PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard
Überlegung recht und haben nichts
gefunden. Das wäre fatal.”
„Das wäre vermutlich der Untergang dieses Planeten”,
sagte Praynshaelter grimmig. „Es liegt also an uns, etwas zu
finden.”
„Sie wissen”, sagte Doc mit dem schwachen Versuch zu
scherzen, „wie es mit manchen Ostereiern ist. Man findet sie
erst zu Pfingsten.”
Die drei Männer in der Hauptzentrale blickten starr nach
vorn.
Sie flogen in das Auge eines Wirbelsturmes hinein. Die schweren
Maschinen der Jet hielten unbeirrbar den Kurs. An der durchsichtigen
Kuppel jagten die Wolken vorbei, und Eisnadeln prasselten wie kleine
Speere gegen das Spezialglas. Der Pilot drehte die eingegossene
Heizung auf volle Kraft und schaltete seine Radareinheiten auf
höchste Leistung.
„Ein weiteres Zeichen, daß die Temperaturen auf dem
ganzen Planeten beginnen, verrückt zu spielen”, bemerkte
Doc. „Um diese Zeit gibt es keine Schneestürme am Pol.”
„Landen wir?” fragte Jermendy.
„Ja”, sagte der Major einsilbig.
Dann schien sein Plan perfekt, und er äußerte sich nach
einigen Sekunden. Seine Hand drückte wieder den breiten Schalter
der Bordkommunikation. Jeder hörte, was der Major vorschlug.
„Jermendy und Sinacid bleiben in der Jet. Jermendy hält
sich bereit, jederzeit zu starten, Sinacid sollte sein Geschütz
feuerbereit halten. Der Rest besteigt bewaffnet den Gleiter und
fliegt in Bodennähe so lange herum, bis wir etwas finden.
Einverstanden?”
Die Meldungen kamen aus dem Deck II, die beiden anderen Männer
nickten dem Major zu.
„Wie weit sind wir entfernt?” fragte Praynshaelter
knapp.
Der Komputer der Positronik warf einige Zahlen aus. Der Major las
sie ab und gab sich die Antwort.
„Zehn Minuten.”
Sechshundert Sekunden später setzte die Jet auf wie eine
Feder. Die Antigraveinrichtung hielt den Diskus in der Schwebe, bis
die vier Teleskoplandestützen ausgefahren waren. Dann brach ein
schillernder Partikelstrom aus den Projektionsfelddüsen und
schmolz tiefe Löcher in das Eis. Ein leichter Ruck ging durch
die Zelle der Konstruktion.
Die vier Männer trafen sich auf Deck I.
Hier stand ein schwerer Gleiter, dem man die Art seiner Einsätze
ansehen konnte; Beulen und Schrammen bedeckten die sonst glatte
Kunststoffschale. Es war ein Boeing Kanopus, der eine stahlverstärkte
Kabinendachkonstruktion aufwies, sehr starke Maschinen und einen
drehbar eingebauten Strahler beachtlicher Stärke aufwies.
„Falls wir aussteigen müssen", sagte Vakenburg und
rieb sich die Hände, „werden wir ein wenig frösteln.
Ich empfehle, Schutzanzüge anzuziehen."
„Selbstverständlich", sagte der Major. „Sie
sind hinter jener Tür dort zu finden."
Die Mitglieder dieser denkwürdigen Expedition waren unruhig
und bemühten sich, es nicht zu zeigen. Sie wußten, was von
der Schärfe ihrer Augen und von ihren Bemühungen abhing.
Sie zogen schweigend die leichten Schutzanzüge über ihre
Kleidung, kontrollierten die Säume und Verschlüsse und
klinkten schließlich die Helme in die Halsringe ein. Die
Versorgungsaggregate begannen zu arbeiten, und die Lautsprecher
erwachten mit knisternden Geräuschen.
„Brechen wir auf!" sagte der Major heiser.
Langsam glitt die Bodenschleuse auf. Vakenburg, der an den
Schaltern stand, sah den Wirbel kristallener Nadeln hereinschlagen
und sagte laut:
„Jermendy?"
„Hier. Was gibt es?" Der Pilot meldete sich von seinem
Kontrollpunkt aus.
„Ich steige ein. Schließen Sie bitte die Schleuse,
ja?”
„In Ordnung, Vake.”
Der Sturm riß und zerrte an den Stahlverstrebungen und am
Gleiter, der jetzt langsam der Schleuse zuglitt. Vakenburg schwang
sich hinein, setzte sich und verriegelte die Tür an seiner
Seite. Die hauchdünnen Drähte, die durch das Kunstglas des
Verdecks führten, erhitzten das Material derart stark, daß
sich Schnee und Eis nicht lange halten konnten.
Das schwere Fahrzeug mit vier Mann Besatzung glitt zur Schleuse
hinaus und hinein in ein heulendes Inferno aus Schnee, Eis und
Dunkelheit. Der polare Tag empfing sie mit einer wütenden,
tobenden Abwehrreaktion.
Sie hatten den Wind fast im Gesicht, und die Maschinen kämpften
gegen ihn an.
Doc steuerte den Gleiter. Er schaltete die starken, beweglichen
Frontlichter ein. Breite Lichtstrahlen schnitten durch den Schnee,
der mit dem Sturm fast waagrecht durch die Luft geworfen wurde und
den Gleiter binnen einiger Sekunden in einen weißen Schemen
verwandelte.
Dann wimmerten die Aggregate auf.
Der Gleiter machte einen
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