Mädchen starrte ihn fassungslos an.
»Du denkst darüber nach, ob du den Jägern von diesem
unterirdischen Versteck erzählen sollst? Das … das …«
    »Es wäre vielleicht das Beste«, warf er ein.
    Das Mädchen lehnte sich zitternd gegen die nasskalte Wand.
Die Kerze entglitt ihrer kraftlosen Hand und verzischte auf dem
Lehmboden.
    »Wenn du dich den Jägern mitteilst«, flüsterte
sie, »dann wird mit dir und mir und uns allen dasselbe
geschehen, wie mit meinem Vater. Die Jäger werden aus uns solche
Ungeheuer machen, die sie selbst sind. Das wäre… schlimmer
als der Tod …«
    Irgendwo fielen Wassertropfen. Es war das einzige Geräusch.
    »Ich werde die Verantwortung selbst tragen«, murmelte
Pharon. »Ich werde wieder hierher kommen.«
    »Danke«, sagte sie erleichtert und suchte in der
Dunkelheit seine Hand. Er spürte, wie sie sie gegen ihr Gesicht
presste und küsste. Ihre Tränen benetzten seine Handfläche,
und er schämte sich, weil er zuließ, dass sie sich so
demütigte. Aber er würde sie dahinlenken, dass sie ihre
Demut ihrem Gott Zete zeigte.
    »Wie heißt du?« fragte er.
    »Raschana.«
    »Ich sehe dich wieder. Hier.«
    Dann kletterte er die metallenen Sprossen des Schachtes hinauf. Er
kam zwischen einigen grünenden Büschen in einem großen,
verwilderten Park ins Freie. Inzwischen hatte die nächtliche
Fluoreszenz die Dämmerung abgelöst, und als er aus dem Park
auf die Straße trat, war er sofort von dem hektischen Getriebe
und vielfältigen Leben umgeben, wie es nur eine Stadt aufwies.
    Für einige Sekunden schien die Zeit stillzustehen, und Pharon
vergaß seine Sorgen und das Dilemma, in dem er sich befand. Nur
der augenblickliche Eindruck zählte, dieser kurze Moment
berauschte Pharon und nahm ihn gänzlich in Anspruch. Jetzt gab
es nur den beladenen Planenwagen, dessen Fuhrwerker hoch droben auf
dem Kutschbock saß und der die beiden kräftigen Pferde mit
der Peitsche und mit scharfen Rufen zu größerer Eile
anspornte; die Marktstände, die in langer Reihe nebeneinander am
Rande des Parkes standen und
    hinter denen die Ausrufer ihre Waren anpriesen; die drei Gesellen,
die auf primitiven Instrumenten eine Melodie zum besten gaben, zu der
einer eine abgeänderte Form des Glaubensbekenntnisses sang -
eine Menschenmenge versammelte sich um sie, aus der so manche Kehle
in

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