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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drei anderen Tischen vorbei und kam auf den Mann zu. Er stand auf,
legte eine Hand auf die Lehne seines Sessels und musterte das
Mädchen.
    Das Gesicht!
    Er beherrschte sich meisterhaft. Wie durch einen beißenden
Nebel hindurch tauchten einige Bilder vor seinem inneren Auge auf:
Ein großer Talkessel, die senkrechten Säulen aus
blaugrauem Rauch in einer stechenden Morgensonne., eine riesige,
fellbedeckte Gestalt und ein Mädchen, das in hellbraunes Fell
gekleidet war. Ein ovales Gesicht mit hohen Backenknochen,
hellbraunen Augen und kastanienbraunem Haar, das bis auf die
Schultern hing.
    Weißt du, woran du dich erinnerst? fragte der Extrasinn.
Ähnlichkeit..
    Alles dauerte nur Sekunden.
    »Woher wissen Sie, daß ich Sie sprechen wollte, Sir?«
fragte das Mädchen.
    Er starrte sie an wie einen Geist aus der Vergangenheit. In
gewisser Hinsicht war sie nichts anderes als die vollendete
Projektion eines Bildes, das längst vermodert war. Katya.
    Endlich sagte er:
    »Ich dachte es mir.«
    Sie streckte ihm über die Fläche des Tisches hinweg ihre
Hand entgegen. Am Mittelfinger glänzte ein rechteckiger Ring:
Der Kopf der ägyptischen Göttin Hathor, weiß
ausgelegt und in schwarzen Stahl geätzt.
    »Sie sind Atlan, der Arkonide, nicht wahr?« fragte das
Mädchen sehr leise.
    Er zwang sich dazu, unbeteiligt auszusehen.
    »Ja!« sagte er. »Inkognito.«
    »Kristallprinz Atlan, Thronfolger des arkonidischen
Reiches., darf ich mich zu Ihnen setzen?«
    »Ich bitte darum«, antwortete er und wartete.
    Ihr Händedruck war nicht charakteristisch: Atlan konnte
ahnen, daß diese Hände kräftig zupacken konnten und
schwere körperliche Arbeiten gewohnt waren. Das Mädchen
setzte sich, und auch Atlan ließ sich in seinen Sessel
zurückgleiten. Alles in ihm war angespanntes Mißtrauen.
    Atlan saß da, schwieg und wartete. Er hatte seine Hände
flach auf den Tisch gelegt, lehnte bequem im Sessel und sah in das
Gesicht des Mädchens vor ihm. Er kannte dieses Gesicht sehr
genau: Es war so gut wie identisch mit einem Gesicht, das er vor
Jahrtausenden gekannt hatte. Vor zehn Jahrtausenden, um genau zu
sein, und einige Jahre mehr.

Katya
    »Lordadmiral Atlan«, sagte das Mädchen und
lächelte unsicher, »ich habe ein Problem.«
    »Sicher«, sagte er. »Wer auf dieser Welt in
dieser Zeit hat keine Probleme?«
    »Ein Problem, bei dem nur Sie mir helfen können.«
    »Natürlich, sonst säßen Sie an einem anderen
Tisch und nicht an meinem«, erwiderte er ruhig. Die hellbraunen
Augen des Mädchens forschten in seinem Gesicht und konnten
nichts anderes als vorsichtiges Abwarten entdecken.
    Atlans Extrasinn meldete sich:
    Du wirst dich vermutlich des Mädchens annehmen müssen -
sie kennt etwas, das dich stark beschäftigt.
    »Ich habe gezögert, Sie anzusprechen, Sir«, sagte
sie. »Sie waren es, der mich an seinen Tisch bat.«
    Das Mädchen war etwa sechsundzwanzig Jahre alt und schien,
dem Aussehen und ihrer Sprache und des verwendeten Vokabulars nach zu
schließen, eine akademische Ausbildung genossen zu haben.
    »Das ist richtig«, sagte Atlan. »Sie begannen
mich zu interessieren.«
    »Persönlich?« fragte sie, undefinierbar lächelnd.
    »Vielleicht. Was ist Ihr Problem?«
    Sie zögerte einige Sekunden lang, dann entschloß sie
sich, weiterzusprechen.
    »Ich habe etwas festgestellt, was ziemlich unglaublich
erscheint. Niemand glaubt mir.«
    Atlan lachte kurz. Die Unterhaltung begann ihm Vergnügen zu
bereiten.
    »Sie scheinen kluge Freunde zu haben«, warf er dann
ein. »Es soll gefährlich und auf alle Fälle unsicher
sein, einer Frau etwas zu glauben.«
    »Bisher dachte ich, daß Ihre Lebenserfahrung Ihnen
verbieten müßte, in allgemeine und längst überholte
Denkschemata zu verfallen. Offensichtlich habe ich mich geirrt.
Entschuldigen Sie.«
    Atlan betrachtete sie mit ungeteiltem Vergnügen. Sie sah
trotz der ironischen Diskussion keineswegs beleidigt aus; sie schien
es gewohnt zu sein, ihren Standpunkt verteidigen zu müssen.
    »Oh, bitte«, antwortete er. »Wenn Sie mir Ihren
Namen sagen würden, wüßte ich, wie ich Sie anreden
muß. Ich brauche mich wohl nicht mehr offiziell vor
zustellen... das ist einer der wenigen Vorteile der Popularität.«
    »Entschuldigen Sie, Lordadmiral.« Sie senkte kurz den
Kopf, aber es schien keine echte Bestürzung zu sein. »Ich
heiße Ayala D'Antonelli. Ich bin Doktorandin der Archäologie.
Damit hängt mein Problem zusammen.«
    »Womit? Mit Ihrem Namen?«
    »Mit dem Namen, den ich mir durch

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