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Blutmaske

Blutmaske

Titel: Blutmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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    Blutmaske
    Docklands, London, Großbritannien
    D u bist dir sicher, dass es klappt?« Randy Stuart sah vom Dach des
One-Canada-Square
Gebäudes nach unten. Mehr als zweihundertdreißig Meter trennten ihn und den Erdboden, ein Sturz bedeutete den sicheren Tod. Er blinzelte und wischte sich über die Augen. Der feine Nieselregen trübte die Sicht, Wind fuhr durch seine Kleidung und ließ ihn frösteln. »Normalerweise darf eine Gondel bei diesem Wetter bestimmt nicht …«
    »Es ist total einfach«, wurde er von seinem Bekannten Thomas Allister angeschnauzt. »Ein Freund von mir ist Fensterputzer, und der meinte, diese Dinger halten sogar einen Sturm aus.« Er hantierte an der Bedienungstafel des Schwenkarms herum, die Gondel schwebte heran und fuhr bis an den Dachrand. »Schwing deinen Arsch rein. Wir holen uns die Kohle.«
    »Kann sein, dass diese Gondel den Sturm aushält. Aber was ist mit uns?« Seit Randy auf diesem Dach stand, bekam er Zweifel an dem Plan, den er und Allister ausgeheckt hatten, als sie von Harm Byrnes Tod gehört hatten. Allister wusste irgendwoher, wo sich eine der vielen Wohnungen der stadtbekannten Unterweltgröße befand. Gerüchten zufolge sollte es darin jede Menge Wertgegenstände, sogar Bargeld, geben, die nur auf Einbrecher wie sie warteten. Oder andere. Deswegen wollten sie die Ersten sein.
    Seinen Hals wollte Randy deswegen aber nicht riskieren. »Ich habe noch keinen Fensterputzer bei einem Sturm arbeiten sehen.« Er pochte prüfend gegen das Geländer der Gondel. »Wird schon seine Gründe haben.«
    Allister, ein kleiner, dicker Mann, der sich behender bewegte, als seine Statur vermuten ließ, hüpfte in die Gondel. »Kommst du jetzt oder nicht?«
    Randy biss sich auf die Unterlippe.
    »Dann nicht.« Allisters behandschuhte Finger legten sich an die Steuereinheit. »Aber wenn ich geschnappt und eingelocht werde, weil ich die Alarmanlage allein nicht abgeschaltet bekomme, schicke ich dir Freunde von mir vorbei. Für jedes Jahr, das ich absitzen muss, lasse ich dir einen Knochen brechen.«
    »Fuck.« Randy sprang zu seinem Kumpel in die Gondel. »Du bist ein Arschloch.«
    »Ich weiß. Aber wegen mir bist du bald reich«, gab er zurück. »Du kannst später gerne sagen, dass ich dich zu deinem Glück gezwungen habe.« Grinsend drückte Allister auf den Abwärts-Knopf.
    Surrend wurde das Doppelkabel, an dem das Gefährt hing, abgerollt. Der böige Wind versetzte die Gondel in Schwingung.
    Randy fühlte, wie sich sein Magen zusammenzog. Höhenangst hatte er keine, aber er war nicht seefest. Er schaffte es gerade noch, sich zur Seite zu beugen, dann erbrach er sich über das Geländer in die Tiefe.
    »Fuck, Randy!« Allister lachte schallend und hielt die Gondel wieder an. »Hast du ein Glück, dass wir schon da sind. Byrne bewohnt das oberste Stockwerk.« Er packte ihn im Nacken und zwang ihn herum. »Los, mach schon.«
    Randy riss sich los, wischte sich über den Mund und zog dann den Rucksack von den Schultern. Er wühlte darin nach seinen Utensilien, während sie vor dem großen Fenster pendelten. Gewissenhaft prüfte er, ob Drähte im Glas verliefen, ob der Rahmen unter Spannung stand oder ob es weitere Hinweise auf elektrische Sicherungen gab. »Sieht sauber aus«, meldete er und ließ sich die Bohrmaschine von Allister reichen. »Ich kümmere mich um das Schloss und messe dann noch mal.«
    »Mach das. Ich genieße so lange die Aussicht«, kommentierte er vergnügt. Ihm war deutlich anzuhören, dass er bereits überlegte, wofür er den erwarteten Reichtum ausgeben wollte.
    Randy teilte den Optimismus noch nicht. Ständig musste er sich Wasser aus den Augen wischen, und der heftige Wind erleichterte ihm die Arbeit auch nicht gerade. Der Bohrer fraß sich nur langsam durch das einfache Schloss, da Randy immer wieder abrutschte und neu ansetzen musste. Als er endlich fertig war, nahm er die Brechstange, um das Schiebefenster aufzuhebeln. Leise knirschend entstand ein Muster aus vielen, kleinen Rissen, doch die Scheibe bewegte sich nicht.
    Der Regen hatte zugenommen und schien bemüht, den Männern in der Gondel ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen. Auch Allister fluchte inzwischen laut.
    Schließlich gab das Schiebefenster nach. Sie sprangen in den dunklen Raum und nahmen Taschenlampen aus den Anoraks.
    »Absuchen«, flüsterte Allister. »Alles einpacken, was teuer aussieht. Die Gondel hebt ein paar zusätzliche hundert Kilo.«
    »Weißt du das oder hast du es nur von

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