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PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

Titel: PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kilometer
vom nördlichen Planetenpol entfernt, in eine wildschäumende
Meeresbucht stürzte.
    Die Wellen trieben die fünfzig Meter durchmessende Kugel
gegen ein Felsriff — dort blieb sie hängen. Nach dieser
letzten Erschütterung kehrte eine unheimliche Stille in die
Räume und Korridore der VOLANS ein.
    Irgendwo drang giftiges Wasser durch einen Riß ein, wurde
die Atmosphäre durch giftige Gase zersetzt. Die Schotte hatten
sich zwar automatisch geschlossen, aber es schien niemanden mehr an
Bord zu geben, der von dieser Schutzmaßnahme profitierte.
    Die VOLANS war ein Totenschiff, das im Riff eines namenlosen
Meeres auf einem unbekannten Planeten festsaß.
    Die Retter waren selbst zu Schiffbrüchigen geworden —
aber sie lebten nicht mehr, so daß sie diese Ironie des
Schicksals nicht mehr erfassen konnten.

5.
    „Fen, du bist einfach großartig“, murmelte
jemand aus dem Hintergrund.
    Der mit Fen Angesprochene ließ sich von dieser
Zwischenbemerkung nicht irritieren, oder er hatte sie gar nicht
gehört.
    Fenigger, wie der verwilderte Mann mit vollem Namen hieß,
saß vor einem Bildsprechgerät. Sein Gesicht drückte
Leid und Verzweiflung aus — und das war nicht gespielt.
    Er sagte gerade: „... wir können nicht mehr funken.
Unsere Energiereserven gehen zu Ende. Unsere Sauerstoffvorräte
sind verschwindend klein...“
    Neben ihm — außerhalb des Aufnahmebereichs des
Interkoms — saß ein glattrasierter und tadellos
gekleideter junger Mann an einem Mischpult. Seine Aufgabe war es, die
Rede von Fenigger durch Störgeräusche zu verstümmeln.
Er tat es so geschickt, daß alle wichtigen Details der Rede
ungestört das angepeilte Schiff erreichen mußten. Nur wenn
unwichtige Redewendungen kamen, täuschte er von seinem Mischpult
aus statische Störungen vor. Er lächelte.
    Fenigger schien hungrig und durstig geworden zu sein, denn er
schob ein Nahrungskonzentrat in den Mund und trank einen Schluck
Wasser darauf. Jemand kicherte aus dem im Dunkeln liegenden
Hintergrund, als der Mann am Interkom sagte: „... ich nehme
jetzt den letzten Konzentratwürfel zu mir... Der letzte Schluck
Wasser...“
    Der Mann am Mischpult bewegte lautlos die Lippen mit. Manchmal,
wenn eine Hand nichts zu tun hatte, bewegte sie sich im Takt zu
Feniggers Worten — als dirigiere sie eine Symphonie. Es war
klar, der Mann am Mischpult lebte, ebenso wie Fenigger, mit seiner
Tätigkeit mit. Sie bereitete ihm offensichtliches Vergnügen.
    Beide waren sie Künstler; der eine war der Schauspieler, der
andere der Souffleur und Dirigent.
    Fenigger täuschte vor, den Tränen nahe zu sein —
er verstand es ausgezeichnet, ein Gefühl von Hoffnung und
Verzweiflung zu vermitteln.
    Der Mann am Mischpult schmunzelte. Fenigger schauspielerte zwar,
aber seine Verzweiflung war echt. Er war verzweifelt, weil man ihm
die Dosis Rauschgift so lange vorenthielt und — er hoffte, sie
bald zu bekommen.
    Er überbot sich diesmal in der Rolle des Gestrandeten, „...
passen Sie jetzt bitte auf“, flehte er. „...übermittle
Ihnen... der Umgebung... Schiff stürzte bei der markanten
Felsnadel ab...“
    Der Mann am Mischpult blendete das Bild von der Außenwelt
ein; den Ton hatte er schon ganz leise gestellt, aber er mußte
in dem Raumschiff noch zu hören sein.
    Jetzt kam nur noch der Schlußakkord — Fenigger sagte:
„... Position: Nordpolgegend“, dann war alles vorbei,
wieder einmal alles vorbei.
    Die Raumschiff-Falle war aufgestellt!
    „Ende der Sendung!“ rief der Mann am Mischpult und
schaltete die Energiezufuhr mit einer theatralischen Bewegung aus.
Das Licht ging an, drei weitere Männer wurden sichtbar, die
geblendet aus ihren Kontursesseln blinzelten.
    Einer von ihnen, ein Hüne mit einem flammend roten Bart, ging
zu Fenigger und hieb ihn auf die Schulter.
    „Bravo, Fen, das war eine Meisterleistung“, grölte
er. „Wenn die da oben nicht auf deine Schnulze hereinfallen,
dann haben sie kein Herz im Leibe.“
    Alle lachten. Nur Fenigger nicht.
    Am ganzen Körper zitternd, lehnte er am Bildsprechgerät;
sein Gesicht war aschfahl.
    „Gib mir was, Holey“, stammelte er.
    „Aber natürlich“, sagte der Mann namens Holey und
zückte blitzschnell seinen Dolch.
    *
    Fenigger spürte den Stich überhaupt nicht. Er wunderte
sich nur, warum er plötzlich so schwach in den Beinen wurde.
Dann begann der Interkom vor seinen Augen zu verschwimmen, und er
verlor das Gleichgewicht.
    Stimmen drangen wie von weither zu ihm.
    Da war die Surcs, des Mannes

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