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PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

Titel: PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fingergroßes
Insekt breit, das sich gerade in seinem Gesicht hatte niederlassen
wollen.
    „Verdammte Bestien!"
    „Soll ich Sie ablösen, John?" fragte Rhodan, der
hinter dem Major ging.
    Mulongo schüttelte den Kopf.
    „Das wäre gegen die Spielregeln." Er hob die Hände
vors Gesicht und tastete sich weiter durch den Lianenvorhang. „Sie
sind erst in einer halben Stunde wieder dran, Sir."
    Perry Rhodan erwiderte nichts darauf. Nach anderthalb Tagen Marsch
durch den Dschungel von Nyonga war er zu der Einsicht gekommen, daß
alles, was nicht unbedingt lebensnotwendig war, unnütze
Energieverschwendung bedeutete.
    Anfangs hatten sie die Raumanzüge geschlossenge
    halten. Aber nachdem der Vorrat an komprimiertem
Sauerstoff-Helium-Gemisch bis auf ein Drittel des Nennwertes
abgesunken war, beschlossen sie den Rest für eventuelle Notlagen
aufzusparen.
    Seitdem litten sie unter der feuchtheißen Atmosphäre,
die selbst nachts kaum abkühlte. Schlimmer noch aber waren die
Tiere des Dschungels. Zweimal hatten sie den Überfall einer
Saurierart mit katzenähnlichen Köpfen im letzten Augenblick
erkannt und mit ihren Blastern abgewehrt. Leider war es sinnlos,
gegen die zahlreichen Insekten mit Energiewaffen vorzugehen.
Schabenähnliche Tiere mit giftigen Stachelschwänzen
rieselten von den Zweigen auf die herab, blutsaugende Fluginsekten
versuchten, sich auf ihren unbedeckten Gesichtern niederzulassen, und
von Zeit zu Zeit blieben sie in den klebrigen Netzen kopfgroßer
Arachnoiden hängen.
    Schimpfend zog Perry Rhodan den linken Fuß aus dem
Fangtrichter einer fußballgroßen Bodenqualle, die ihre
Nesselfäden um seinen Stiefel schlang. Das Tier konnte ihm
nichts anhaben, aber er ekelte sich vor ihm.
    Zischelnd verschwand eine braunrote Schlange hinter dem
Lianenvorhang. Von oben erscholl dumpfes Trommeln.
    Mulongo blieb abrupt stehen und spähte hinauf in das
undurchsichtige Gewirr duftender Blüten, Lianen, Zweige und
Blätter.
    „Ein Gruß aus der Heimat! Unfaßlich!"
    Rhodan grinste.
    Er deutete mit dem Lauf seines Impulsstrahlers zu einem Zweig
dicht über Mulongos Kopf. „Dort sitzt Ihr Freund, John."
    Der Major legte den Kopf in den Nacken und betrachtete das kaum
unterarmlage Geschöpf, äußerlich eine Mischung
zwischen Eidechse, Wildkatze und Ochsenfrosch. Eine gelbleuchtende
Blase am Kehlkopf des Tieres bewegte sich rhythmisch sie schien die
Laute zu verursachen, die wie Rhythmen afrikanischer Urwaldtrommeln
klangen.
    Plötzlich fielen von überallher zugleich weitere
Trommler ein.
    Mulongo stieß einen schrillen Pfiff aus. Das Tier verstummte
und war im nächsten Moment im Zwielicht untergetaucht. Dafür
prallten die Giftzähne einer rotgetigerten Schlange gegen den
Zweig. Mit enttäuschtem Zischen fuhr das Reptil zurück und
glitt geschmeidig davon. „Wenn ich nicht gewesen wäre...",
murmelte der Major.
    Er trat nach einem armlangen Tausendfüßler, der seine
Stiefel zu erklettern versuchte.
    Perry Rhodan sah auf die Uhr.
    „Ich löse Sie jetzt ab!" sagte er bestimmt.
    Ohne auf Mulongos schwachen Protest zu hören, drängte er
sich an ihm vorbei und zwängte sich gleich darauf wieder durch
Lianen, Zweige und vermodertes Holz.
    Drei Stunden später stieg das Gelände an. Der Urwald
lichtete sich. Sie kamen rascher vorwärts, und nach einer
weiteren Stunde standen sie auf der grasbewachsenen Kuppe eines
kegelförmigen Berges und blickten auf das undurchdringliche,
dampfende Wipfeldach zurück, unter dem sie noch vor kurzem
marschiert waren.
    Vor ihnen aber war der Urwald wie abgeschnitten. Auf riesigen,
sumpfigen Feldern von exakt quadratischen Formen wiegten sich die
Halme von Reispflanzen im Wind. Halbkugelförmige, stählern
schimmernde Gebilde schwebten mit schwachem Summen darüber hin
und ließen leere Rispen zurück. Gleich hinter ihnen
folgten andere Automaten und pflügten die abgeernteten Halme
unter.
    Dies alles ging mit gespenstisch wirkender Lautlosigkeit und
Vollkommenheit vor sich. Von Menschen war nichts zu sehen, soweit das
Auge reichte. Überall, bis zum Horizont, erstreckten sich die
quadratischen Reisfelder. Zwischen ihnen zog sich ein schnurgerader
greifen unbebauten Bodens zum Horizont. Er war unbefestigt und diente
offensichtlich nur dem Zweck, die
    Parzellen zweier Agrotechniker voneinander zu trennen.
    „Geschafft!" sagte Rhodan. „Der Rest dürfte
nur noch ein Spaziergang sein."
    Mulongo räusperte sich verhalten.
    „Zumindest solange, bis wir auf Menschen stoßen",
murmelte er

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