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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wahnsinn der Selbstvernichtung zuzustreben schien.
    Sie fanden eine Zivilisation vor, die dem terranischen Mittelalter
noch am ehesten vergleichbar war. Deshalb dachten sie naturgemäß
an eine Kulturrevolution, an einen Aufbruch in ein neues Zeitalter,
als sie die Vorgänge auf dem hufeisenförmigen Kontinent
beobachteten. Aber bald erkannten sie, dass es sich hier nicht um
eine Revolution des Fortschritts handelte, sondern um ein Chaos,
dessen Auswirkungen eine ganze Rasse zurückwarf.
    Die Menschen dieser Welt zündeten ihre Städte an und
bekriegten sich; und am Ende eines kurzen, leidenschaftlichen
Amoklaufes zogen sie in langen Kolonnen zum Äquator. Sowohl die
Bewohner des Südlandes als auch die des Nordlandes wanderten in
Richtung Äquator. Die Tendenz war überall die gleiche; es
schien, als wollte dieses Volk durch Plünderung, Brandschatzung
und Totschlag die Brücken zu seiner Vergangenheit niederreißen
und aus dem Nichts eine neue Epoche einleiten. Unter bestimmten
Voraussetzungen konnte dieses Vorgehen für eine Rasse
vorteilhaft sein, aber unter diesen Umständen musste der Phönix,
der aus dieser Asche stieg, verkümmert und degeneriert sein.
Orgedon brannte.
    Die Bürger selbst legten das Feuer, vermummte Gestalten
wachten darüber, dass das Feuer schnell um sich griff und alles
verzehrte, was brennbar war.
    Perry Rhodan beobachtete diese Vorgänge am Bildschirm. Als er
aus den Augenwinkeln eine Bewegung bemerkte, wandte er sich um. Es
war Leutnant Dovegray, sein ängstlicher Beschützer.
    »Warum tun sie das?« fragte Perry Rhodan und deutete
auf die brennende Stadt. »Können Sie mir das sagen?«
    »Ich glaube schon, Sir«, erwiderte Dovegray zögernd.
»Die ANTIQUE hat das panchromatische und infrarote Filmmaterial
inzwischen ausgewertet. Die Ergebnisse kamen durch, als Sie die
Hauptzentrale für einen Augenblick verließen …«
    »Ersparen Sie sich bitte langatmige Erklärungen«,
unterbrach ihn Rhodan. »Was ist von diesen Vorgängen also
zu erwarten?«
    Leutnant Dovegray überlegte sich seine Worte gut; es war
nicht leicht für einen gewöhnlichen Offizier, dem
mächtigsten Mann des Universums unbefangen Rede und Antwort zu
stehen, obwohl sich Perry Rhodan um eine freundschaftliche Atmosphäre
bemühte.
    Dovegray erklärte: »Diese Welt befindet sich in einem
Umbruch. Aus den laufenden Berichten, die die Ex-EZI l ans Archiv der
Explorerflotte weitergab, wissen wir von dem Schutzmantel aus
kristalliner Materie, der den Planeten vormals umgab. Nun lebte diese
Rasse in dem Bewusstsein, ein Himmelsdach über sich zu haben.
Durch den Schein der kleineren Sonne befand sich der Kristallmantel
auch nachts in einem leichten Glühen. Es gab keinen
herkömmlichen Wechsel von Tag und Nacht und keinen offenen
Himmel, und unter diesen Voraussetzungen entwickelte sich die Psyche
dieser Rasse. Die Zivilisation und Kultur entstand unter dem
Himmelsdach, das die Grenze der realen Welt bildete. Was darüber
hinausreichte, gehörte ins Reich der Mythologie.
    Und plötzlich verschwindet das Himmelsdach! Wir können
nur erahnen, was in den Menschen in diesem Augenblick vor sich
gegangen ist. Mit dem Schutzmantel muss eine Welt für sie
eingestürzt sein; die Sicherheit und Geborgenheit, die er ihnen
gegeben hatte, verschwand von einem Augenblick zum anderen; Tausende
von Gesetzen, die sie sich in
    jahrhundertlanger Forschung geschaffen hatten, wurden ungültig;
der Himmel hatte plötzlich keine Begrenzung mehr, und dort oben
war nicht das Reich ihrer Götter oder ihrer Teufel. Der Himmel
brach auf - und dahinter lag das Nichts. Jahrhundertlange Tradition
wurde von einer Minute zur anderen ungültig. Eine Rasse dieses
Niveaus kann sich unmöglich so schnell umstellen. Das
Himmelsdach musste so plötzlich aufgebrochen sein, dass nicht
einmal ihre weisen Männer rettend in den Situationswechsel
eingreifen konnten. Es musste zur Massenhysterie kommen. Und das ist
das Ergebnis.«
    »Eine Rasse bereitet ihren Untergang vor«, sinnierte
Perry Rhodan. Er riss sich in die Wirklichkeit zurück und trug
dem Funker auf, eine Verbindung mit der ANTIQUE herzustellen.
    »Haben Sie daran gedacht, dass wir die Schuld an ihrem
Untergang haben könnten, Leutnant?« fragte Rhodan
Dovegray. Als er einem verständnislosem Blick begegnete, fuhr er
fort: »Denken Sie an den Hilferuf der Ex-EZI 1. Gibt es nicht
zu cfenken, dass das Himmelsdach ausgerechnet beim Eintreffen des
Explorerschiffes einstürzte, nachdem es vielleicht

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