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PR TB 058 Das Verbotene Sonnensystem

PR TB 058 Das Verbotene Sonnensystem

Titel: PR TB 058 Das Verbotene Sonnensystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Welt. Die Höhe der Kreisbahn
betrug etwa dreihundert Kilometer.
    In der Kommandozentrale starrten die Offiziere auf den großen
Panoramaschirm. Er gab alle Einzelheiten der Oberfläche
plastisch und farbig wieder. Captain Gormat, der Erste Offizier,
sprach das aus, was alle dachten:
    "Der Planet erinnert mich sehr an die gute, alte Mutter Erde.
Meere, Kontinente, Gebirge und riesige, grüne
Vegetationsflächen. Wenn ich nicht genau wüßte, daß
wir fünfunddreißigtausend Lichtjahre von der Erde entfernt
sind, würde ich glatt behaupten, wir hätten uns
zurückverirrt."
    Oberst Geldern legte ihm die Hand auf die Schulter.
    "Mein lieber Captain, Sie haben eines übersehen: die
Umrisse der Kontinente sind nicht identisch mit denen der Erde. Der
erste Eindruck mag täuschen, aber das da unten ist nicht unsere
Erde. Es ist eine unbekannte und vielleicht gefährliche Welt.
Wir werden ein Beiboot hinabschicken, und Sie werden der Kommandant
sein, Captain Gormat." Er lächelte. "Dort brauche ich
einen zuverlässigen Mann - und das sind Sie. Sie können
sich Ihre Leute selbst aussuchen. Ich bin davon überzeugt, daß
in allen Sektionen Forscher und Wissenschaftler darauf brennen, als
erste eine fremde Welt zu betreten. Lassen Sie über Interkom
eine Meldung los und zeigen Sie mir in einer Stunde Ihre Besatzung.
Sie nehmen eine Space-Jet und zehn Mann. Alles klar?"
    "Möchte wissen", sagte Captain Gormat lässig,
"was daran nicht klar sein sollte? Befehl wird ausgeführt,
Sir. Bin Ihnen sogar sehr dankbar für das Vertrauen, daß
Sie in mich setzen. Ich denke, Sie werden mir noch weitere
Anweisungen geben, bevor ich starte."
    "Worauf Sie sich verlassen können", meinte Oberst
Geldern und wandte sich wieder dem Panoramaschirm zu.
    Captain Gormat, achtunddreißig Jahre alt, blond und ein
wenig korpulent, marschierte in die
    Funkzentrale und beauftragte Leutnant Remarque, eine
Ringverbindung zu allen Sektionen herzustellen. Er unterrichtete die
Abteilungsleiter von dem Vorhaben des Kommandanten und bat um
freiwillige Meldungen. In einer halben Stunde, so gab er bekannt,
wünsche er die entsprechenden Listen. Dann ging er in die
Kommandozentrale zurück und ließ sich behäbig in
einen Kontursessel fallen. Oberst Geldern warf ihm einen kurzen Blick
zu, beachtete ihn aber nicht weiter. Er wußte, daß er
sich auf Captain Gormat verlassen konnte.
    Als der Interkom summte, blieb Gormat ruhig in seinem Sessel
sitzen. Oberst Geldern hingegen vergaß seinen Panoramaschirm
und eilte zu der Anlage. Er schaltete sie ein. Auf dem Bildschirm
erschien das Gesicht von Dr. Rena Stonehill. Die Astronomin lächelte
kurz zur Begrüßung, dann sagte sie:
    "Kommandant, die astronomische Abteilung hat eine sehr
interessante Analyse des Planeten erstellt. Es wäre ziemlich
umständlich, wollte ich sie Ihnen vorlesen. Ich würde Ihnen
vorschlagen, in die Astronomische Abteilung zu kommen. Ist Ihnen das
möglich?"
    Oberst Geldern runzelte die Stirn.
    "Im Augenblick wäre es mir sehr unangenehm, meinen
Posten zu verlassen. Der Erste Offizier hat einen Auftrag und ist
unabkömmlich. Ist es denn so wichtig?"
    "Ich weiß nicht, ob es wichtig ist. Immerhin ist es
seltsam. Die Vegetation des Planeten stimmt nicht ganz mit seinen
Klimazonen und Bodenformationen überein. Da wachsen zum Beispiel
im Polargebiet herrliche Palmen, während es direkt auf dem
Äquator nur ganz primitive Flechten und Moose gibt. Das sind
natürlich nur Einzelfälle, aber sie geben zu denken. Es
sieht ganz so aus, als sei die Entwicklung dort unten völlig
durcheinander geraten. Der Planet hat Pole, und an den Polen ist es
kälter als am Äquator. Die Pflanzen scheinen sich aber
nicht darum zu kümmern. Sie wachsen genau dort, wo sie
normalerweise gar nicht gedeihen können. Der Chef der
Beobachtungsabteilung meint zwar, das ginge uns alles nichts an, aber
ich bin da anderer Meinung. Ich finde, wir sollten gerade auf jene
Absonderlichkeit achten, bevor wir landen."
    Oberst Geldern machte ein etwas ratloses Gesicht. Das lag nicht
nur an der Meldung, sondern auch an der Person von Dr. Rena
Stonehill. Geldern war Berufsoffizier und hatte fast sein ganzes
Leben auf Raumschiffen zugebracht. Weibliches Personal gab es
gegenwärtig nur auf den Schiffen der Forschungsflotte des
Solaren Imperiums. Sie waren den Männern gleichgestellt und
waren in jeder Beziehung gleichberechtigt. Selbstverständlich
wirkte sich das auf ihren Charme aus, was aber nichts mit ihrer
äußeren Erscheinung und

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