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PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

Titel: PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das
Lokal bereits leer war. Auch das Bedienungspersonal und der
fettleibige Wirt waren verschwunden.
    Rhodan stand auf.
    „Sehen wir nach, wie es in den anderen Räumen
aussieht!"
    Seine Stimme hatte jenen metallischen Unterton, den sonst nur die
Männer zu hören bekamen, die mit ihm in einen
lebensgefährlichen Einsatz gingen.
    Mulongo folgte ihm wie unter einem hypnotischen Zwang.
    Sie fanden die Bar nebenan leer. Auch die beiden Kinos hatten sich
geleert, und das, obwohl in einem von ihnen noch ein Film lief. Die
verblüffend lebendig wirkende Projektion, die Unterhaltung
zweier Hauptdarsteller und die Nebengeräusche der Handlung
kontrastierten beklemmend zu dem verlassenen Zuschauerraum und den
offenstehenden Türen.
    „Das gibt es doch gar nicht", murmelte Mulongo. „Es
gibt nichts, was es nicht gibt", entgegnete Perry Rhodan
sarkastisch.
    Sie wandten sich um und gingen auf den Hauptausgang des
Gemeinschaftshauses zu.
    Als sie in die mondhelle Nacht hinaustraten, stockte ihnen der
Atem.
    Nicht nur die Gäste des Lokals und der Bar und die
Kinobesucher standen reglos und schweigend auf dem großen
Versammlungsplatz, sondern Tausende und aber Tausende von Männern,
Frauen und Kindern.
    „Das ist die gesamte Bevölkerung von Hunting Lod
    ge, will mir scheinen", flüsterte der Major, nachdem er
seine Fassung wiedergewonnen hatte.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Nicht ganz, John. Schauen Sie einmal genau hin und
überlegen Sie, was an der Vollständigkeit noch fehlt!"
    Der Major musterte die Menschen eine Weile, dann blickte er den
Großadministrator fragend an.
    „Wenn Sie jemand Bestimmten meinen, Ilja, dann kann ich kein
Urteil abgeben. In der Menge geht der einzelne unter."
    „So?" gab Rhodan zurück. „Säuglinge
beispielsweise müßte man auch so sehen; ihre Väter
oder Mütter trügen sie bestimmt auf dem Arm. Die anwesenden
Kinder scheinen mir alle mindestens fünf oder sechs Jahre alt zu
sein."
    „Denken Sie, das hätte etwas zu bedeuten?" fragte
Mulongo verwundert.
    „Alles, was auffällig und quantitativ stark in
Erscheinung tritt, hat eine spezielle Bedeutung, John."
    Jäh zuckte er zusammen.
    „Jemand hat mich geistig zu beeinflussen versucht",
flüsterte er. „Können Sie irgendwo diesen Shemba
entdecken?"
    Mulongo blickte sich ebenfalls aufmerksam um und verneinte dann.
    „Aber ich denke, ein Telepath kann niemanden geistig
beeinflussen!" protestierte er, als ihm der Widerspruch bewußt
wurde.
    „Stimmt! Aber wir wissen nicht, ob Telepathie die einzige
Parafähigkeit Umoquils ist. Los! Kommen Sie! Wir müssen
nachsehen, ob der Shemba in Brighams Haus ist!"
    Sie liefen mit langen Schritten an der Menge vorbei.
    Mulongo stieß eine Verwünschung aus.
    „Am liebsten möchte ich, daß Sie Ihren Blaster
abschießen! Vielleicht kämen diese verrückten
Sektierer dann wieder zu sich. Sie starren nach oben, als wollten sie
den Mond anbeten!"
    Der Großadministrator stutzte und blickte noch einmal
zurück.
    Die Leute von Hunting Lodge hatten tatsächlich ihre Gesichter
der flamingofarbenen Mondscheibe zugewandt. In ihren Augen spiegelte
sich der Abglanz des Mondlichtes. Brother erschien am Himmel Nyongas
mehr als doppelt so groß wie Luna am Erdhimmel -und um fast ein
Drittel heller. Man hätte ohne weiteres Zeitung lesen können.
    Als sie den Platz verlassen hatten, begann Perry Rhodan zu rennen.
Er wollte unbedingt vermeiden, daß der Shemba vor ihm Brighams
Grundstück erreichte, denn nur so konnte er ihm auf den Kopf zu
sagen, daß er versucht habe, ihn zu beeinflussen.
    Und falls das zuträfe, wäre es die erste eindeutige Spur
gewesen. Telepathisches Sondieren mochte noch angehen, aber der
Versuch, jemanden unter seine geistige Kontrolle zu bekommen, würde
in diesem Fall auf unlautere Absichten schließen lassen.
    Mulongo legte ein schärferes Tempo vor als Rhodan, deshalb
erreichte er Brighams Anwesen zuerst. Er öffnete das erste Tor
mit dem Impulsgeber, den der Tierfarmer ihm ausgehändigt hatte.
Dann stürmte er zum zweiten Tor.
    Aber er hatte nicht mit dem Tiger gerechnet, der hinter der
Öffnung lag und schlief. Sein Fuß verfing sich unter den
Rippen des Tieres, und er stürzte lang hin.
    Der Tiger - es war nicht zu erkennen, ob es sich um Indus oder
Ganges handelte, fuhr erschrocken und zornig auf. Zufällig sah
er zuerst den Großadministrator -und Perry Rhodan konnte sich
nur durch einen raschen Sprung zur Seite vor dem Angriff des
Raubtieres retten. Kurzerhand schlug er ihm

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